Beziehung beenden: Wie mache ich richtig Schluss? Die 5 goldenen Regeln!

Eine Beziehung zu beenden, ist schmerzhaft, besonders für denjenigen, der verlassen wird. Das Trennungsgespräch kann den Schmerz noch vergrößern, wenn man nicht weiß, wie man richtig Schluss macht. Wie beendet man eine Beziehung so, dass es für beide leichter wird? Wenn Sie diese fünf Regeln befolgen, machen Sie alles richtig!

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Jeden Tag sind unzählige Menschen vor einer herausfordernden Situation gestellt: Sie müssen ihre Beziehung beenden – sei es, weil sie keine Zukunft mit ihrem (Noch-)Partner sehen, keine Gefühle mehr für ihn haben oder ihnen die Beziehung nicht guttut. Unabhängig davon, welcher Grund dahintersteckt, ist es unheimlich schwierig, dem Menschen, mit dem man einst glücklich war, das Herz zu brechen. Man würde am liebsten eine Notiz am Kühlschrank hinterlassen und sich dann klammheimlich davonstehlen, nur um nicht mit dem Schmerz des anderen konfrontiert zu werden. Es gibt jedoch Wege, es dem Ex-Partner und sich selbst leichter zu machen.

Eine Frau trennt sich von ihrem Freund
Eine Beziehung zu beenden, ist ein schwieriges Unterfangen. Aber wenn man einige Regeln befolgt, macht man es sich selbst und dem Ex-Partner leichter Foto: iStock/Goran13

Wann die Beziehung beenden?

Es gibt unzählige Gründe, die für eine Trennung sprechen. Unvereinbare Lebensvorstellungen, Fremdgehen, Unehrlichkeit und häufiges Streiten stehen ganz oben auf der Liste der Beziehungskiller. Allerdings ist die Entscheidung, sich zu trennen, eine höchst individuelle. Was für die einen das Beziehungsaus bedeutet, ist für die anderen verzeihbar.

Allgemein lässt sich aber sagen: Eine Trennung sollte in Betracht gezogen werden, wenn man nicht mehr glücklich ist und sich dieser Zustand trotz beidseitiger Bemühungen oder aufgrund fehlender Bereitschaft, etwas zu ändern, über Monate oder gar Jahre nicht bessert. Auch wenn eine Trennung auf Zeit keine Veränderung herbeiführt, ist es besser, einen klaren Schlussstrich zu ziehen.

Langjährige Beziehung beenden: Angst kann Trennung hinauszögern

Manchmal wird eine Trennung hinausgezögert, obwohl klar ist, dass die Beziehung längst ihr Verfallsdatum überschritten hat. Das betrifft besonders häufig langjährige Partnerschaften. Auch wenn die Leidenschaft schon seit Langem verflogen ist, man sich pausenlos in die Haare bekommt und kaum mehr Interesse füreinander aufbringt, wird die Verbindung aufrechterhalten.

Ganz oft geschieht das aus Angst vor dem, was nach der Trennung kommt oder aus Angst alleine zu sein. Man verbringt so viele Jahre mit einer Person, dass irgendwann ein Leben ohne sie unmöglich oder gar bedrohlich erscheint. Die Gründe dafür sind weniger aufrichtige Gefühle als vielmehr eine ungesunde emotionale Abhängigkeit oder bloß Gewohnheit. Um sich dennoch zu einer Trennung nach langer Beziehung durchzuringen, kann es helfen, aus der gewohnten Umgebung auszubrechen: Fahren Sie für ein paar Tage weg und reduzieren Sie den Kontakt zu Ihrem Partner auf ein Minimum. Durch die räumliche Distanz werden Sie all die Dinge klar sehen, die Sie im Alltagstrott nicht bewusst wahrnehmen.

Beziehung beenden: 5 Regeln fürs Schluss machen

Hat man sich zu der Entscheidung durchgerungen, seinen Partner zu verlassen, muss es nur noch ausgesprochen werden. Aber wie beendet man eine Beziehung richtig? Was muss man beachten? Diese fünf Regeln sollten Trennungswillige befolgen:

1. Ein persönliches Gespräch ist Pflicht – auch wenn Sie eine kurze Beziehung beenden

Eigentlich ist es ein Punkt, den man nicht explizit nennen müsste, weil er selbstverständlich sein sollte: Eine Beziehung beendet man nicht am Telefon, mit einem Brief oder (am schlimmsten) über Whatsapp, sondern in einem persönlichen Gespräch, von Angesicht zu Angesicht. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob Sie mit Ihrem Ex-Partner zwei Jahre, zwei Monate oder nur zwei Wochen zusammen waren.

