Blasenschrittmacher: Kleines Gerät hilft bei Reizblase

Endlich wieder draußen unbeschwert bewegen – davon träumen viele Menschen mit Blasenschwäche. Ein Blasenschrittmacher kann dann die Rettung sein

Wenn die Blase dauernd "Alarm" funkt, ist das sehr unangenehm bis schmerzhaft. Millionen Frauen in Deutschland erleben das jeden Tag. Wie ein Blasenschrittmacher helfen kann, verraten wir hier.

Schwimmen, walken, Pilates machen – Elke Ruhm (62) ist sportlich sehr aktiv. Endlich wieder. Viele Jahre war das für die selbstständige Friseurmeisterin so gut wie unmöglich.

Reizblase nach Blasenhebung

Nach der Geburt von Tochter Isabell (heute 20) erkrankte sie an Gebärmutterhalskrebs. Es folgten eine OP mit Blasenhebung – und viele Beschwerden. „Zunächst verlor ich beim Niesen oder Lachen etwas Urin. Dann auch einfach so“, erzählt Elke. Aus der Belastungs- war eine Drang-Inkontinenz geworden. Ohne Vorlagen und Wechselkleidung ging Stephanie nicht mehr aus dem Haus. Zwei weitere Blasenhebungen, Beckenbodentraining und Medikamente – nichts half. Elke, zwischenzeitlich zweifache Mutter, war verzweifelt, traute sich nicht mehr zum Sport, fuhr nicht mehr in Urlaub.

Ein Blasenschrittmacher war die Rettung

Vor drei Jahren ermunterte Elkes Gynäkologe sie, einen neuen Versuch zu starten und sich an das Kontinenzzentrum der Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach zu wenden. Dort riet man zu einem Blasenschrittmacher, der auch erfolgreich gegen Reizblasen eingesetzt wird. „Ich wünschte, das wäre viel früher geschehen", sagt sie. Der Eingriff war ein Erfolg. „Ich spüre wieder, wenn die Blase voll ist, und kann ganz normal zur Toilette gehen", sagt Elke. „Je nachdem, wie ich sitze, merke ich zwar manchmal den Blasenschrittmacher in der Pobacke, aber das ist wirklich nicht weiter schlimm." Elke treibt wieder Sport, kann unbeschwert in ihrem Friseursalon stehen und genießt es, in Urlaub zu fahren. „Der Blasenschrittmacher hat mir ein zweites Leben geschenkt", sagt sie.