Blinddarmentzündung: Symptome richtig deuten

Aus der Serie: Blinddarmentzündung (Appendizitis)
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Eine Blinddarmentzündung zeigt eindeutige Symptome. Wenn Sie auftreten, dann muss sofort ein Arzt mit der Behandlung beginnen. Lesen Sie hier, worauf Sie achten müssen!

Zu Beginn beschränken sich bei einer Blinddarmentzündung die Symptome auf leichte Bauchschmerzen, die sich oft schwer eingrenzen lassen. Sie können rund um den Bauchnabel auftreten oder sich im gesamten Oberbauch ausbreiten. Innerhalb von acht bis zwölf Stunden nehmen die Schmerzen deutlich zu und wandern typischerweise in den Bereich des rechten Unterbauchs, in etwa dorthin wo sich der Wurmfortsatz befindet.

Blinddarmentzündung: Symptome klar beschrieben

Betroffene beschreiben die Schmerzen als ziehend und krampfartig. Charakteristisch ist, dass Bewegungen wie Husten, Hüpfen oder einfaches Gehen die Schmerzen verstärken. Es entstehen sogenannte Erschütterungsschmerzen. Menschen mit einer Blinddarmentzündung ziehen deswegen nicht selten das rechte Bein nach, da diese Form der Bewegung Entlastung mit sich bringt. Der Arzt bezeichnet das als Schonhinken.

Im weiteren Verlauf einer Blinddarmentzündung entwickeln sich folgende Symptome

Zusätzlich können bei Blinddarmentzündung Symptome wie leichtes Fieber auftreten
Zusätzlich können bei Blinddarmentzündung Symptome wie leichtes Fieber, ein beschleunigter Puls und Nachtschweiß auftreten. Das Fieber liegt selten höher als 39°C. Foto: Fotolia

Dabei ist charakteristisch, dass das Fieber überdurchschnittlich hohe Temperaturunterschiede zwischen Achselhöhle und After zeigt. Da der Blinddarm und mit ihm der Wurmfortsatz bei schwangeren Frauen nach oben geschoben wird, können sich die Schmerzen in den Ober- oder Mittelbauch verlagern.  

Ältere Menschen zeigen andere Symptome

Bei älteren Menschen sind bei einer Blinddarmentzündung die Symptome weniger stark ausgeprägt. Die Schmerzen sind schwächer und es tritt kaum Fieber auf. In mehr als einem Drittel der Fälle hat das zur Folge, dass die Erkrankung verschleppt wird und ein komplizierter Verlauf wahrscheinlicher wird.

Blinddarmentzündung bei Kleinkindern

Kleinkinder entwickeln vergleichsweise selten eine Blinddarmentzündung. Das Risiko eines Durchbruchs des Wurmfortsatzes und damit eines schweren, komplizierten Verlaufs ist bei Ihnen jedoch umso höher, wenn es zu einer Entzündung kommt. Hier gilt: Je jünger das Kind desto größer das Risiko. Bei Kleinkindern treten außerdem nicht unbedingt die typischen Symptome auf. Die Diagnosestellung ist für den Arzt deswegen schwierig, da auch das Blutbild häufig unauffällig bleibt.

Unterschiedliche Phasen einer Blinddarmentzündung

Die Erkrankung durchläuft grundsätzlich verschiedene Phasen, in deren Verlauf Art und Ausmaß der Symptome sowie der Schweregrad der Blinddarmentzündung zunehmen. Eine Blinddarmentzündung verläuft immer dann unkompliziert, wenn sie frühzeitig durch die operative Entfernung des Wumfortsatzes behandelt wird. Je später der Arzt eingreifen kann, desto höher das Risiko eines schweren Verlaufs. So kann der Wurmfortsatz in späten Stadien der Erkrankung durchbrechen, was im Volksmund als „Blinddarmdurchbruch“ bezeichnet wird. Das entzündete Gewebe zerfällt und der Wurmfortsatz platzt auf. Bakterien sowie Darminhalt dringen in die Bauchhöhle ein und können das Bauchfell entzünden (Peritonitis) oder Abszesse (Eiteransammlungen) bilden. In seltenen Fällen kann es zudem zum Darmverschluss oder zur Darmlähmung kommen.  

Für Menschen, die an Morbus Crohn erkrankt sind, birgt eine Blinddarmentzündung zusätzliche Risiken. Morbus Crohn ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des Magen-Darmtrakts, die in Schüben verläuft. Durch eine Blinddarmentzündung, aber auch durch den operativen Eingriff können sich Verbindungen – sogenannte Fisteln – zwischen dem Wurmfortsatz und anderen Abschnitten des Darms bilden.

Grundsätzlich gilt: Um Komplikationen einer Blinddarmentzündung zu vermeiden, der sollte frühzeitig bei Auftreten der ersten Symptome den Arzt aufsuchen.