Bio-Tampons: Vor- und Nachteile der nachhaltigen Produkte
Um einen gewöhnlichen Tampon abzubauen, braucht die Natur schätzungsweise rund 500 Jahre. Bio-Tampons sollen nicht nur die Umwelt vor schädlichen Kunststoffen und Bleichmitteln schützen, sondern auch Frauen und ihre Gesundheit.
Jeden Monat greifen Millionen Frauen auf der ganzen Welt zu Tampons. Sie sind immer noch das bequemste und praktischste aller Menstruationsprodukte – für die Umwelt sind sie jedoch eine Katastrophe. Bio-Tampons sollen helfen, die monatlichen Müllberge für die Umwelt verträglicher zu machen. Aber auch Frauen sollen durch sie vor Krankheiten geschützt werden.
Was sind Bio-Tampons?
Herkömmliche Tampons bestehen meist aus gebleichter und gepresster Zellulose. In vielen Fällen werden sie zusätzlich mit einer synthetischen Schicht überzogen. Diese soll Frauen beim Einführen des Tampons helfen – ist jedoch alles andere als nachhaltig. Bio-Tampons bestehen zu 100 Prozent aus Bio-Baumwolle. Diese ist biologisch abbaubar und kompostierbar. Plastik oder andere Kunststoffe werden in Bio-Tampons nicht verarbeitet.
Gut zu wissen: Mittlerweile gibt es Bio-Tampons, deren Verpackung auch aus ökologisch abbaubaren Materialien besteht. Im Sinne der Nachhaltigkeit gilt es nämlich auch darauf zu achten – schließlich handelt es sich auch hier um sehr viel Müll.
Bio-Tampons: Die Vor- und Nachteile
Von herkömmlich produzierten auf Bio-Tampons umzusteigen lohnt sich gleich aus mehreren Gründen. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, haben wir Ihnen die Vor- und Nachteile zusammengestellt.
Die Vorteile von Bio-Tampons
- Bio-Tampons sind nachhaltiger als herkömmliche Tampons. Sie werden zu 100 Prozent aus biologisch abbaubarer Bio-Baumwolle hergestellt, der Plastikanteil liegt dagegen bei null Prozent. Bereits beim Anbau werden keine schädlichen Stoffe eingesetzt
- Bio-Tampons werden in fast allen Fällen auch zu besseren Bedingungen angebaut und hergestellt. Sie bieten also auch den Arbeitskräften einen Vorteil
- Ein weiterer Grund auf nachhaltige Produkte zu setzen, ist Ihre Gesundheit: Bio-Tampons werden nicht gebleicht und sind deshalb auch völlig problemlos für Schleimhäute. Zudem besteht aufgrund der Verwendung von natürlichen Materialien ein viel geringeres Allergierisiko
- Biologische Tampons sind darüber hinaus nicht weniger saugstark oder stabil. Erfahrungsberichte zeigen: Sie können mindestens genauso viel Menstruationsblut aufnehmen
Der Nachteil von Bio-Tampons
Bio-Tampons sind zwar nachhaltiger, jedoch auch keine absolut nachhaltige und ökologische Lösung. Denn durch die Verwendung von Bio-Tampons wird Müll produziert – es ist und bleibt ein Wegwerfprodukt. Wenn Sie also vollkommen auf ein nachhaltiges Menstruationsprodukt umsteigen wollen, könnten Sie es beispielsweise mit einer Menstruationstasse oder -unterwäsche versuchen.
Wie steht es bei Bio-Tampons um das Risiko mit TSS?
Bei TSS, kurz für toxisches Schocksyndrom, handelt es sich um eine Infektion, die mit Staphylokokken ausgelöst wird. TSS wird häufig mit Tampons in Verbindung gebracht. Häufig wird dieses Syndrom dadurch ausgelöst, dass Tampons zu lange getragen werden. Es kann im schlimmsten Fall zum Organversagen führen. Obwohl es an der Häufigkeit liegt, wie oft man einen Tampon wechselt, ist es dennoch nicht egal, ob Bio oder nicht. Eine Studie des New York University Medical Center hat herausgefunden, dass Bio-Tampons das Risiko auf TSS verringern. Der Grund sind die verwendeten natürlichen Materialien.
Tipp: Ein Tampon sollte laut Empfehlung von Ärzten und Experten aber generell nicht länger als sieben bis acht Stunden getragen werden – egal, ob es sich dabei um ein herkömmliches oder ein Bio-Produkt handelt.
Quelle:
Tierno M. Philip, Jr. und Hanna, Bruce A. (1994): Propensity of tampons and barrier contraceptives to amplify Staphylococcus aureus Toxic Shock Syndrome Toxin-I. in: Infectious Diseases in Obstretics and Gynecology.