Brustkrebs-Impfung zeigt Wirkung
Die Idee einer Tumorimpfung klingt nach Zukunftsmusik. Doch Forscher haben nun – im Falle von Brustkrebs – erste Ergebnisse einer klinischen Studie präsentiert, die in Fachkreisen als vielversprechend eingestuft werden. Praxisvita hat für Sie die Fakten.
Bekannt wurde das Protein in Medizinerkreisen, da es ein messbarer Hinweis auf das Vorhandensein von Brustkrebszellen ist: Rund 80 Prozent der Brustkrebszellen produzieren Mammaglobin-A in Mengen, die im Vergleich zu seinem natürlichen Vorkommen im Brustgewebe „abnormal sind“.
Immunsystem: Eine starke Antwort auf Krebs
Um das menschliche Immunsystem gegen die Tumorzellen zu rüsten, wurde den Probandinnen in einer aktuellen Studie – alle litten bereits unter Brustkrebs – ein bestimmter Impfstoff (MAM-A-DNA-Vakzin) injiziert. Ziel des Impfstoffes war es, weiße Blutkörperchen (Leukozyten) – eine wichtige Komponente der Immunabwehr – so „abzurichten“, dass sie gezielt nach Tumorzellen suchen, die Mammaglobin-A produzieren, und diese zerstören.
Die Studienergebnisse zeigen, dass der Brustkrebs-Impfstoff eine deutliche Immunreaktion hervorrief und dadurch tatsächlich Tumorzellen von den Leukozyten zerstört wurden. Bei rund der Hälfte der Studienteilnehmerinnen hatte das zur Folge, dass das Tumorgewebe innerhalb eines Jahres nicht zunahm.
Wichtigste Erkenntnis: Die Brustkrebs-Impfung ist sicher
Wichtigste Aussage der Studie war, die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Brustkrebs-Impfung zu untersuchen. Da Krebspatienten in der Regel an einem geschwächten Immunsystem leiden, ist von besonderem Interesse, ob überhaupt Reaktionen der Körperabwehr auftreten und ob – bei einer solchen Immunreaktion – Nebenwirkungen vorhanden sind. In beiden Fällen zeigten sich die beteiligten Forscher hochzufrieden: Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf und dennoch wurden die Mammaglobin-A-produzierten Tumorzellen von den Leukozyten attackiert.
Ob mithilfe des Impf-Verfahrens Brustkrebs geheilt oder deutlich zurückgedrängt werden kann, sollen nun weitere Studien zeigen. Bei der aktuellen Untersuchung sei die Anzahl der Probanden zu gering gewesen, um darüber verlässliche Aussagen zu treffen, erklärten die Forscher. Insgesamt sind die gewonnenen Ergebnisse aber „sehr vielversprechend.“