Brennende Füße: Was hilft beim Burning-Feet-Syndrom?

Heiße, scheinbar brennende Füße, die vor allem nachts auftreten und die Betroffenen vom Schlafen abhalten: Das Burning-Feet-Syndrom ist sehr unangenehm. Was sind mögliche Ursachen und was hilft, wenn die Füße brennen und schmerzen?

Eine Frau fasst ihren Fuß an
Beim sogenannten Burning-Feet-Syndrom schmerzen und brennen die Füße Foto: iStock/Mindful Media

Schmerzende und brennende Füße: So beschreiben Betroffene häufig das sogenannte Burning-Feet-Syndrom. Dahinter steckt in der Regel ein Nervenleiden. Dieses kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ausgelöst werden.

Was ist das Burning-Feet-Syndrom?

Als Burning-Feet-Syndrom wird eine Gruppe verschiedener Symptome bezeichnet, die durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden kann. Die Hauptsymptome sind Schmerzen und ein unangenehmes Wärmegefühl in den Füßen; dazu können Rötungen, ein Schweregefühl sowie Taubheitsempfindungen kommen. Typischerweise treten die Beschwerden verstärkt nachts unter der warmen Bettdecke auf – insgesamt kann eine hohe Umgebungstemperatur die Symptome auslösen.

Die Beschwerden sind häufig auf die Fußsohlen beschränkt, können aber je nach Ursache auch den gesamten Fuß betreffen und teilweise in die Beine ausstrahlen.

Burning-Feet-Syndrom: Unterschiedliche Ursachen

Manchmal treten heiße, brennende Füße durch die Umstände oder den Lebensstil auf – etwa nach körperlicher Anstrengung, wenn zu enge Schuhe getragen wurden oder eine Salbe nicht vertragen wird. Bei dem „echten“ Burning-Feet-Syndrom machen dagegen in der Regel ein oder mehrere Nerven Probleme und verursachen Missempfindungen wie Schmerzen und ein brennendes Gefühl in den Füßen.

Hinter solchen Missempfindungen können entweder tatsächliche Nervenschäden oder ein erhöhter Druck auf die betroffenen Nerven stecken – beides kann verschiedene Ursachen haben. In Frage kommen unter anderem Diabetes, Gefäßerkrankungen, Alkoholismus oder durch andere Ursachen bedingte Durchblutungsstörungen. Aber auch Fußfehlstellungen oder Verletzungen können in Einzelfällen die beschriebenen Beschwerden hervorrufen.

Brennende Fußsohlen: Ursache periphere Neuropathie

Der wohl häufigste Auslöser des Burning-Feet-Syndroms ist die sogenannte periphere Neuropathie. Dabei sind Nerven, die für die Wahrnehmung von Berührungen, Druck und Schmerz verantwortlich sind, beeinträchtigt. Eine der häufigsten Ursachen ist ein schlecht eingestellter oder lange Zeit unbehandelter Diabetes, wobei der hohe Blutzuckerspiegel die Nerven auf Dauer schädigt.

Außerdem erhöhen Alkoholismus und Tabakkonsum das Risiko für die Nervenschäden. Die periphere Neuropathie äußert sich typischerweise durch Missempfindungen wie Brennen, Taubheitsgefühle, Muskelschwäche und Schmerzen.

Heiße Füße durch Vitamin B12- oder -B5-Mangel?

Heiße, brennende und kribbelnde Füße können durch einen Vitaminmangel ausgelöst werden – allen voran durch die B-Vitamine B5 und B12. So wurde das Burning-Feet-Syndrom erstmals als Folge eines Vitaminmangels bekannt: Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg klagten nach Monaten in Gefangenschaft über Kribbeln und Brennen in den Füßen – als Ursache wurde ein Mangel an Vitamin-B5 oder der sogenannten Pantothensäure ausgemacht. Der Grund: Das Vitamin ist essenziell für die Leitfähigkeit der Nerven; fehlt es, kann es zu Missempfindungen kommen.

Auch ein Vitamin-B12-Mangel kann zu Symptomen wie Kribbeln und Schmerzen führen – der Nährstoffmangel kann die Nerven derart schädigen, dass eine periphere Neuropathie entsteht.

Kann ein Magnesiummangel brennende Füße auslösen?

In anderen Fällen löst ein Mineralstoffmangel die beschriebenen Symptome aus – so kann ein schwerer Magnesiummangel zu Missempfindungen wie Kribbeln und Brennen in den Händen oder Füßen führen.

