Chlamydien beim Mann

Chlamydien beim Mann
Chlamydien beim Mann äußern sich vor allem durch den Befall der Harnröhre, der mit einem starken Harndrang sowie ziehenden Schmerzen einhergeht Foto: Fotolia
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Chlamydien gehören beim Mann zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. An welchen Symptomen Sie Chlamydien beim Mann erkennen und wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen können, lesen Sie hier.

Chlamydia trachomatis heißt das Bakterium, mit dem allein in Deutschland mehr als eine Million Männer infiziert sind – oft ohne es zu wissen. Insbesondere bei den unter 25-Jährigen zählen Chlamydien zu den häufigsten Erkrankungen des Genitalbereichs. Zu diesem Ergebnis kommt das Robert-Koch-Institut (RKI), das seit mehreren Jahren anonymisierte Daten zu Chlamydien beim Mann erhebt.

Wie werden Chlamydien beim Mann übertragen?

Chlamydien beim Mann werden vor allem beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen – wenn der Sexualpartner bereits infiziert ist. Auch die gemeinsame Nutzung von Sexspielzeugen begünstigt die Chlamydien-Ansteckung. Gefährlich sind alle Sex-Praktiken, bei denen es zu direktem Schleimhautkontakt mit erkrankten Schleimhäuten oder infektiösen Körperflüssigkeiten kommt. Sperma, Vaginalsekret, Urin und Lusttropfen sind ansteckend.

Welchen Folgen können Chlamydien beim Mann haben?

Unbehandelt können Chlamydien-Infektionen gefährliche Folgen haben. So können Chlamydien beim Mann zu schmerzhaften Eiteransammlungen (Abszesse und Fisteln) im After führen. Diese Krankheitserscheinungen lassen sich meist nur noch operativ entfernen. Auch auf Prostata, Samenleiter, Hoden und Nebenhoden können sich die Erreger ausbreiten. Das kann schwere Entzündungen und mitunter Unfruchtbarkeit zur Folge haben.

Wie äußern sich Chlamydien beim Mann?

Chlamydien zeigen beim Mann selten bis nie Symptome, daher bleibt eine Chlamydien-Infektion lange unbehandelt. Falls doch Symptome auftreten, sind diese jedoch meist sehr schmerzhaft. Zu den häufigen Krankheitsanzeichen einer Infektion gehören Juckreiz, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie ein wässriger oder eitriger Ausfluss im Genitalbereich. Männer, die sich mit Chlamydien angesteckt haben, weisen häufig eine Entzündung der Harnröhre auf, die mit einem starken Harndrang sowie ziehenden Schmerzen in der Harnröhre einhergeht.

Bei Männern können die Symptome einer Chlamydien-Infektion allerdings schon innerhalb kurzer Zeit zurückgehen. Das heißt jedoch nicht, dass auch die Chlamydien verschwunden sind. Die Infektion mit Chlamydien beim Mann kann sich weiterhin im Körper ausbreiten. Um Langzeitschäden zu vermeiden, sollten sich möglicherweise Betroffene bei Verdacht auf Chlamydien testen lassen.

Welche Tests weisen eine Ansteckung mit Chlamydien beim Mann nach?

Ob eine akute Infektion mit dem Erreger vorliegt, kann der Urologe mit einem Abstrich aus der tiefen Harnröhre untersuchen. In den Proben lassen sich dann gegebenenfalls Chlamydien nachweisen.

Kondome schützen vor Chlamydien beim Mann
Kondome bieten bei korrekter Anwendung sicheren Schutz vor einer Ansteckung mit Chlamydien Foto: Fotolia

Wie werden Chlamydien beim Mann behandelt?

Chlamydien beim Mann lassen sich effektiv mit Antibiotika behandeln. Die häufigste Behandlung besteht aus einer Kur mit dem Antibiotikum Azithromycin, bei der einmalig zwei Tabletten (500 Milligramm) geschluckt werden. Diese Kur kommt bei der gewöhnlichen Chlamydien-Infektion zum Einsatz. Es gibt aber noch eine weitere Form: die anale Infektion. Hier wird mit dem Antibiotikum Doxycyclin behandelt. Bei dieser Therapieform werden an sieben aufeinanderfolgenden Tagen täglich 100 Milligramm Tabletten eingenommen.

Bei einer Chlamydien-Infektion sollte auch die Partnerin/ der Partner behandelt werden. Sonst stecken sie sich immer wieder gegenseitig an ("PingPong-Infektion"). Außerdem ist es wichtig, während der Antibiotika-Kur sowie in der darauffolgenden Woche keinen Geschlechtsverkehr zu haben. Anderenfalls besteht das Risiko, sich gegenseitig erneut mit Chlamydien zu infizieren.

Wie schützen sich Männer vor Chlamydien?

Es gibt nur eine wirklich wirksame vorbeugende Maßnahme: Kondome bieten bei korrekter Anwendung sicheren Schutz vor einer Ansteckung mit Chlamydien.