Boldo: Das steckt hinter der Pflanze mit der heilenden Wirkung
Boldoblätter gehören zu den beliebten und etablierten Heilmitteln der pflanzlichen Medizin. Das steckt in der Heilpflanze.

Was ist Boldo?
Der Boldo (lateinischer Name: Peumus boldus) ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der vor allem in trockenen Klimazonen verkommt. Er wird bis zu sechs Meter hoch. Ursprünglich stammt er aus Chile, er kommt aber auch in Peru beziehungsweise im Mittelmeerraum vor. Besonders in China und in Peru wird Boldo seit Jahrhunderten als Heilpflanze angewendet – in unseren Breitengraden ist er hingegen noch eher ein Geheimtipp.
Die Frucht des Strauchs sind kleine Beeren, die allerdings nicht verwendet werden. Die Blätter des Boldo-Strauchs hingegen gelten in der Naturmedizin als etabliertes Mittel zur Schmerzlinderung. Sie können bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Dafür sorgen diverse Alkaloide (unter anderem Boldin, das für seine krampflösende Wirkung bekannt ist), Flavonoide und ätherische Öle, die in den Blättern enthalten sind. Die Blätter werden vor der Verwendung getrocknet.
Bei welchen Beschwerden hilft Boldo?
Boldoblätter werden unter anderem bei Problemen mit Magen und Darm verwendet. Sie können sowohl bei Verstopfung als auch bei Krämpfen oder Verdauungsbeschwerden angewendet werden. Die Blätter wirken krampflösend und fördern aktiv die Sekretion von Magen- und Gallensaft. Boldo hat auch eine betäubende Wirkung.Die Heilpflanze dient aber nicht nur zur Bekämpfung von Problemen des Magen-Darm-Traktes, sondern wird auch zur Heilung von Leber und Galle eingesetzt. Zudem hat Boldo eine antioxidative Wirkung – das heißt, es kann freie Radikale im Körper neutralisieren und den sogenannten “oxidativen Stress” mindern. Dieser oxidative Stress soll die Entstehung bestimmter Krankheiten (wie z.B. Arteriosklerose, Krebs etc.) begünstigen.
Boldo als Tee
Am gängigsten ist es, einen Tee aus Boldoblättern zu trinken. Hier haben Sie entweder die Wahl, den Tee selbst herzustellen oder auf einen fertigen Tee zurückzugreifen. Hierfür geben Sie zwei bis drei Gramm der getrockneten Blätter in ein Tee-Ei und übergießen es mit 150 ml kochendem Wasser. Nachdem Sie den Tee zehn bis fünfzehn Minuten ziehen gelassen haben, können Sie ihn schon trinken. Allerdings sollten Sie es mit dem Teekonsum von Boldo-Blättern nicht übertreiben – mehr als 4,5 Gramm der Heilkräuter pro Tag sollten es nicht sein. Empfohlen ist es, drei Tassen pro Tag zu trinken.
Andere Präparate mit der beliebten Heilpflanze
Es gibt aber auch eine Reihe anderer Boldo-Produkte wie Tabletten, Kapseln oder Tinkturen. Diese können Sie, genau wie Boldoblätter, in der Apotheke oder in gut sortierten Drogeriemärkten sowie von einschlägigen Naturmedizin-Händlern beziehen. Bei allen Präparaten gilt es, sich bei der Dosierung genau an die Empfehlungen des Herstellers zu halten.
Was Sie vor und bei der Einnahme von Boldo beachten müssen
Bei gesundheitlichen Beschwerden ist es prinzipiell stets ratsam, Ihren Arzt aufzusuchen und eine Medikation mit ihm zu klären beziehungsweise abzusprechen. Boldo hilft bei leichten Beschwerden. Wenn Ihre Schmerzen aber stärker sind oder bereits seit längerer Zeit anhalten, ist der Gang zum Arzt umso wichtiger.
Auch wenn die Blätter des Boldostrauchs eine heilende Wirkung haben, dürfen sie unter keinen Umständen verzehrt werden. Die Blätter an sich sind nämlich giftig – nur verarbeitet (zum Beispiel zu Tee) sind sie unbedenklich.
Nebenwirkungen von Boldo
Unter Umständen kann Boldo Nebenwirkungen haben. Hellhäutige Personen können nach dem Konsum der Pflanze empfindlicher auf Sonnenlicht reagieren. Auch allergische Reaktionen sind möglich.
Bei einer Überdosierung der Heilpflanze kann es unter anderem zu Erbrechen, Durchfall und Schwindel kommen. Außerdem kann Boldo eine schädigende Wirkung auf das Nervensystem haben. Dafür verantwortlich ist das in der Pflanze enthaltene Askaridol, das neurotoxische Eigenschaften vorweist. Deshalb kann es bei einer Überdosierung neben nervlichen Problemen auch zu Halluzinationen kommen.
Wer Boldo keinesfalls einnehmen sollte
Während der Schwangerschaft darf Boldo aufgrund des Alkaloid-Gehalts generell nicht eingenommen werden. Dies gilt auch für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Für Personen mit Lebererkrankungen oder einem Verschluss der Gallenwege kommt das pflanzliche Mittel ebenfalls nicht infrage. Gallenstein-Patienten sollten eine Einnahme dringend mit Ihrem Arzt abklären.
Fazit:
An einer Medikation mit Boldo ist nichts auszusetzen, sofern Sie sich mit Ihrem Arzt abgesprochen haben und sich genau an die Anleitung und Dosierungsempfehlung des Herstellers halten. Eine Überdosierung kann schwerwiegende Folgen haben – bei Anzeichen einer solchen begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung. Eine Selbstmedikation ist nur bei leichten Symptomen empfehlenswert. Dauern Ihre Beschwerden bereits länger als fünf Tage an, ist es ebenfalls ratsam, sich umgehend medizinischen Rat zu holen.
Quellen: