Burnout-Symptome bei Frauen: Wenn Dauerstress krank macht
Um den hektischen Alltag zu meistern, möglichst viele Aufgaben zu erledigen und dem eigenen Perfektionsanspruch zu genügen, geraten viele Frauen extrem in Stress. Doch wer ständig unter Strom steht, läuft Gefahr, völlig auszubrennen. Welche Burnout-Symptome Frauen zeigen und wie Körper und Psyche reagieren.
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Viele Frauen stehen von früh bis spät unter Druck. Wenn sich chronischer Dauerstress entwickelt, man sich überfordert, emotional erschöpft und immer weniger leistungsstark fühlt, sind das erste Hinweise auf Burnout-Symptome. Bei Frauen macht sich die Erkrankung jedoch auf subtilere Weise bemerkbar.
Was sind die Burnout-Ursachen bei Frauen?
Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) leiden 5,2 Prozent der Frauen und 3,3 Prozent der Männer in Deutschland unter einem Burnout – Frauen sind also öfter betroffen.
Anfällig für einen Burnout sind Menschen, die pflichtbewusst sind, hohe Ansprüche an sich selbst haben und daher oft ohne es zu merken, über ihre Belastungsgrenzen gehen. Warum Frauen häufiger einen Burnout erleiden, liegt vor allem daran, dass in deutschen Haushalten noch immer die klassische Rollenverteilung gelebt wird: Die Frau ist für Kinder und Haushalt zuständig, bei gleichzeitiger beruflicher Belastung, was ständigen Leistungsdruck, chronischen Stress und Überforderung zur Folge hat.
Von einem Burnout sind deswegen gerade alleinerziehende Mütter betroffen, die keine Unterstützung von dem Vater ihres Kindes bekommen. Durch die Mehrfachbelastung aus Job und Kinderbetreuung bleibt wenig Zeit zur Regeneration, sodass Betroffene irgendwann auf Sparflamme laufen – sie brennen aus.
Burnout-Symptome bei der Frau: Körperliche und psychische Anzeichen
Erschöpfung, Unruhe und Anspannung sind erste Vorboten eines Burnouts, die sowohl bei Männern als auf bei Frauen auftreten. Manche Burnout-Symptome können bei einer Frau stärker ausgeprägt sein, wie etwa Ängstlichkeit, innere Unruhe und Anspannung. Bei Männern kommt es dagegen häufiger zu aggressivem Verhalten und sexuellen Funktionsstörungen.
Die Burnout-Symptome einer Frau im Überblick:
Schlaflosigkeit trotz Müdigkeit
Ängstlichkeit
innere Unruhe
Nervosität
Aggressionen
Konzentrationsschwierigkeiten
Niedergeschlagenheit
schwaches Immunsystem
Migräne und Kopfschmerzen
Blähungen und Verdauungsprobleme
Reizdarmsyndrom
Burnout-Symptome bei Frauen: Das Rushing-Woman-Syndrom
Die australische Wissenschaftlerin Dr. Libby Weaver hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie Dauerstress sich auf Körper und Psyche von Frauen auswirkt. Sie hat ihre Erkenntnisse in einem Ratgeber zusammengestellt und den Begriff „Rushing Woman Syndrom“ geprägt: Frauen sind heutzutage mehr denn je in Eile – und das hat gravierende Folgen für ihre Gesundheit. So hat permanenter Stress Auswirkungen auf die Organe, den Stoffwechsel, die Verdauung, das Nervensystem und den Hormonhaushalt. Die Folge können unter anderem Übergewicht und Fruchtbarkeitsstörungen sein.
Grund sei laut Weaver zum einen der Anspruch, alles schaffen und möglichst perfekt machen zu müssen. Aber auch das gesellschaftlich tradierte Rollenbild der Frau als soziales Wesen, das es allen recht macht und stets freundlich ist, spiele eine Rolle – und die ist kaum erfüllbar.
Emotionale Erschöpfung: Was schützt Frauen vor Burnout?
Um gar nicht erst in die Gefahr eines Burnouts zu kommen, sollten Frauen ihre persönlichen Methoden zur Stressbewältigung finden und auch im hektischen Alltag nicht vernachlässigen, wie zum Beispiel:
• ausreichend Schlaf
• bewusste Ruhepausen
• mindestens 20 Minuten Bewegung an der frischen Luft täglich
• gesunde und ausgewogene Ernährung
• Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Meditation
Sport
Wenn sich erste Burnout-Symptome entwickeln, sollten Frauen wie Männer sich nicht davor scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um frühzeitig gegenzusteuern – vor allem, wenn sich der Alltag nicht so einfach "entstressen" lässt und depressive Symptome hinzukommen.
Wenn Sie sich ständig erschöpft und ausgebrannt fühlen, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin vereinbaren und darüber sprechen. Ein unbehandeltes Burnout-Syndrom birgt die Gefahr für psychische Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Angsterkrankungen, Depression oder auch Drogensucht.
Bei akuten Sorgen oder Ängsten können Sie sich jederzeit anonym an die Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 oder 116 123 wenden. Über Behandlungsmöglichkeiten informiert zum Beispiel die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) unter der Telefonnummer 0800 0 11 77 22. Auch Psychologische Beratungsstellen stehen Betroffenen zur Seite.
Wenn Sie nicht selbst betroffen sind, aber Burnout-Symptome bei anderen bemerken, nehmen Sie diese Symptome ernst und helfen ihm/ihr ggf. dabei, professionelle Hilfe zu suchen. Besteht akute Krisensituation, verständigen Sie sofort den Rettungsdienst unter 112 oder fahren Sie in eine psychiatrische Notaufnahme.
Quellen
Burn-out-Syndrom in: frauengesundheitsportal.de
Geschlechtsspezifische Aspekte von Burnout in: der mann. Wissenschaftliches Journal für Männergesundheit
Was Dauerstress unserer Gesundheit antut: Das Rushing Woman Syndrom in: thieme.de
Rushing-Woman-Syndrom in: magazin-medspecialists.com