Bettwanzen erkennen und bekämpfen

Mit der Urlaubssaison kommen auch die Bettwanzen. Das lästige Souvenir versteckt sich in der Kleidung oder dem Koffer und reist so ungewollt mit nach Hause. Doch wie kann man Bettwanzen bekämpfen? Auf diese Punkte muss man achten.

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Wenn es auf der Haut plötzlich juckt oder sich Rötungen zeigen, kann ein Bettwanzen-Stich die Ursache sein. Dann heißt es: schnell dagegen angehen und die Tierchen bekämpfen. Doch die Krabbler sind winzig klein – wie kann man Bettwanzen erkennen und bekämpfen?

Wie kann man Bettwanzen-Stiche erkennen?

Anders als bei einem Mückenstich merkt man von einem Bettwanzen-Stick zuerst nichts. Erste Symptome zeigen sich erst Tage später. Auch dann ist es noch nicht einfach, den Bettwanzen-Biss zu erkennen und eindeutig zuzuordnen, denn die Zeichen sind ähnlich wie bei anderen Insektenstichen.

Die Symptome von Bettwanzen-Stichen:

  • Starker Juckreiz

  • Rötungen

  • Allergische Reaktionen

  • Blasen und Quaddeln

Meist treten die Stiche in Gruppen oder in einer Reihe auf, aber auch einzelne Bisse sind möglich. Diese sind lästig, aber nicht gefährlich – das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern ist minimal.

Eine eindeutige ärztliche Diagnose kann aufgrund dieser Hautreaktionen nicht gestellt werden. Daher ist es wichtig, Ursachenforschung zu betreiben und im Haus nach Bettwanzen zu suchen. Um die Bisse der Bettwanzen zu bekämpfen, kann man Juckreiz lindernde Mittel oder in schwereren Fällen kortisonhaltige Salben anwenden.

Bettwanze - Foto: IMAGO/Nature Picture Library

Woran erkennt man Bettwanzen?

Bettwanzen sind blutsaugende Insekten, die das ganze Jahr über und weltweit in Innenräumen zu finden sind. Ein Befall hat nichts mit unhygienischen Zuständen zu tun – dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Auch bei größter Sauberkeit können sich Bettwanzen einnisten.

Die kleinen Tierchen werden nur 4 bis ca. 8 Millimeter groß, haben keine Flügel und sind platt. Ein Weibchen kann im Laufe der Zeit bis zu 150 Eier legen, die sie versteckt aufkleben. Aus ihnen schlüpfen sogenannte Wanzenstadien, die winzig sind. Gern halten sich Bettwanzen, wie der Name schon sagt, im Bett auf, was viele Menschen als besonders ekelerregend empfinden. Da stellt sich die Frage: Wie kann man Bettwanzen erkennen – im Bett oder Bettwanzen-Eier erkennen, wenn die Insekten so klein und versteckt sind?

Hier verstecken sich Bettwanzen besonders gern

Entdeckt man Stiche zu einer Zeit, die untypisch für Mücken oder andere Insekten ist, könnte das auf Bettwanzen hindeuten. Manchmal kann man sie auch auf der Bettwäsche oder der Wand sehen, wenn sie auf Nahrungssuche sind und sich bewegen.

Normalerweise verstecken sie sich jedoch und halten sich bevorzugt an diesen Orten auf:

  • Im Bett, z. B. im Lattenrost, oder im Schlafsofa

  • In Bilderrahmen oder an deren Rückseite

  • Hinter Lichtschaltern und Scheuerleisten

Erkennbar ist ein Befall durch Kotspuren, die die Krabbler hinterlassen. Diese sehen wie schwarze Punkte aus. Dazu kann man auch die Häutungshüllen der Wanzstadien entdecken, die sich bis zu 5-mal häuten. Auch kleine Blutspuren, die die Wanzen nach dem Blutsaugen hinterlassen, können auf einen Befall hindeuten.