Brennender Schmerz im Fuß aufgrund von Durchblutungsstörungen

Bei der sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, die im Volksmund auch als Raucherbein bezeichnet wird, sind Blutgefäße in den Beinen verkalkt und dadurch verengt. Risikofaktoren sind Rauchen, höheres Alter, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes sowie Bluthochdruck. Typische Symptome sind Schmerzen im gesamten Fuß, im Unterschenkel oder auch im Oberschenkel. Diese werden bei Anstrengung schlimmer und verbessern sich in Ruhe.

Brennende Fußsohlen im Ruhezustand durch Schilddrüsenunterfunktion

Sind die Beschwerden dagegen im Ruhezustand, beispielsweise nachts, besonders stark, ist die Ursache wahrscheinlich eine andere. Infrage kommt dann neben den bereits genannten Auslösern beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion. Die Stoffwechselerkrankung kann ein Brennen in den Füßen hervorrufen, weitere typische Symptome sind unter anderem Müdigkeit, Gewichtszunahme und trockene Haut.

Die Fußsohlen brennen: Seltene Ursache Tarsaltunnelsyndrom

Das sogenannte Tarsaltunnelsyndrom steckt nur sehr selten hinter brennenden Füßen. Verursacht wird es dadurch, dass der Schienbeinnerv (Nervus tibialis) im sogenannten Tarsaltunnel, einer Engstelle an der Innenseite des Knöchels, eingeklemmt wird. Der eingeklemmte Nerv verursacht Beschwerden wie Kribbeln, Schmerzen und Brennen. Das Tarsaltunnelsyndrom ist deutlich seltener als sein „Verwandter“, das Karpaltunnelsyndrom, das an Hand und Unterarm auftritt.

Heiße Füße durch Erythromelalgie

Die sogenannte Erythromelalgie ist sehr selten und führt zu einer extremen Überhitzung der Haut an den Extremitäten, am häufigsten den Füßen. Die Haut rötet sich dann stark und fühlt sich extrem heiß an – für die Betroffenen geht das mit teils kaum auszuhalten Schmerzen einher.

Brennende Füße in den Wechseljahren: Sind die Hormone schuld?

Ständig heiße Füße in den Wechseljahren können in vielen Fällen auf die Hormonumstellungen und die häufig damit einhergehenden Hitzewallungen in dieser Zeit zurückzuführen sein. Dennoch können natürlich auch dann andere Ursachen wie etwa Diabetes oder Durchblutungsstörungen hinter den Beschwerden stecken.

Heiße Fußsohlen: Ist die Ursache eine ernsthafte Erkrankung?

Hinter dem Burning-Feet-Syndrom können auch andere, teils ernsthafte Erkrankungen stecken wie etwa Multiple Sklerose oder das Guillain-Barré-Syndrom, um nur einige zu nennen. Ist dies der Fall, ist das Brennen in den Füßen allerdings in der Regel nicht das einzige Symptom.

Brennende Fußsohlen: Hausmittel zur Behandlung und Vorbeugung

Bei akutem Brennen in den Füßen, aber auch zur Vorbeugung helfen einige Hausmittel – Betroffene sollten ausprobieren, was ihnen davon am besten hilft.

  • Die Füße mit Wasser kühlen: Die Füße für mindestens 15 Minuten in lauwarmes Wasser halten – das wirkt wohltuend und abkühlend.

  • Beine hochlegen: Um die Durchblutung in den Füßen zu fördern, kann es helfen, im Sitzen die Beine hochzulagern.

  • Füße eincremen: Einige Betroffene berichten von einer lindernden Wirkung beim Auftragen durchblutungssteigernder Salben.

  • Nicht rauchen, nur wenig trinken: Da sowohl Tabakrauch als auch Alkoholkonsum Nervenschäden und Durchblutungsstörungen fördern, sollten Betroffene möglichst nicht rauchen und Alkohol nur in Maßen zu sich nehmen.

  • Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die den Körper gut mit B-Vitaminen versorgt, schützt vor Nervenschäden. Für Betroffene kann es zudem sinnvoll sein, ihr Blut auf Nährstoffmangel untersuchen zu lassen und gegebenenfalls ergänzende Präparate einzunehmen.

Alternativ können bei starken Schmerzen in den Füßen nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin auch Schmerzmittel eingenommen werden.

Die Füße brennen: Wann zum Arzt?

Wird das Brennen in den Füßen zur Belastung oder dauert längere Zeit an, ist es ratsam, sie ärztlich abklären zu lassen. Denn möglicherweise steckt eine Grunderkrankung hinter den brennenden Füßen, die behandelt werden muss.

Quellen
  • Periphere Neuropathie, in: msdmanuals.com
  • Burning feet, in: mayoclinic.org
  • Burning Feet Syndrome (Grierson-Gopalan Syndrome), in: clevelandclinic.org