Brustschmerzen in den Wechseljahren: Die Ursachen und was hilft!

Ein häufiges Symptom bei Frauen in den Wechseljahren sind Brustschmerzen, die Brüste können spannen oder sind berührungsempfindlich. Auch Brustwarzen schmerzen häufiger in den Wechseljahren. Im Alltag und gerade beim Sport kann das besonders lästig sein. Diese Ursachen haben Brustschmerzen in den Wechseljahren und das können die betroffenen Frauen tun.

Frau in den Wechseljahren greift sich an die schmerzende Brust
Spannen, Ziehen, Berührungsempfindlichkeit: Brustschmerzen in den Wechseljahren sind unangenehm. Hausmittel wie Quarkwickel können helfen Foto: iStock/Pheelings Media

Hormonumstellungen in den Wechseljahren lösen nicht nur Hitzewallungen oder Schlafstörungen aus. Wie sehr der feine Regelkreis der Hormone den gesamten Körper und auch die Psyche beeinflussen kann, erfahren Frauen spätestens in der zweiten Lebenshälfte. Brustspannen und Brustschmerzen in den Wechseljahren sind ein häufiges Phänomen – woher kommt das?

Wechseljahre und Brustschmerzen: Die Symptome

Sogar einen medizinischen Fachbegriff gibt es für die Schmerzen in der Brust in der Zeit der Wechseljahre - Mastodynie bzw. Mastalgie. Handelt es sich um Schmerzen in der Brust, die unabhängig vom monatlichen Zyklus auftreten wie in den Wechseljahren, ist Mastalgie der korrekte Begriff.

Schmerzen sind sehr individuell, die eine Frau erlebt die Brustschmerzen als Brustspannen, die andere eher als Ziehen. Diese Symptome von Brustschmerzen im Klimakterium sind möglich:

  • Brustspannen in den Wechseljahren

  • Ziehen in der Brust in den Wechseljahren

  • Brennen in der Brust in den Wechseljahren

  • Geschwollene Brust in den Wechseljahren

  • Stechen im Brustgewebe

  • Überempfindlichkeit bei Berührung

  • Hitzegefühle in den Brüsten

  • Einseitige Brustschmerzen während der Wechseljahre

Ursachen für Brustschmerzen bei Frauen in den Wechseljahren: Wassereinlagerungen

Die weiblichen Brüste zählen zu den sekundären Geschlechtsteilen und werden von hormonellen Schwankungen beeinflusst, insbesondere durch Östrogene. Diese sorgen dafür, dass sich vermehrt Flüssigkeit ins Brustgewebe einlagert und die Brüste besser durchblutet werden. Insgesamt werden sie dadurch größer und schwerer, eventuell lassen sich auch knotige Veränderungen ertasten.

Gerade in den Wechseljahren macht der weibliche Körper große hormonelle Veränderungen durch. Die Produktion von Östrogen und Progesteron wird heruntergefahren. Insbesondere Progesteron sinkt kontinuierlich in dieser Zeit ab, bis es nach der Menopause gar nicht mehr produziert wird. Östrogen wird jedoch weiterhin gebildet, sodass es überwiegt. Es kommt zu Wassereinlagerungen in der Brust in den Wechseljahren, die normalerweise durch das Gelbkörperhormon Progesteron gedämmt würden. Brustspannen und Brustschmerzen gehören damit zu den Beschwerden von vielen Frauen in dieser Zeit.

Auch der Aufbau des Brustgewebes ändert sich mit den Wechseljahren. Die Drüsen für die Milchproduktion bilden sich zurück und das Bindegewebe der Brust vermehrt sich. Dabei können sich kleine Knötchen oder Zysten in der Brust bilden, meist sind sie gutartig. Leiden Sie unter wochenlangen Brustschmerzen in den Wechseljahren, sollten Sie die Brüste bei einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin untersuchen lassen, um Erkrankungen auszuschließen.

Brustschmerzen in den Wechseljahren, in den späten Wechseljahren oder nach den Wechseljahren

Brustschmerzen während der Wechseljahre, also im Zuge der Hormonumstellung, sind charakteristisch. Aber auch in den späten Wechseljahren, wenn die letzte Regelblutung ausgeblieben ist, oder sogar nach den Wechseljahren kann es zu Brustschmerzen kommen.

Das kann u.a. mit der in den Wechseljahren mehr oder weniger ausgeprägten Gewichtszunahme zusammenhängen. Diese ist oftmals mit einer hormonbedingten Umverteilung von Fettgewebe verbunden. Wenn sich das Fett vermehrt in den Brüsten ablagert, kann es zu einem Brustwachstum kommen. Dies wird als sekundäre Makromastie bezeichnet. Werden die Brüste sehr groß und schwer, kommt es zu Brustschmerzen, auch nach den Wechseljahren.

Brustdrüsenentzündung in den Wechseljahren

Eine Brustdrüsenentzündung in den Wechseljahren (Mastitis) kommt nicht so häufig vor. Sie ist aber möglich, wenn sich der Körper umstellt. Hormonschwankungen oder Hormontherapien können die Entzündung der Brustdrüsen begünstigen. Meist ist eine lokale Infektion mit Bakterien, die über kleine Risse in die Brustwarze gelangen, für die Brustdrüsenentzündung verantwortlich. Typischer ist diese für gebärfähige Frauen in der Stillzeit. Auch Stress kann eine Mastitis begünstigen.

Bei einer Mastitis sind die Brüste meist rot, schmerzen stark und sind geschwollen. Der Besuch bei dem oder der Frauenärzt:in ist in einem solchen Fall unumgänglich.