Eine kurze Beziehung rechtfertigt nicht, den Ex-Partner mit einer Nachricht abzuspeisen. Denn das ist nicht nur verletzend, weil es den Anschein macht, als sei die Person die eigene Zeit nicht wert. Man nimmt ihr auch die Möglichkeit, das, was ihr auf dem Herzen liegt, rauszulassen. Zudem kann ein ausbleibendes Trennungsgespräch beim Ex-Partner das Gefühl hinterlassen, nicht richtig mit der Beziehung abschließen zu können.

2. Wählen Sie den richtigen Ort und Zeitpunkt

Für das Gespräch sollten Sie den richtigen Zeitpunkt auswählen. Es ist wichtig, dass Sie genügend Zeit einplanen – ein Trennungsgespräch kann immerhin etwas länger gehen, besonders im Falle einer langjährigen Beziehung. Dann sind die Ex-Partner nämlich nicht nur emotional miteinander verstrickt, sondern häufig auch räumlich und finanziell. Darum kommen beim Trennungsgespräch auch ganz praktische Dinge zur Sprache, wie etwa, wer aus der gemeinsamen Wohnung auszieht oder was aus dem bereits gebuchten Sommer-Urlaub wird.

Damit das Gespräch nicht frühzeitig abgebrochen werden muss, weil Sie oder Ihr Ex-Partner keine Zeit mehr haben, ist es sinnvoll, einen Tag dafür auszuwählen, an dem Sie beide nichts vorhaben. Das Wochenende bietet sich daher besonders gut an.  

Genau so wichtig wie der Zeitpunkt ist auch der Ort. Das Gespräch sollte in einer Umgebung geführt werden, in der Sie Ruhe und Privatsphäre haben. Die gemeinsame Wohnung ist häufig die beste Wahl – aber nicht immer. Wenn Sie fürchten, dass Ihr Ex-Partner cholerisch reagieren oder gewalttätig werden könnte, ist ein öffentlicher Ort wie ein Park oder ein ruhiges Café die sicherere Alternative. So können Sie im Zweifel die Situation schnell verlassen. Zusätzlich sorgt es für mehr Sicherheit, wenn Sie eine Freundin oder ein Familienmitglied darum bitten, sich in Sichtweite aufzuhalten, damit sie im Notfall einschreiten können.  

3. Bereiten Sie sich auf das Trennungsgespräch vor

Bevor Sie ins Gespräch gehen, sollten Sie nicht nur sicher sein, dass Sie die Beziehung auch wirklich beenden wollen. Sie sollten auch ganz genau wissen, was Sie sagen möchten und sich in diesem Zusammenhang auf mögliche Fragen vorbereiten:

  • Warum wollen Sie die Beziehung nicht mehr weiterführen?

  • Wann haben Sie die Entscheidung getroffen, sich zu trennen – was war der initiale Auslöser?

  • Halten Sie es für möglich, Ihrem Ex-Partner in der Zukunft eine zweite Chance zu geben? Was müsste dafür passieren?

  • Wer informiert gemeinsame Freunde?

  • Wie werden gemeinsame Anschaffungen aufgeteilt?

  • Wer zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus? Welche Regeln gelten bis zum Auszug?  

Überlegen Sie sich, welche Fragen noch aufkommen könnten und schreiben Sie Ihre Gedanken dazu nieder. Je mehr Sie sich vorbereiten, desto sicherer werden Sie in Ihrem Entschluss und desto standhafter bleiben Sie, wenn es soweit ist. Sie signalisieren Ihrem Ex-Partner, dass Ihre Entscheidung keine Kurzschlussreaktion ist, sondern gut überlegt ist, wenn Sie auch bei schwierigen Fragen nicht ins Strudeln geraten. Sobald Sie alle wichtigen Fragen für sich geklärt haben, sind Sie bereit, Ihre Trennungsabsicht in die Tat umzusetzen.

