Bronchiektasen: Ursachen, Symptome und Behandlung
Bronchiektasen gehören zu den weniger bekannten Lungenerkrankungen. Doch bleiben sie unerkannt, können Bronchiektasen die Lunge dauerhaft schädigen. Alles rund um Symtome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten!

Was sind Bronchiektasen?
Aussackungen oder Erweiterungen der Bronchien werden Bronchiektasen genannt. Sie entstehen oft als Folge chronische Lungenerkrankungen. Das Bronchialsekret kann dann nicht mehr abtransportiert werden. Ohne ärztliche Behandlung schreitet die Erkrankung weiter fort, und die Lunge wird geschädigt. Die meisten Patienten sind zwischen 75 und 85 Jahre alt.
Welche Ursachen haben Bronchiektasen?
Bronchiektasen können auftreten, wenn Selbstreinigungsmechanismen der Atemwege nicht mehr funktionieren. Bei jedem Atemzug gelangen Schmutzteilchen, Pollen, Bakterien, Viren und sonstige Fremdstoffe in die Lunge. Sie werden von Sekreten gebunden und nach außen in den Rachen abtransportiert. Versagt dieser Mechanismus, staut sich Bronchialsekret. Dadurch entstehen ideale Wachstumsbedingungen für Bakterien und andere Erreger. Ständig wiederkehrende Entzündungen führen langfristig zu Schäden an den Wänden der Bronchien, und Bronchiektasen bilden sich.
Es gibt angeborene Ursachen für Bronchiektasen, wie die sogenannte Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD), auch Kartagener-Syndrom genannt. Bei dieser Lungenerkrankung funktionieren kleine Flimmerhärchen (Zilien) nicht, und das Bronchialsekret wird nicht mehr abtransportiert. Auch die sogenannte Mukoviszidose oder zystischen Fibrose ist eine erbliche Krankheit, die Bronchiektasen verursachen kann. Hier wird das Sekret in den Bronchien extrem zähflüssig, weil die umliegenden Zellen weniger Wasser bereitstellen.
Häufig sind Bronchiektasen aber die Folge erworbener, chronischer Lungenerkrankungen wie der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Auch akute Entzündungen, beispielsweise durch Masern oder die Grippe, sowie chronische Entzündungen, etwa eine chronische Bronchitis, können Ursachen sein.
Welche Symptome hat man bei Bronchiektasen?
Bei Bronchiektasen gehört Auswurf großer Mengen an Schleim zum Leitsymptom. Das Sekret kann auch Blut oder Eiter enthalten und leicht faulig riechen. Patienten können an Husten, Atemnot, Fieber und gelegentlich an Lungenentzündungen leiden. Bei einigen Betroffenen kommt es nur während eines Krankheitsschubs zu Symptomen.
Wie erkennt der Arzt Bronchiektasen bei der Diagnose?
Der Arzt erfasst im Gespräch mit dem Patienten alle Symptome. Findet er Hinweise auf Bronchiektasen, folgt oft eine Computertomographie (CT) der Lunge. Um die Atmung zu beurteilen, wird eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt. Nicht zuletzt kann man im Zuge einer Lungenspiegelung Proben des Lungensekrets nehmen und im Labor untersuchen.
Wie sieht die Behandlung von Bronchiektasen aus?
Besonders wichtig ist die sogenannte „Bronchialtoilette“ in Knie-Ellenbogen-Lage, um gestautes Bronchialsekret zu entfernen: Patienten stützen sich mit ihren Ellenbogen und Knien auf dem Boden ab. Durch Anheben und Absenken des Rückens gelingt das Abhusten leichter.
Auch Arzneimittel zur Verflüssigung des Schleims (Mukolytika) fördern das Abhusten des Sekrets. Lassen sich Bakterien im Sekret nachweisen, werden Antibiotika verordnet. Als Hausmittel hat sich zudem die Inhalation mit Kochsalzlösung bewährt.
Um Infektionen zu vermeiden, raten Ärzte zu Impfungen, vor allem gegen die Grippe, Pneumokken und Keuchhusten (Pertussis). Operationen zur Entfernung von Bronchiektasen sind möglich, sollten alle anderen Behandlungen versagen.
Quellen:
Was sin Bronchiektasen, in: Lungeninformationsdienst
Wie behandelt man Bronchiektasen, in: Lungeninformationsdienst
Bronchiektasen: Diagnostik und Therapie, in: Deutsches Ärzteblatt
European Respiratory Society guidelines for the management of adult bronchiectasis, in: European Respiratory Journal
Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD) und Kartagener Syndrom, in: Lungeninformationsdienst