Bin ich depressiv? Test-Ergebnis nach 5 Fragen!

Eine Depression beginnt häufig schleichend und ist für die Betroffenen nicht unbedingt auf Anhieb erkennbar. Wer sich die Frage „bin ich depressiv?“ stellt, kann mit dem Test in nur 5 Fragen eine erste Einschätzung erlangen, ob die Symptome auf eine Depression hindeuten könnten.

Eine Frau schaut traurig aus dem Fenster
Depressionen zeigen sich beispielsweise durch eine vorherrschende Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit Foto: iStock/Martin Dimitrov

Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen und eine traurige Grundstimmung erleben die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens. Sind diese Phasen vorübergehend, können wir sie in der Regel auch gut wegstecken. Doch entwickeln sie sich zum Dauerzustand, ist das mit einer enormen Belastung für die Betroffenen verbunden. Häufig steckt eine bestimmte Erkrankung dahinter – die Depression. Bei der Beantwortung der Frage „bin ich depressiv?“ kann ein Test eine erste Einschätzung abgeben – die Diagnose kann nur ein Facharzt oder eine Fachärztin stellen.

Bin ich depressiv oder nur traurig? Test erlaubt erste Einschätzung

Vielen fällt der Gang in die Arztpraxis dann besonders schwer, wenn sie nicht an körperlichen Beschwerden leiden, sondern es ihnen seelisch nicht gut geht. Ein Selbsttest kann in solch einer Situation dabei helfen, zunächst für sich selbst eine Einschätzung zu erlangen, ob die Beschwerden auf eine Depression hindeuten könnten. Hier können Sie den Selbsttest auf Depressionen online durchführen:

Depression-Selbsttest erstellt von der WHO

Bei diesem Selbsttest handelt es sich um den sogenannten WHO-5-Wohlfühltest (WHO-Five Well-being index). Dieser Test wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt und gilt als kurzes und dabei sehr aussagekräftiges Depressionsscreening. Sein großer Vorteil: Der Test beinhaltet nur fünf Fragen und kann in der Regel in weniger als einer Minute durchgeführt werden.

Bin ich depressiv? Selbsttest fragt allgemeines Wohlbefinden ab

Dieser Selbsttest auf Depressionen fragt nicht, wie viele andere Selbsttests, typische Symptome einer Depression ab, sondern dient dazu, das allgemeine Wohlbefinden einzuschätzen. Anhand der Punktzahl kann dann abgelesen werden, ob womöglich eine Depression vorliegt.

Zu den typischen Symptomen einer Depression gehören etwa ein Gefühl von dauerhafter Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit sowie der Verlust von Freude an Dingen, die den Betroffenen zuvor immer Spaß bereitet haben. Auch Schlafstörungen und Depressionen treten häufig zusammen auf. Typisch sind auch der Rückzug von sozialen Kontakten und Gewichtsverlust oder -zunahme. Manchmal steckt hinter solchen Symptomen auch eine andere Erkrankung wie beispielsweise ein Burnout – diese Abgrenzung kann nur ein Facharzt oder eine Fachärztin vornehmen.

Bei positivem Selbsttest: Depression abklären lassen

Natürlich bedeutet eine entsprechende Punktzahl nicht zwangsläufig, dass die Beschwerden tatsächlich auf eine Depression zurückzuführen sind. Aber sie sollte zum Anlass genommen werden, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen; das kann zunächst der Hausarzt oder die Hausärztin sein. Sinnvoll als erste Anlaufstelle sind auch sogenannte psychotherapeutische Sprechstunden, die beispielsweise von psychotherapeutischen Praxen angeboten werden. Diese können Patient:innen ohne Überweisung besuchen, um ihr Anliegen zu schildern und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Auch, wenn es Überwindung kostet: Wer sich seit längerer Zeit nicht gut fühlt und den Verdacht hat, dahinter könnte eine Depression stecken, sollte diesen Schritt wagen. Denn Depressionen sind gut behandelbar und mit Beginn der Therapie verbessert sich die Lebensqualität der Betroffenen in der Regel schnell. Der Bin-ich-depressiv-Test kann vielleicht zum Anlass genommen werden, diesen ersten Kontakt zu einer Arztpraxis aufzunehmen; denn alle Menschen mit einer depressiven Erkrankung haben das Recht auf Hilfe und die Hoffnung, dass bald wieder mehr Freude in ihr Leben einkehrt.

Depression: Wo finde ich Hilfe?

Wenn Sie sich ständig erschöpft und traurig fühlen oder unter Schlafproblemen leiden, kann dies auf eine Depression hindeuten. Spätestens nach zwei Wochen Niedergeschlagenheit ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Auf der Website der Deutschen Depressionshilfe finden Sie verschiedene Anlaufstellen. Dort sind auch Adressen für Notfälle gelistet. Bei konkreten Suizidgedanken ist es wichtig, die nächstgelegene Klinik mit psychiatrischer Notaufnahme aufzusuchen. Bei akuten Sorgen oder Ängsten können Sie jederzeit anonym die Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 oder 116 123 anrufen.

Wenn Sie nicht selbst betroffen sind, aber depressive Symptome bei anderen bemerken, erhalten Sie auf der Website der Deutschen Depressionshilfe konkrete Handlungsempfehlungen. Besteht eine konkrete Suizidgefahr ist es wichtig, sofort den Rettungsdienst unter 112 oder die Polizei zu verständigen.

Quellen:

Who Five Well Being Index (WHO-5)​, in: medscape.com

Topp, Christian Winther, et al. (2015): The WHO-5 Well-Being Index: a systematic review of the literature, in: Psychotherapy and psychosomatics