Blut in der Windel

Die Aufregung ist groß, wenn der kleine Schatz plötzlich Blut in der Windel hat. Was kann dahinter stecken? Wie kann behandelt werden?

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan

Glücklicherweise kommt es selten vor, dass ein Säugling oder Kleinkind wirklich Blut in der Windel hat und die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Am häufigsten wird man mit dem Problem „Blut in der Windel“ auf Geburtsstationen konfrontiert – viele Babys haben in ihren ersten Lebenstagen das sogenannte Ziegelmehl in der Windel. Es ist rötlich und sieht zunächst aus wie Blut. In Wahrheit handelt es sich aber um Harnkristalle, die mit dem Urin ausgeschieden werden. Nach wenigen Tagen verschwindet das Phänomen von alleine wieder.

Blut in der Windel als Begleitsymptom von Magen-Darm-Infekten

Später kann Blut in der Windel durch Magen-Darm-Infekte auftreten. Das Kind hatte schon mehrfach Durchfall und musste sich vielleicht auch übergeben. Plötzlich ist in der Windel wässrig-schleimiger Stuhl, durchzogen von frischen Blutfäden: Ein solcher Befund sollte die Eltern immer zum Besuch beim Kinderarzt bewegen. Eine Infektion mit Campylobacter, Salmonellen oder anderen bakteriellen Erregern kann dahinter stecken und sollte mittels einer Stuhlkultur abgeklärt werden.

Blut in der Windel durch Invagination

Blut in der Windel Untersuchung Kinderarzt
Wenn Sie bei Ihrem Baby Blut in der Windel entdecken, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen, um die Ursache abklären und schnellstmöglich behandeln zu können Foto: imago

Oder Ihr Kind hatte massive Bauchschmerzen, hat sich darunter regelrecht gekrümmt und plötzlich setzt es himbeergeleefarbenen, blutigen Stuhl ab? In diesem Fall schleunigst zum Kinderarzt oder ins Krankenhaus! Wahrscheinlich liegt eine Invagination (eine Einstülpung eines Darmteiles in den anderen) vor. Die muss dringend behandelt werden – meistens reicht ein unter Druck verabreichter, spezieller Einlauf aus, um die Einstülpung zu lösen. In seltenen Fällen muss auch operiert werden.

Analfissur, CED oder Verstopfung als Ursachen für Blut in der Windel

Eine weitere Ursache für Blut in der Windel können Einrisse am Anus sein, ausgelöst zum Beispiel durch eine chronische Verstopfung und den dann sehr harten Stuhl. Oder aber es liegt eine chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa vor, die beide allerdings noch mit diversen anderen Symptomen außer blutigem Stuhl einhergehen.

Gründe für Blut im Urin

Ebenso kann ein Harnwegsinfekt zu Blut im Urin und somit Blut in der Windel führen oder auch ein – sehr schmerzhafter – Nierenstein. Beide Ursachen sollten Sie zu einem Arzt führen.

Über Blutspuren in der Windel immer mit einem Kinderarzt sprechen

Kleinere Blutspuren kann man finden, wenn eine ausgeprägte Windeldermatitis vorliegt, eine Streptokokken-Dermatitis oder ein Wurmbefall. Die letzten beiden Erkrankungen sind in der Regel stark juckend und so kann es durch die Kratzeffekte zu blutenden Stellen kommen. Auch diese Dinge erfordern eine Abklärung und Behandlung durch Ihren Kinderarzt.