Bettwanzen loswerden: So kann man Bettwanzen bekämpfen

Vermutet man Bettwanzen im Haus, muss Fachpersonal der Schädlingsbekämpfung gerufen werden. Diese Expert:innen können den Befall eindeutig feststellen und entsprechende Maßnahmen durchführen, zum Beispiel mit Insektengiften oder Wärmebehandlungen. Die Bekämpfung kann sich über mehrere Wochen hinziehen.

Die Tierchen selbst zu bekämpfen, nützt meist wenig – bis man den Befall bemerkt, sind meist schon Wochen vergangen und die Wanzen haben sich vermehrt. Im Handel werden verschiedene Methoden angepriesen, beispielsweise Bettwanzen bekämpfen mit Spray. Obwohl diese Insektizide ungiftig sein sollen, warnt das Umweltbundesamt vor der Eigenanwendung, da eine fehlerhafte Anwendung gesundheitliche Folgen haben könnte.

Wie hoch sind beim Bettwanzen-Bekämpfen die Kosten?

Das ist schwierig zu sagen, da sich die Kosten nach der Stärke des Befalls und nach den örtlichen Gegebenheiten richten. Bei der Bekämpfung mit Insektiziden fallen 200 bis 500 Euro pro Termin an, bei der Hitzebehandlung muss man pro Einsatz mit 100 bis 150 Euro rechnen.

Meist sind jedoch mehrere Einsätze nötig und es kann richtig teuer werden. Um unseriöse Angebote und überteuerte Rechnungen auszuschließen, ist es wichtig, beim beauftragten Betrieb auf den Sachkundenachweis „Geprüfter Schädlingsbekämpfer“ zu achten.

Bettwanzen bekämpfen mit Hausmitteln

Einzelne Bettwanzen können aufgesaugt werden. Danach muss der Staubsaugerbeutel fest in Plastik verschlossen im Hausmülll entsorgt werden. Begleitend zur professionellen Schädlingsbekämpfung kann man mit einfachen Mitteln dazu beitragen, den Bettwanzen-Befall zu beseitigen:

  • Stark befallene Gegenstände – wenn möglich – in eine Plastiktüte verpacken, fest schließen und im Hausmüll entsorgen.

  • Dinge, nicht weggeworfen werden sollen und nicht behandelt werden können – beispielsweise Bücher – sicher verschlossen in Plastik für 3 Tage in das Tiefkühlfach bei -18 Grad legen.

  • Kleidungsstücke, Bettbezüge und andere Textilien bei 60 Grad im längsten Waschprogramm waschen; alternativ bei 60 Grad in den Trockner geben.

  • Gegenstände, die hitzeunempfindlich sind, bei 55 Grad oder mehr im Backofen erwärmen.

Wie kann man Bettwanzen vorbeugen?

Im Urlaub gilt: Beim Einzug ins Zimmer genau schauen, ob sich irgendwo Bettwanzen verstecken – zum Beispiel unter den Bettlaken oder der Matratze, an Lichtschaltern oder auf Lampen. Beim Auspacken auch in den Schrank schauen, ob sich hier Kotspuren finden lassen.

Beim Verdacht auf Bettwanzen sollte der Koffer beim Nachhausekommen über der Badewanne ausgepackt und die einzelnen Stücke kräftig ausgeschlagen werden. In der weißen Wanne kann man die kleinen Krabbler gut erkennen. Außerdem sollte man alle Textilien bei 60 Grad waschen, auch wenn sie nicht getragen wurden.

Doch nicht nur im Urlaub kann man in Kontakt mit Bettwanzen kommen: Auch Second-Hand- und Flohmarktartikel können befallen sein. Hier sollte man Textilien bei 60 Grad waschen und alle Gegenstände genau untersuchen, gegebenenfalls mit einem Vergrößerungsglas: Damit es gar nicht erst nötig wird, Bettwanzen zu erkennen und loszuwerden.