Blasenentzündung – Behandlung mit Naturarzneien und Antibiotika

Aus der Serie: Zystitis (Blasenentzündung)

Eine Blasenentzündung ist in jedem Fall unangenehm, kann aber häufig selbst mit natürlichen Arzneien behandelt werden – wenn sie unkompliziert verläuft.

In der Regel ist das der Fall. Bei schwereren oder häufig wiederkehrenden Erkrankungen sollte unbedingt ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.

Die Behandlung einer Blasenentzündung verfolgt grundsätzlich zwei Ziele:

  • Verursachende Bakterien bekämpfen und Ausspülen (Heilung)
  • Schmerzen verringern

Viele Ärzte verschreiben für das erste Behandlungsziel Antibiotika. Diese sind zwar in der Regel sehr wirksam, haben aber häufig Nebenwirkungen. Außerdem stören sie das bakterielle Milieu so sehr, dass die Gefahr von Folgeinfektionen steigt. Darüber hinaus wächst das Risiko für Resistenzen, wenn Antibiotika entweder wiederholt oder nicht zu Ende eingenommen werden. Das Medikament wirkt dann nicht mehr. Die Behandlung dauert, je nach verwendetem Antibiotikum, zwischen drei und zehn Tagen. Welches Präparat der Arzt verschreibt, hängt unter anderem davon ab, welcher Erreger für die Entzündung verantwortlich ist. Häufige Antibiotika, die bei einer Blasenentzündung zur Behandlung eingesetzt werden, sind Ciprofloxacin, Cotrimoxazol (ein Kombinationspräparat aus den Antibiotika Trimethoprim und Sulfamethoxazol) sowie Fosfomycin und Nitrofurantoin. Wirksame Naturarzneien sind daher eine Behandlungsalternative, die üblicherweise so gut wie keine Nebenwirkung zeigt und nicht zu Resistenzen führen kann – geeignet sowohl zur alleinigen Behandlung als auch zur Unterstützung einer Antibiotika-Therapie. Ein weiterer Vorteil: Sie enthalten häufig auch schmerzlindernde und krampflösende Substanzen.

Bei chronischer Blasenentzündung Behandlung über längeren Zeitraum

Bei einer wiederkehrenden Blasenentzündung setzt der Arzt zur Behandlung ebenfalls häufig Antibiotika ein, jedoch für einen längeren Zeitraum. Die Präparate müssen dann über mehrere Wochen, in manchen Fällen sogar über mehrere Monate hinweg, eingenommen werden. Die Antibiotika sind bei einer Langzeitbehandlung der chronischen Blasenentzündung allerdings niedriger dosiert. Auch hier sind natürliche Arzneien mit belegter Wirksamkeit eine sinnvolle Alternative. Der Grund: Gerade bei wiederkehrenden Infektionen steigt bei der Behandlung mit Antibiotika die Wahrscheinlichkeit einer Resistenzbildung stark an.

Eine Frau hält sich eine Wärmflasche an den Bauch
Bei der Behandlung einer Blasenentzündung hilft die Wärmflasche: Sie wirkt entspannend und lindert den Schmerz Foto: Fotolia

Wie kann ich eine Blasenentzündung selbst behandeln?

Wichtig ist: Viel Trinken – mindestens zwei Liter pro Tag! Außerdem sollten Sie regelmäßig Ihre Blase entleeren, um die Bakterien auszuspülen. Eine Wärmflasche, Sitzbäder und krampflösende Medikamente (rezeptfrei in der Apotheke) wirken entspannend und lindern den Schmerz. Vorübergehende Bettruhe fördert die Abwehrreaktion. Außerdem haben sich verschiedene natürliche Wirkstoffe in der Behandlung bewährt: Studien belegen die Wirksamkeit von Extrakten aus der Goldrute, Orthosiphonblättern und Hauhechel. Bärentraubenblätter werden ebenfalls zur Behandlung eingesetzt. Neue Untersuchungen, die allerdings unter Medizinern umstritten sind, sollen zeigen, dass auch Cranberry-Extrakte Blasenentzündungen lindern können.