Borreliose – die unheimliche Krankheit

Hals- und Gliederschmerzen, Kopfweh, Müdigkeit – die Symptome bei Borreliose sind oft diffus und schwer einzuordnen.
Etwa 800 000 Menschen infizieren sich jährlich in Deutschland mit Borreliose, der häufigsten durch Zecken übertragbaren Krankheit in Deutschland.
Was passiert bei Borreliose?
Wenn Zecken mit Borreliose-Bakterien (auch Borrelien genannt) infiziert sind, können sie diese über ihr Saugrohr an den Menschen weitergeben. Die Borrelien greifen dann die Schwachstellen des Körpers an. Sie sind sogenannte Co-Erreger, die sich mit anderen Erregern zusammenschließen und vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem Erkrankungen auslösen.
Wie äußert sich Borreliose?
Das einzige typische Symptom ist die sogenannte Wanderröte. Direkt nach einem Zeckenbiss kann sich an der Bissstelle eine ringförmige Röte ausbreiten, deren Durchmesser sich vergrößert. Sie kann auch erst nach Tagen oder Wochen auftreten. Aber: Nur eine Minderheit der Betroffenen weist diese Wanderröte auf. Später zeigen sich unspezifische Symptome, wie Glieder- oder Kopfschmerzen, die aber auch bei vielen anderen Infektionen auftreten – und das macht die Diagnose so schwierig.
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Welche Diagnose-Möglichkeiten gibt es?
Borreliose-Erreger lassen sich nur indirekt aufspüren: Bluttests etwa finden nicht die Erreger selbst, sondern die von ihnen ausgelösten Antikörper. Sie geben allerdings erst nach drei bis acht Wochen Auskunft über eine mögliche Infektion. Neu ist der kostenpflichtige Bluttest "SpiroFind", der nach jedem Zeckenstich zweifelsfrei binnen acht Tagen abklärt, ob eine Infektion stattgefunden hat.
Welche Therapien gibt es?
Wenn Sie sicher sind, dass Sie sich mit Borrelien infiziert haben, heilt eine Antibiotika-Kur. Weniger schwächend und daher auch geeignet, wenn Borreliose als Infektionsgrund nicht gesichert ist, ist eine Therapie mit homöopathischen Mitteln: Heilsubstanzen wie Algen, Mineralien und Pflanzenextrakte sollen das Gift ausleiten und die geschädigten Organe stärken. Neurotherapeutische Massagen und pflanzliche Heilmitteln fördern zudem die natürlichen Selbstheilungskräfte.

Was hilft, wenn die Infektion länger her ist?
Symptome wie Kribbeln und Nervenschmerzen, wie sie etwa bei Rheuma vorkommen, können auch auf Borreliose hindeuten. Da ist ein Test sinnvoll. Auch wenn Sie bei viel Stress oder nach einem Infekt andauernde und vor allem wechselnde Beschwerden haben, beispielsweise Fieber und Schlafstörungen, lassen Sie einen Bluttest machen.
Sollte man bei jedem Zeckenbiss zum Arzt?
Borrelien werden erst 10 bis 24 Stunden nach dem Biss übertragen. Eine Infektion kann also durch schnelles Entfernen der Zecke vermieden werden. Wenn Sie zudem eine gute Immunabwehr haben, bricht Borreliose selten aus, da der Körper die Erreger kontrollieren kann.
So schützen Sie sich vor Borreliose
- Zecken lauern im Gras auf ein passendes Opfer – geben Sie ihnen keine Angriffsmöglichkeit.
- Zecken sind extrem lichtscheu und verstecken sich gern an Stellen, die der Mensch nur schlecht einsieht. Besprühen Sie vor einem Waldspaziergang Ihre Kleidung mit Repellentien (aus der Apotheke).
- Behandeln Sie eine festgebissene Zecke nicht mit Nagellackentferner, Alkohol, Klebstoffen oder Lack, denn sie würde im Todeskampf weitere Erreger in die Wunde geben. Am besten erfasst man Zecken mit einer Pinzette oder einer Zeckenkarte (aus der Apotheke) am Vorderende und zieht sie heraus. Vermeiden Sie das Quetschen des Zeckenkörpers.
- Beobachten Sie in den folgenden Wochen aufmerksam die Haut rund um den Zeckenbiss. Achten Sie auf Entzündungszeichen oder Rötungen – dann gegebenenfalls zum Arzt gehen.
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