Brüchige Nägel können innere und äußere Ursachen haben
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Brüchige Nägel können auf verschiedene Ursachen zurückgehen, die sich nicht selten überschneiden.
Folgende äußere Faktoren sind häufig an Nagelbruch beteiligt:
- Werden die Nägel immer wieder mit Lösungsmitteln bearbeitet, schädigt dies die Kittsubstanz, welche die Hornzellen im Fingernagel zusammenhält. Bei brüchigen Nägeln gehört daher Nagellackentferner zu den häufigsten Ursachen. Wer seine Nägel oft lackiert und ablackiert, neigt daher eher zu Nagelbruch.
- Auch wenn die Nägel häufig durchfeuchtet und wieder ausgetrocknet werden, wäscht sich durch das wiederholte Aufquellen das natürliche Fett aus der Kittsubstanz heraus. Dies geschieht häufig bei Menschen, die mit den Händen oft in feuchtem Milieu arbeiten (z. B. Friseure und Reinigungskräfte) – besonders in Kombination mit Putzmitteln und anderen Chemikalien.
- Kleine Stöße und Verletzungen begünstigen brüchige Nägel. Zu den möglichen Ursachen zählt zum Beispiel, ein Zupfinstrument mit den Fingernägeln zu spielen. Auch wenn jemand sich einen Finger auf Höhe der Nagelmatrix (an der Hautwölbung vor dem Nagel) anstößt, kann der Nagel brüchig und instabil wachsen, ggf. auch mit einer Kerbe oder Verfärbung.

Bei brüchigen Nägeln nehmen viele Menschen an, sie hätten einen Mangel an bestimmten Spurenelementen oder Vitaminen. Tatsächlich können Unterernährung und starke Nährstoffmängel (z. B. B-Vitamine und Eisen) die Nägel spröde und instabil machen. So brechen zum Beispiel bei schwer alkoholkranken oder magersüchtigen Menschen die Nägel oft leichter. Bei normal ernährten Menschen sind brüchige Nägel allerdings meist genetisch veranlagt. Besteht kein eindeutiger Mangel, haben entsprechende Nahrungsergänzungsmittel häufig keinen durchschlagenden Effekt. Es gibt jedoch einige Erkrankungen, die bei spröden und brüchigen Nägeln als Ursachen möglich sind:
- Nagelpilz
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Knötchenflechte (Lichen ruber)
- andere Hauterkrankungen (z. B. Ichthyose, Erythema exsudativum multiforme)
- Schilddüsenüberfunktion oder -unterfunktion
- Lebererkrankungen
- Polyzythämie (Polycythaemia vera)
- HIV-Infektion
- seltene Formen von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Glukagonom)
Manchmal machen auch bestimmte Medikamente den Nagel sehr weich oder sehr trocken, sodass er leichter bricht. Dazu gehören zum Beispiel Blutgerinnungshemmer (Antikoagulanzien), Retinoide und Penicillamin. In vielen Fällen bleibt der eigentliche Auslöser des Nagelbruchs aber unklar.