Blasen: Chronische Wunden besser behandeln

Chronische Entzündungen vermeiden: Mit dem richtigen Verbandszeug lassen sich kleinere Verletzungen schnell versorgen
Chronische Entzündungen vermeiden: Mit dem richtigen Verbandszeug lassen sich kleinere Verletzungen schnell versorgen
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Schnell ist es passiert: Wir schneiden uns beim Gemüseputzen in den Finger, verbrennen uns die Hand am Bügeleisen. Kleine Wunden, die mit einem Pflaster versorgt nach kurzer Zeit verschwunden sind. Aber manchmal läuft es nicht so glatt. Ist eine Verletzung nach vier Wochen nicht verheilt, sprechen Mediziner von einer chronischen Wunde.

Die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen können dazu beitragen, dass kleine Verletzungen nicht zum großen Problem werden. So sollten Sie Schnittwunden erst einmal bluten lassen. Das schwemmt Keime und Schmutz aus. Dann eine Kompresse auf legen und mit einer Mullbinde straff umwickeln. Schürfwunden brauchen meistens keinen Verband. Sie werden nur antiseptisch gereinigt und können offen heilen. Brandwunden sofort unter kaltes, fließendes Wasser halten. Das lindert den Schmerz. Nässt die Stelle, kann ein Antibiotikum-Puder (aus der Apotheke) aufgetragen werden. Entzündete Blasen mit einem speziellen Gel (aus der Apotheke) betupfen. Nicht aufstechen, das erhöht die Infektionsgefahr.

In einigen Fällen ist das Risiko chronischer Wunden jedoch besonders hoch. Häufig sind Diabetiker davon betroffen und sollten deshalb selbst bei kleinen Verletzungen vorbeugend zum Arzt gehen. Auch wer unter Durchblutungsstörungen leidet, muss die Wundheilung besonders aufmerksam beobachten. Immerhin haben drei bis vier Millionen Menschen in Deutschland das Problem, dass bei ihnen Wunden schlecht abheilen.

Das liegt auch an der mangelhaften Behandlung. Darauf weist die Initiative Chronische Wunden (ICW) hin. Nur jede fünfte Wunde sei ausreichend versorgt. Hilfe versprechen neue Behandlungsmethoden. Dazu gehört die Unterdruck-Therapie. Auf die Wunde wird Unterdruck ausgeübt. Dadurch ziehen sich die Wundränder zusammen, überschüssige Wundflüssigkeit wird abgeleitet. Das führt zum für die Heilung günstigen, feuchten Milieu in der Wunde.

Am Klinikum Schwabing wurde in einer klinischen Studie die Behandlung mit kaltem Plasma getestet. Oft verhindern gegen Antibiotika resistente Keime die Wundheilung. Plasma kann solche Bakterien abtöten. Ein Zwischenergebnis der Studie macht Hoffnung: Im Vergleich zur normalen Behandlung wurden mit kaltem Plasma bis zu 40 Prozent mehr Bakterien vernichtet.