Borderline: Was ist das und wie wird es am besten behandelt?

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Borderline äußert sich meist durch starke Stimmungsschwankungen und Selbstverletzungen. Die Persönlichkeitsstörung Borderline kann sich schon in jungen Jahren entwickeln und erfordert eine intensive Behandlung.

Borderline, was ist das?

Borderline zählt zu den sogenannten Persönlichkeitsstörungen und entwickelt sich häufig schon im frühen Erwachsenenalter oder bereits in der Jugend. Von Borderline Betroffene haben schwerwiegende Probleme, ihre Gefühle zu kontrollieren. Gleichzeitig nehmen sie ihr Selbstbild sehr verzerrt wahr und haben Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Verhalten.

Borderline: Das sind die ersten Anzeichen

Erste Kennzeichen der Borderline-Erkrankung sind starke Stimmungsschwankungen, aggressive Ausbrüche und schwere Selbstzweifel. Im weiteren Verlauf können Drogenprobleme, Essstörungen, Selbstverletzungen und sogar Suizidversuche hinzukommen.

Borderline: Durckabbau durch Selbstverletzungen

Schnitte, Schläge, Quetschungen: Durch Schmerzen bauen Borderline-Patienten Stress und psychischen Druck ab oder empfinden sogar Lust an der Qual. Die Ursache: Schmerzreize setzen unter anderem drogenähnliche Botenstoffe wie Morphin frei, um die negativen Folgen einer körperlichen oder emotionalen Verletzung zu dämpfen. Nach und nach wird diese Form der "Erlösung" dann zur Sucht.

Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung, bei der Betroffene zu extremen Gefühlsausbrüchen neigen

Borderline: Psychotherapie kann helfen

Eine Psychotherapie gilt als einziger Weg aus der Abhängigkeit. Sie kann Widersprüche im Selbstbild der Patienten bessern. Durch die klassische Psychoanalyse werden unbewusste Ursachen ihres Verhaltens bewusst gemacht, sodass diese verarbeitet werden können. Ein weiterer, erst vor Kurzem entwickelter Behandlungsansatz ist die sogenannte Dialektisch-Behaviorale Therapie. Dabei werden problematische Situationen durchgespielt. So sollen die Kranken in die Lage versetzt werden, mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen. Wichtigstes Ziel der Therapie: lernen, sich selbst anzunehmen und zu lieben. Erst dann ist es dem Betroffenen möglich, die traumatischen Erlebnisse, die Borderline verursacht haben, Stück für Stück aufzulösen.

Borderline: Wie erkenne ich es?

Borderline-Betroffene reagieren überempfindlich auf unangenehme Informationen, entwickeln heftige und lang anhaltende Gefühle, die zeitweise als extreme Anspannung erlebt werden. Auffällig ist bei Borderline auch eine ausgeprägte Störung der Körperwahrnehmung. Die Betroffenen fühlen sich fremd im eigenen Körper. Viele spüren Schmerz kaum oder nur sehr wenig. Selbstverletzungen, Drogeneinnahmen und hoch riskante Aktivitäten lindern die Anspannung vorübergehend, werden jedoch schnell zu einem suchtartigen Problemverhalten.

Frauen erkranken dreimal häufiger als Männer bei Borderline
Frauen erkranken dreimal häufiger als Männer an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung

Borderline ist heute ein eigenes Krankheitsbild

Der Name Borderline wurde erstmals 1938 von Adolf Stern verwendet. Übersetzt bedeutet der Begriff soviel wie „Grenzlinie“. Er entstand, weil Wissenschaftler ursprünglich davon ausgingen, dass sich Borderline-Erkrankte an der „Grenze zwischen Schizophrenie und neurotischen Störungen“ befinden. Heutzutage sind die Kriterien einer Borderline-Erkrankung eindeutig festgelegt und sie ist als eigenes Krankheitsbild innerhalb der Persönlichkeitsstörungen anerkannt.

Unter Borderline leiden etwa zwei Prozent der Bevölkerung. Die meisten Betroffenen sind zwischen 15 und 45 Jahre alt, Frauen erkranken ungefähr dreimal häufiger als Männer.