Blutungen außerhalb der Regel – was sie bedeuten

Myome
Rund 20 bis 30 Prozent aller Frauen leiden unter Myomen. Mit dem Eintritt der Wechseljahre werden Myome meist kleiner, da die Östrogenproduktion abnimmt und das Wachstum von Myomen von diesen Hormonen abhängig ist Foto: istock

Blutabgänge, bei denen es sich nicht um die normale Regelblutung handelt, sollten immer von einem Arzt abgeklärt werden. Lesen Sie hier mehr zu den möglichen Ursachen.

Myome

Häufig verursachen Myome Blutungen. Myome sind gutartige Wucherungen der Muskulatur der Gebärmutter, die von wenigen Millimetern bis viele Zentimeter groß werden können. Sie können überall in der Gebärmutter einzeln oder auch vermehrt auftreten. Myome beeinflussen die Kontraktionsfähigkeit des Gebärmuttermuskels, das heißt, die Gebärmutter kann sich nicht mehr richtig zusammenziehen, so kann es zu länger anhaltenden Blutungen kommen. Ob Sie Myome haben oder nicht, kann der Frauenarzt bei der Untersuchung und mit einem Ultraschall feststellen.

Rund 20 bis 30 Prozent aller Frauen leiden unter Myomen. Mit dem Eintritt der Wechseljahre werden Myome meist kleiner, da die Östrogenproduktion abnimmt und das Wachstum von Myomen von diesen Hormonen abhängig ist

Endometriose

Auch eine Endometriose kann der Grund für Ihre Blutung sein. Bei dieser Erkrankung siedelt sich aus noch nicht ganz geklärten Gründen Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an, wie in der Muskulatur, dem Eierstock oder Eileiter oder sogar in ganzem Bauchraum. Auch das kann zu unregelmäßigen Blutungen führen.

Eierstockzysten

Eierstockzysten sind mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Hohlräume an den Eierstöcken. In 98 Prozent der Fälle handelt es sich hierbei um gutartige Geschwülste, die durch Unregelmäßigkeiten im Hormonhaushalt entstehen.

Sehr große Zysten können Krämpfe im Unterleib sowie Schmerzen im Rücken, beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr verursachen. Auch Störungen im Menstruationszyklus sind möglich (unregelmäßige, sehr lange oder starke Blutungen).

Zysten sollten durch den Gynäkologen beobachtet werden (z. B. per Ultraschall). In den meisten Fällen bilden sie sich jedoch von allein zurück. Eine Einnahme von Hormonen kann die Rückbildung gegebenenfalls unterstützen. Nur selten ist ein operativer Eingriff notwendig.

Endometriose
Bei einer Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an Foto: istock/sognolucido

Gebärmutterentzündungen

Auch Entzündungen können in der Gebärmutter Blutungen hervorrufen. Auslöser sind meistens Keime, die von außen über die Scheide in das Geschlechtsorgan gelangen. Normalerweise durchdringen sie den körperlichen Schutzmechanismus nur schwer. Medizinische Eingriffe, das Einsetzen der Spirale, Blutungen oder Geburten können den Mikroben unter ungünstigen Umständen das Eindringen erleichtern. Der wichtigste Risikofaktor ist mangelnde Hygiene beim Geschlechtsverkehr. Aber auch organische Veränderungen und Grundleiden wie gut- und bösartige Tumore begünstigen die Krankheit. Oft ist nur der Gebärmutterhals betroffen. Die Infektion kann aber weiter aufsteigen und zusätzliche Bereiche befallen. Zum Beispiel die Schleimhaut oder Muskelschicht der Gebärmutter. Ein Übergreifen auf die Eileiter muss unbedingt verhindert werden, um keine Unfruchtbarkeit zu riskieren.

Viele der betroffenen Frauen klagen über Bauchschmerzen oder Unterleibskrämpfe, die nicht selten von Fieber begleitet sind. In anderen Fällen deuten nur Ausfluss oder ungewöhnliche Blutungen auf die Krankheit hin. Auch Schmerzen beim Wasserlassen sind mögliche Anzeichen.

Hormonstörungen

Eine relativ häufige Ursache dagegen sind Hormonstörungen. Die Hormone der Hirnanhangdrüse, der Eierstöcke, aber auch der Nebennierenrinde oder Schilddrüse können verändert sein und damit den Zyklus beeinflussen.

Wechseljahre

Auch in den Wechseljahren ändern sich die Hormone, zunächst werden die Gelbkörperhormone, dann auch die Östrogene weniger. Das kann erst zu unregelmäßigen Blutungen oder auch Dauerblutungen führen. Irgendwann hört die Periode dann ganz auf.

Polypen

Polypen sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Diese Geschwülste können in jedem Alter auftreten, betreffen aber vornehmlich Frauen in oder nach den Wechseljahren. Sie kommen im Bereich der Scheide, des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutter vor. Betroffene Frauen können unter wehenähnlichen Bauchschmerzen, Ausfluss und Blutungen leiden. Häufig sind Polypen aber auch völlig beschwerdefrei.

Eierstockzysten
Eierstockzysten sind mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Hohlräume an den Eierstöcken Foto: istock

Scheidenpilz

Die vaginale Infektion ist häufig die Folge übertriebener Intimhygiene, denn zu viel Säure zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Zu den Symptomen gehören Juckreiz, Brennen, häufig kommt ein bröckeliger, heller Ausfluss dazu.

Von-Willebrand-Syndrom (vWs)

Das Von-Willebrand-Syndrom ist häufigste angeborene Blutgerinnungsstörung, bei der ein Eiweißmolekül mit dem Namen "Von-Willebrand-Faktor" entweder fehlerhaft, zu wenig oder gar nicht vorhanden ist. Dieses Protein braucht der Körper für die Blutstillung. Meist wird die Krankheit vererbt. Sie macht sich neben starken/ und oder langen Blutungen außerdem durch Symptome wie häufiges Nasenbluten oder eine auffällige Neigung zu Hämatomen (blauen Flecken) bemerkbar.