Chlorella-Algen: So gesund sind sie wirklich

Viele Algen-Arten sind sehr gesund. In Japan beispielsweise gehören sie nahezu auf jeden Tisch. Und gerade Japan ist bekannt für sein hohes Durchschnittsalter. Zufall?

Chlorella-Pulver auf einer Schaufel
Chlorella-Algen kann man auch in Form von Pulver zu sich nehmen Foto: iStock/Rocky89
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Chlorella-Arten in Check

Eigentlich handelt es sich bei Chlorella nicht um eine Alge, sondern um eine ganze Gattung mit inzwischen 24 bekannten Unterarten. Die meistgenutzten Unterarten sind die Chlorella vulgaris und die Chlorella sorokiniana. Bei beiden handelt es sich um Süßwasser-Mikroalgen. Man findet Chlorella in allen Süßgewässern, egal ob See, Fluss oder sogar Brackwasser. Wo man Süßwasser findet, findet man meist auch die Chlorella.

Vitamine und Nährstoffe der Chlorella-Alge

Die Inhaltsstoffe der Chlorella lesen sich wirklich beeindruckend. Angefangen von einem Proteingehalt von 60 Prozent, finden sich in der Alge auch Aminosäuren, jede Menge Eisen, Magnesium, Kalzium, Phosphor, Zink und Mangan. Laut neusten Studien findet man in ihr sogar 100 Mikrogramm Vitamin B12 auf 100 Gramm. Damit gehört die Chlorella zu den wenigen pflanzlichen Quellen für Vitamin B12, was besonders Veganer freuen dürfte. Einem Mangel kann mit Chlorella also vorgebeugt werden.

Chlorella: Wirkung

Kommen wir zu den wirklich beeindruckenden Fähigkeiten der Chlorella. Die Mikroalge soll eine positive Wirkung bei Blutarmut, Bluthochdruck, Diabetes und Fibromyalgie haben und sogar gegen Krebs helfen. Nachgewiesen ist dies alles nicht. Die positiven Eigenschaften sind ausschließlich Aussagen von Nutzern und Besitzern. Was inzwischen allerdings gut erforscht ist, ist die entgiftende Eigenschaft der Chlorella. Schwermetalle und andere Gifte, welche in unserer modernen Welt in der Umwelt existieren, werden von ihr erfolgreich gefiltert. Allerdings sind sämtliche Studien bisher nur sicher an Mäusen und Ratten durchgeführt worden. Verlässliche Studien am Menschen gibt es nicht.

Chlorella: Geschmack

In Pulverform hat die Chlorella einen ganz eigenen Geschmack. Manch einer beschreibt ihn als gras- oder heuartig, andere nennen ihn muffig. Sollte Ihnen der Geschmack der Chlorella nicht zusagen, müssen Sie aber nicht verzagen, denn er lässt sich leicht überdecken. Zudem gibt es die Mikroalge auch in Kapsel- oder Tablettenform. Dann ist sie geschmacksneutral.

Das sollten Sie beim Verzehr beachten

Generell ist die Chlorella gut verträglich. Allerdings sollte die Dosierung nicht zu hoch sein. Sollte diese mehrere Tage zehn Gramm überschreiten, drohen Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Dies kann an der entgiftenden Wirkung der Mikroalge liegen.

Bei der Chlorella gibt es ein paar Haken. Zwar hat die Alge viele gute Eigenschaften, allerdings eher nicht bei der empfohlenen Tagesdosis. Hier gibt es wesentlich nährstoffhaltigeres Gemüse, wie Spinat oder Brokkoli, welche genauso viele Inhaltsstoffe bietet und nicht beschränkt werden muss. Und noch einen Nachteil hat die Chlorella. Ihre Zellmembran kann nämlich von unserem Körper nicht geknackt werden. Deswegen passiert die Mikroalge unseren Körper unbeschädigt. Sie muss also zuerst aufgebrochen werden. Darauf sollten Sie beim Kauf achten.

Apropos Kauf: Kaufen Sie das Nahrungsergänzungsmittel nur bei einem Händler Ihres Vertrauens. Gerade im Internet kursieren Tabletten und Pillen von unbekannten Herstellern und oftmals sind diese verunreinigt. Alles in allem kann die Chlorella gerne als Nahrungsergänzungsmittel genutzt werden, muss sie aber nicht. Dafür sind ihre positiven Eigenschaften einfach zu gering und zu wenig erforscht. Einzig als Vitamin-B12-Quelle für Veganer kann die Chlorella wirklich überzeugen.