Blutzuckerwerte als Schlüssel zur Diabetes-Diagnose
Die Diabetes-Diagnose wird häufig zufällig im Rahmen von Routine-Untersuchungen gestellt. Einen ersten Hinweis auf Diabetes mellitus können Symptome wie Müdigkeit, häufiger Durst oder vermehrtes Wasserlassen sein.
Die Diabetes-Diagnose stellt der Arzt mit einer Blutuntersuchung. Dabei misst er zunächst den sogenannten HbA1c-Wert. Dieser gibt an, an wie vielen roten Blutkörperchen (bzw. am roten Blutfarbstoff Hämoglobin) Zuckerreste hängen.
Ist der HbA1c-Wert hoch, bedeutet dies, dass auch die Blutzuckerwerte in den vergangenen Wochen zu hoch waren. Liegt der HbA1c-Wert unter 5,7 Prozent (< 39 mmol/mol), hat der Patient keinen Diabetes mellitus. Die Diabetes-Diagnose stellt der Arzt bei Werten ab 6,5 Prozent (≥ 48 mmol/mol).
Liegt der HbA1c-Wert zwischen 5,8 und unter 6,5 Prozent (39 bis < 48 mmol/mol), kann ein Diabetes mellitus nicht sicher ausgeschlossen oder festgestellt werden. In diesem Fall führt der Arzt weitere Untersuchungen durch – entweder misst er die Blutzuckerwerte oder er ordnet einen oralen Glukosetoleranztest (oGTT, siehe unten) an.
HbA1c-Wert für die Diabetes-Diagnose nicht immer geeignet
In manchen Fällen ist der HbA1c-Wert für die Diabetes-Diagnose nicht geeignet. Zum Beispiel in der Schwangerschaft, bei erblich bedingten Veränderungen des Hämoglobins, bei Leber- und Nierenerkrankungen kann der HbA1c-Wert verfälscht sein. In diesem Fall misst der Arzt sofort die Blutzuckerwerte oder führt gegebenenfalls einen oGTT durch.

Blutzuckerwerte für die Diabetes-Diagnose entscheidend
Sicherer Schlüssel zur Diabetes-Diagnose sind immer die Blutzuckerwerte. Entscheidend sind die Nüchtern-Blutzuckerwerte – also bevor der Patient etwas gegessen hat. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft gibt folgende Grenzen für die Nüchtern-Blutzuckerwerte an:
- < 100 mg/dl (< 5,6 mmol/l): normale Blutzuckerwerte, kein Diabetes mellitus
- 100-125 mg/dl (5,6-6,9 mmol/l): abnorme Blutzuckerwerte, (noch) kein Diabetes mellitus, erhöhtes Diabetes-Risiko
- ≥ 126 mg/dl (≥ 7,0 mmol/l): zu hohe Blutzuckerwerte, Diabetes mellitus.
Diabetes-Diagnose mit oralem Glukosetoleranztest
Statt die Blutzuckerwerte zu messen, kann der Arzt die Diabetes-Diagnose auch mit einem oralen Glukosetoleranztest stellen. Beim oGTT wird zunächst der Nüchtern-Blutzucker gemessen. Anschließend bekommt der Patient eine Lösung zu trinken, die 75 g Glukose enthält. Zwei Stunden später wird der Nüchtern-Blutzucker erneut gemessen. Beim oGTT gelten für den Blutzucker nach zwei Stunden folgende Grenzwerte:
- < 140 mg/dl: kein Diabetes mellitus
- 140-199 mg/dl: (noch) kein Diabetes mellitus, erhöhtes Diabetes-Risiko
- ≥ 200 mg/dl: Diabetes mellitus.

Wie der HbA1C-Wert ist auch der oGTT nicht für jeden Patienten geeignet. Der orale Glukosetoleranztest darf nicht durchgeführt werden, wenn die Diabetes-Diagnose bereits durch den Nüchtern-Blutzucker feststeht. Dies gilt auch für Patienten mit bestimmten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
Weitere Untersuchungen wie die Bestimmung von Glukose im Urin spielen kaum noch eine Rolle, da die Blutzuckerwerte einfach zu bestimmen sind und eine sichere Diabetes-Diagnose ermöglichen.
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