Chinakohl: Darum ist er so gesund
Chinakohl ist sehr gesund. Tatsächlich handelt es sich um eine der gesündesten Gemüsesorten überhaupt. Verbraucher wissen allerdings häufig nicht so recht etwas mit Chinakohl anzufangen. Das muss man über das Superfood wissen.
Chinakohl gehört in den Gemüseabteilungen größerer Supermärkte zum Standardsortiment und ist sehr gesund. Es gibt aber etliche Verbraucher, die noch nie Chinakohl gekauft haben. Das sollte sich schnell ändern. Denn gesünder als Chinakohl kann Gemüse kaum sein. Hinzu kommt, dass er im Vergleich zu anderen Kohlsorten leicht verdaulich ist. Ob roh, im Eintopf oder fermentiert als scharfer Kimchi: Chinakohl ist ein vielseitiges Superfood.
Chinakohl: Herkunft und Merkmale
Der Chinakohl stammt tatsächlich aus China. Er soll dort im 5. Jahrhundert entstanden sein, als die Speiserübe mit Senfkohl gekreuzt wurde. Nach Europa kam die Gemüsesorte vermutlich erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Im englischen Sprachraum ist der Kohl auch bekannt als Napa oder Napa Cabbage. Das hat übrigens nichts mit dem Weinanbaugebiet Napa Valley zu tun, sondern leitet sich vom japanischen Wort für Gemüseblätter her.
Chinakohl wird auch als Japankohl, Pekingkohl oder Selleriekohl bezeichnet. Er verfügt im Gegensatz zu vielen anderen Kohlsorten nicht über einen Strunk. Bei der Zubereitung gibt es deshalb kaum Abfälle. Der Körper ist länglich und kann bis zu einem halben Meter lang werden. Die Blätter des Chinakohls sind hellgrün bis gelblich und zeichnen sich durch einen gekräuselten Rand aus.
Was ist drin?
Chinakohl besteht laut der Datenbank des US-Landwirtschaftsministeriums zu rund 95 Prozent aus Wasser. Das erklärt die geringe Energiedichte von nur 13 Kilokalorien pro 100 Gramm. 100 Gramm roher Chinakohl enthalten demnach unter anderem:
- 1,5 Gramm Eiweiß
- 0,2 Gramm Fett
- 2,2 Gramm Kohlenhydrate
- 1,0 Gramm Ballaststoffe
- 1,2 Gramm Zucker
- 105 Milligramm Calcium
- 45 Milligramm Vitamin C (das ist ein Drittel bis rund die Hälfte des täglichen Bedarfs eines Erwachsenen)
Chinakohl hat zwar einen milden Geschmack, enthält aber dennoch die für Kohlgewächse typischen Senföle (Glukosinolate). Diese ätherischen Stoffe können unter anderem das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken, das Immunsystem positiv beeinflussen, gegen Bakterien wirken sowie zellschädigende Sauerstoffmoleküle (sog. freie Radikale) neutralisieren.
So gesund ist Chinakohl
Wie gesund Chinakohl tatsächlich ist, hat 2014 eine Studie in den USA herausgefunden. Die Studie wurde im Magazin “Preventing Chronic Disease” der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, veröffentlicht. Jennifer Di Noia von der William Paterson University hatte untersucht, welche Gemüse- und Obstsorten wirklich am gesündesten sind. Dabei war die Forscherin an der Frage interessiert, wie stark die Lebensmittel das Risiko beeinflussen, eine chronische Erkrankung zu bekommen. Sie fand heraus: Chinakohl liegt bei den gesündesten Obst- und Gemüsesorten auf dem zweiten Platz.
Der Gesundheitsgrad wurde demnach anhand von 17 Inhaltsstoffen ermittelt. Neben dem bereits erwähnten Eiweiß und Calcium ergaben 100 Gramm roher Chinakohl Folgendes:
- Eisen: 0,8 Milligramm
- Kalium: 252 Milligramm
- Ballaststoffe: 1,0 Gramm
- Riboflavin: 0,07 Milligramm
- Niacin: 0,5 Milligramm
- Zink: 0,19 Milligramm
- Folsäure: 66 Mikrogramm
- Thiamin: 0,04 Milligramm
- Vitamin B6: 0,194 Milligramm
- Vitamin B12: 0 Mikrogramm
- Vitamin C: 45 Milligramm
- Vitamin K: 45,5 Mikrogramm
- Vitamin A: 223 Mikrogramm
- Vitamin E: 0,09 Milligramm
- Vitamin D: 0,0 Mikrogramm
Der Nährstoffgehalt wurde dann mit dem Kaloriengehalt in Relation gesetzt. Heraus kam ein Nährwert, der anzeigen soll, wie gesund ein Lebensmittel ist. Brunnenkresse landete mit der Höchstzahl von 100 Punkten an der Spitze. Dahinter kam bereits der gesunde Chinakohl mit 91,99 Punkten. Er lag vor Mangold, dem Grün von Roter Bete, Spinat und Chicorée.
Kaufen, lagern, zubereiten
Chinakohl gibt es das ganze Jahr über im Supermarkt zu kaufen. Meist sind die Köpfe eingeschweißt. In Folie gewickelt halten sie sich in der Gemüselade des Kühlschranks gut ein bis zwei Wochen. Im Gegensatz zu anderen Kohlsorten ist Chinakohl schon nach wenigen Minuten kochen, dünsten oder braten gar.
Der Kohl kann aufgrund der guten Verträglichkeit roh im Salat gegessen werden. Seine robusten Blätter werden nicht so schnell welk. Das erklärt auch die Beliebtheit von Chinakohl bei der Herstellung von Kimchi. Bei dieser südkoreanischen Spezialität wird der Kohl unter Zugabe von Fischsoße, Knoblauch und scharfem Paprikapulver eingelegt. Dadurch wird das Lebensmittel nicht nur sehr lange haltbar. Die hier stattfindende Fermentation macht den Chinakohl noch ein Stückchen gesünder.
Quellen:
Chinakohl, in: gesundheit.gv.at (Herausgeber: Österreichisches Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)
Defining Powerhouse Fruits and Vegetables: A Nutrient Density Approach, in: Preventing Chronic Disease, Centers for Disease Control and Prevention
Cabbage, Chinese, raw, in: FoodData Central, U.S. Department of Agriculture