4. Seien Sie ehrlich, aber bleiben Sie fair

Dreh- und Angelpunkt jedes Trennungsgesprächs ist der Grund für das Beziehungsaus. In diesem Punkt sollten Sie ehrlich sein. Dadurch geben Sie Ihrem Ex-Partner die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und es in der nächsten Beziehung besser zu machen. Aber Ehrlichkeit hat auch ihre Grenzen. Es ist nicht notwendig, jeden Gedanken und jedes Detail bezüglich der Trennungsgründe mit dem Ex-Partner zu teilen, wenn diese das Potenzial haben, sein Selbstwertgefühl anzugreifen.

So sollten Sie etwa nicht sagen, dass Sie die Beziehung beenden, weil Sie seine Faulheit nicht ertragen und der Meinung sind, dass er niemals etwas im Leben erreichen wird. Erklären Sie ihm stattdessen, dass Sie einen Partner suchen, der genau so viel Engagement und Leidenschaft im Leben aufbringt wie Sie. Achten Sie auf Ihre Formulierungen; sie sollten keine Abwertung beinhalten und möglichst neutral gehalten werden.

Und auch Kritik und Vorwürfe sind fehl am Platz. Bleiben Sie bei sich – erklären Sie, wie Sie sich gefühlt haben und was Ihnen gefehlt hat – das geht am besten mit Ich-Botschaften. Sagen Sie z.B. nicht „Du hast nie viel Zeit für mich gehabt, weil alles andere wichtiger war als ich“, sondern „Ich habe mich in der Beziehung sehr einsam gefühlt.“

Beziehung beenden wegen Lügen oder Fremdgehen – seien Sie trotzdem respektvoll

Auch wenn Sie gute Gründe haben, wütend auf Ihren Ex-Partner zu sein, weil er Sie betrogen oder unzählige Male angelogen hat, sollten Sie nicht in den Kampfmodus schalten. Alleine schon aus dem Grund, weil Sie auf diese Weise eine Eskalation vermeiden können. Trotz aller Umstände respektvoll zu bleiben und nicht mit Vorwürfen und Anschuldigungen um sich zu werfen, bewahrt Sie zudem davor, mit der Person, die Ihnen einst viel bedeutet hat, im Unguten auseinanderzugehen. Das würde Ihnen nämlich beiden die Chance nehmen, Frieden mit der Vergangenheit zu schließen.

5. Brechen Sie den Kontakt ab, selbst wenn Sie Freunde bleiben wollen

Mit Ihrem Ex-Partner konnten Sie immer gut reden und viel lachen, weil Sie nicht nur Liebende, sondern auch Freunde waren? Dann kommt sicherlich der Wunsch auf, nach der Trennung eine Freundschaft aufzubauen. Das ist verständlich, jedoch sollten Sie beim Trennungsgespräch dieses Thema besser aussparen.

Der Satz „Lass uns Freunde bleiben“ signalisiert zwar, dass Sie Ihren Ex-Partner auch als Menschen schätzen. Jedoch ist er für jemanden, der mit Ihnen weiterhin zusammen sein möchte oder zumindest noch romantische Gefühle für Sie hat, wie ein Stich ins Herz. Ohnehin ist es nicht möglich, direkt an einer gescheiterten Beziehung mit einer Freundschaft anzuknüpfen, weil die Gefühle – mindestens auf einer Seite – noch zu stark sind.

In diesem Fall sollten Sie eine Kontaktsperre nach der Trennung vereinbaren. Nur so haben Sie beide die Möglichkeit, sich emotional voneinander zu lösen und das Beziehungsaus zu verarbeiten. Erst, wenn der Liebeskummer vorüber ist und man alle Phasen der Trennung bewältigt hat, kann der Kontakt wieder aufgenommen werden. Allerdings sollte der erste Schritt zur Wiederannäherung vom Verlassenen ausgehen.

Selbstfürsorge nach einer Trennung wichtig

Eine Trennung kann hart sein, nicht nur für den Verlassenen, sondern auch für denjenigen, der den Schlussstrich zieht. Besonders, wenn man sich zur Trennung trotz Liebe durchgerungen hat, leidet man mindestens genau so sehr wie der Ex-Partner. Darum ist es wichtig, dass man gut zu sich selbst ist, wenn man eine Beziehung beenden musste. Gönnen Sie sich viel Ruhe, vermeiden Sie zusätzlichen Stress und nehmen Sie sich Zeit für Dinge, die Ihnen guttun – nach einiger Zeit wird der Schmerz vergehen, bis Sie für einen Neubeginn nach der Trennung bereit sind.