Brustwarzenschmerzen in den Wechseljahren: Reibung vermeiden

Nicht nur die Brust insgesamt schmerzt häufiger, auch die empfindlichen Brustwarzen sind in den Wechseljahren betroffen. Das Drüsengewebe in der Brust vermindert sich, es können gutartige Knötchen und Zysten entstehen. Diese führen zu Schmerzen in der Brust sowie zu schmerzenden und entzündeten Brustwarzen. Die Wechseljahre führen zudem zu dünnerer und trockenerer Haut. So sind oft die Brustwarzen betroffen, deren Oberfläche in diesem Zuge dünner und rissiger werden kann. Das begünstigt Brustwarzenschmerzen in den Wechseljahren und Brustdrüsenentzündungen.

In diesem Fall gilt es, Reibung und Reizung der Brustwarzen zu vermeiden. Tragen Sie am besten gepolsterte BHs und verzichten Sie auf kratzige Spitzenunterwäsche. Kalte Umschläge, Kühl-Akkus oder kalter Quark können bei Brustwarzenschmerzen in den Wechseljahren lindern. Achten Sie bitte darauf, dass Akkus und Eis nicht direkt die Haut berühren, weil es sonst zu Erfrierungen kommen kann.

Veränderung der Brustwarze in den Wechseljahren: Achten Sie auf dieses Zeichen!

Durch das Brustwachstum in den Wechseljahren oder durch eine trockenere Haut und schlafferes Bindegewebe kann sich die Beschaffenheit der Brustwarze in den Wechseljahren verändern. Das ist Teil des normalen Alterungsprozesses. Dieser kann sich auch durch juckende Brustwarzen in den Wechseljahren äußern – Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Cremes kann das Jucken lindern.

Bemerken Sie allerdings deutliche Veränderungen der Brustwarzen, zum Beispiel eingezogene Brustwarzen in den Wechseljahren, sollten Sie aufmerken. Das kann ein Frühsymptom bzw. Warnzeichen für einen Brustkrebs sein. Vor allem, wenn dieses Symptom einseitig auftritt, sollten Sie die Ursache schnellstmöglich bei ihrem:ihrer Frauenärzt:in untersuchen lassen. Wenn die Brustwarze eingezogen ist, und auf die Haut der Brust an manchen Stellen eingezogen wird, könnte es sich um Brustkrebs handeln.

Bei Brustschmerzen in den Wechseljahren auf Hausmittel setzen

Da die Ursachen für Brustschmerzen rund um die Menopause meist harmloser Natur sind, können Sie in den meisten Fällen auf Hausmittel zurückgreifen, die bei den Schmerzen helfen. Bei sehr starken Wechseljahresbeschwerden müssen manche Frauen eine Hormonersatztherapie mit Progesteron machen, damit sie weniger leiden. In vielen Fällen bieten aber diese Hausmittel sanfte Alternativen:

  • Quarkwickel bei Brustschmerzen in den Wechseljahren kühlen und ziehen Entzündungen aus dem Gewebe. Mit einem Messer fingerdick kalten Quark auf ein Küchentuch schmieren, kurz warten und dann das Tuch auf die betroffene Brust legen und entspannen

  • Kalte Umschläge helfen bei akuten Schmerzen in der Brust – aber nie Eis oder Icepacks direkt auf die Brust legen, sondern in ein Handtuch wickeln. Das schützt vor Erfrierungen der Haut

  • Olivenöl kann gereizte Brustwarzen in den Wechseljahren beruhigen und Rissen vorbeugen. Einfach das Öl auf den Finger geben und die Brustwarze und den Vorhof damit massieren.

  • Sanfte Massagen der Brust – bitte nicht im akut schmerzenden Fall, sondern vorbeugend – mit Rosen- oder Lavendelöl können das gereizte Brustgewebe beruhigen

Weitere Tipps:

  • Auch wenn es aufgrund der Schmerzen manchmal schwerfällt: Sport und Bewegung stärken das Bindegewebe und helfen, überflüssige Fettpolster abzubauen

  • Auch Stress sorgt für schmerzende Brüste: Mit Entspannungstechniken zur Stressbewältigung können Sie versuchen, die innere Anspannung zu reduzieren

Brustschmerzen der Frau in den Wechseljahren: Das hilft

Hormonbedingte Brustschmerzen der Wechseljahre lassen sich neben einer Hormontherapie auch mit der Pflanzenmedizin oder der Homöopathie lindern. Auszüge des Mönchspfeffers (Agnus castus) können zum Beispiel helfen, Brustschmerzen und Spannungsgefühle zu reduzieren. Wie viele andere natürliche Heilmittel braucht allerdings auch der Mönchspfeffer etwas Zeit, um seine Wirkung voll entfalten zu können. Bei Phytotherapie kann es zudem zu unerwünschten Unverträglichkeiten kommen.

Die Homöopathie bietet mit Globuli eine Möglichkeit, die Brustschmerzen sanft zu behandeln. Mönchspfeffer ist auch in potenzierter Form als Globuli erhältlich. Auch Mittel wie Pulsatilla oder Lilium tigrinum können bei Brustbeschwerden in den Wechseljahren helfen. Bei wunden Brustwarzen ist das homöopathische Mittel Castor equi geeignet, nehmen Sie dreimal täglich fünf Globuli der Potenz D6 ein, bis die Schmerzen besser werden.

Wer in den Wechseljahren mit Beschwerden der Brust zu kämpfen hat, sollte vor einer naturmedizinischen Eigenbehandlung zunächst mit dem oder der Frauenärzt:in ausschließen, dass andere Erkrankungen vorliegen. Ist das nicht der Fall, können Sie Brustschmerzen in den Wechseljahren mit Hausmitteln und Pflanzenmedizin selbst behandeln – außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie einen gutsitzenden BH tragen, um die empfindlichen Brüste zu schonen.