Brust ausstreichen: So funktioniert es am besten
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Ein Milchstau und eine Mastitis (Brustentzündung) verursachen teils starke Schmerzen in der Brust von Müttern. Damit es erst gar nicht so weit kommt, empfehlen Hebammen eine spezielle Massage: Wenn Frauen ihre Brust ausstreichen, können sie damit die Schmerzen verhindern. PraxisVita gibt die wichtigsten Infos.
Brust ausstreichen: Warum eigentlich?
Warum müssen einige Mütter ihre Brust ausstreichen? Für gewöhnlich herrscht ein natürliches Gleichgewicht: Je weniger ein Baby an der Brust saugt, desto weniger Milch wird produziert. Daher ist es besonders wichtig, falls ein Stillhütchen bei der Fütterung verwendet wird, dass man die Milchbildung anregt. Das Saugen des Kindes an der Brust löst einen Nervenimpuls im Gehirn der Mutter aus. Dieser bewirkt, die Ausschüttung des Hormons Prolaktin, das die Milchbildung anregt.
Wenn das Kind sein Essverhalten ändert, kann das Brust ausstreichen nötig werden
In manchen Situationen gerät dieser natürliche Kreislauf allerdings ins Schwanken. In den ersten Tagen nach der Geburt kann die mütterliche Brust zu viel Milch produzieren, weil der weibliche Körper sich erst noch auf den Bedarf des Kindes einpendeln muss. Ein weiterer Grund liegt im voranschreitenden Alter eines Kindes. Je älter es wird, desto größer werden die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten. In der Nacht wird es im Regelfall länger als drei Stunden schlafen. Durch dieses geänderte Essverhalten des Babys kann die Brust schnell prall werden. Mit zunehmenden Alter wird das Kind zudem stetig größer. Es hat nun einen Mehrbedarf an mütterlicher Milch. Auch in diesem Fall wird die Brust zu einer höheren Milchproduktion angeregt, die den Bedarf des Kindes sogar übersteigen kann. Manche Mütter glauben fälschlicherweise, dass sie die Menge der Milch selbst regulieren können, indem sie weniger trinken. Das Trinkverhalten der Mutter hat absolut keinen Einfluss auf die Menge der Milch. Das Hormon Prolaktion steuert die Produktion der Milch.
Warum ist Brust ausstreichen wichtig?
Ob Mütter ihre Brust ausstreichen oder eine Milchpumpe nutzen spielt eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass sie ihre Brust regelmäßig entleeren. In der Regel dauert es einige Tage, bis sich die milchfördernden Hormone der Mutter auf ein geändertes Stillverhalten des Babys eingestellt haben. Für diese Übergangsphase gibt es Methoden, damit Mütter die überschüssige Milch aus ihrer Brust entfernen können.
Brust ausstreichen, um einen Milchstau oder eine Mastitis zu verhindern
Dieser Vorgang ist enorm wichtig, da sonst ein schmerzender Milchstau bzw. eine Brustentzündung (Mastitis) mit Abszessneigung droht. Frauenärzte raten Müttern, dass diese ihre Brüste regelmäßig und möglichst vollständig entleeren. Hierfür gibt es zwei gängige Methoden. Mütter können elektrische Milchpumpen anwenden oder ihre Brust ausstreichen. Laut des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sind beide Methoden gleich gut. Frauen sollten sich für eine entscheiden, die ihren persönlichen Vorlieben entspricht.
Brust ausstreichen: Geduld und Übung sind gefragt
Einige Frauenärzte empfehlen ihren Patientinnen jedoch, dass sie ihre Brust ausstreichen und keine Milchpumpe verwenden. Milchpumpen seien eine veraltete Methode, die starke Saugreize auf die Brust ausüben und die Milchproduktion in die Höhe treiben.
Wenn Frauen ihre Brust ausstreichen, erfordert dies nicht nur Geduld, sondern auch Übung. Nicht allen Frauen gelingt es auf Anhieb, die überschüssige Milch aus ihrer Brust zu entfernen. Hebammen und Stillberaterinnen helfen in diesen Fällen weiter. Wenn Mütter ihre Brust ausstreichen und diese damit von überschüssiger Milch befreien, tun sie ihren Kindern etwas Gutes. Ein Baby ist in der Regel mit einer übervollen Brust überfordert. Das Kind kann die Brustwarze und den Warzenhof kaum mit seinem Mund fassen. Der aufgestaute Druck in der Brust kann dazu führen, dass die Milch dem Kind entgegenspritzt, sodass es sich daran verschluckt. Eine Mutter sollte in dieser Situation zunächst ihre Brust ausstreichen und erst dann das Kind stillen.
Brust ausstreichen – was mache ich mit der gewonnenen Milch?
Brust ausstreichen und dann? Was passiert nun mit der Milch? Es bietet sich an, die Muttermilch aufzubewahren, um sie zeitnah in gewissen Situationen wieder einzusetzen, beispielsweise, wenn die Mutter auf eine Veranstaltung geht und das Kind beim Vater bleibt. Für die Lagerung der Milch gibt es zwei Möglichkeiten: das Aufbewahren im Kühlschrank oder das Einfrieren im Tiefkühlfach.
Brust ausstreichen: wichtige Tipps zur Aufbewahrung der Milch im Kühlschrank
Die Nationale Stillkommission gibt Ratschläge, wie das Aufbewahren von Muttermilch im Kühlschrank ausgeführt werden sollte. Der Kühlschrank sollte sauber sein und die Milch bei einer Temperatur von unter fünf Grad Celsius gelagert werden. Frisch abgepumpte Milch kann maximal drei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Mütter sollten die Milch an die Rückwand des Kühlschranks stellen. Die Kühlschranktür eignet sich hierfür nicht, da dort höhere Temperaturen herrschen und Bakterien einen idealen Nährboden erhalten. Die Milch darf keinesfalls mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen. Wenn Mütter zu verschiedenen Zeiten ihre Brust ausstreichen, dürfen sie die jeweils gewonnene Muttermilch nicht vermengen.
Brust ausstreichen: wichtige Tipps zur Aufbewahrung der Milch im Kühlfach
Sofern Mütter Milch einfrieren wollen, empfiehlt die Nationale Stillkommission folgende Schritte. Die Tiefkühltemperaturen sollten bei – 18 bis – 22 Grad Celsius liegen. Die eingefrorene Milch kann über Nacht im Kühlschrank aufgetaut werden oder unter fließendem Wasser. Ein Wasserbad sollte wegen der drohenden Keimvermehrung im Wasser unterlassen werden. Das Auftauen bei Raumtemperatur bietet sich ebenso wenig an, da sich in der Milch zügig Keime vermehren. Die aufgetaute Muttermilch darf nicht wieder eingefroren werden. Sofern Reste über bleiben, sollten diese entsorgt werden.
Brust ausstreichen: So funktioniert es Schritt für Schritt





