Besser lernen mit dem Lavendel-Trick

Können wir wirklich im Schlaf lernen? Ja, behaupten Forscher. Hier erfahren Sie, wie sich Erinnerungen während des Schlafs am besten verfestigen lassen.
Mit Düften prägen sich Erinnerungen besser ein
Lernen im Schlaf ist tatsächlich möglich. Während der Ruhezeit wird zuvor Gelerntes im Langzeitgedächtnis gespeichert. Die Nervenverbindungen zwischen den Hirnzellen werden gefestigt. Soll dieses Wissen jedoch länger als bis zum nächsten Morgen abrufbar sein, kommen wir um ständige Wiederholungen nicht herum. Deutsche Wissenschaftler haben jetzt einen Trick gefunden, wie sich Dinge noch besser einprägen lassen: mit bestimmten Düften.
Die Forscher nutzten Rosenduft, um bei ihren Probanden im Schlaf Erinnerungen an Dinge zu wecken, die sie sich tagsüber mithilfe von Rosenduft eingeprägt hatten. Das Team um Björn Rasch von der Universität Lübeck kam zu dem Schluss, dass die unbewusste Erinnerung an das Gelernte das Gedächtnis der Versuchspersonen stärkte. Um herauszufinden, wie genau dieser Prozess funktioniert, untersuchten die Forscher die Abläufe im Gehirn genauer. Ihre Ergebnisse stellte Dr. Susanne Diekelmann von der Universität Tübingen auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM) in Mainz vor.
Für das Experiment wurden die Probanden gebeten, vor dem Schlaf Memory zu spielen. Die Versuchsteilnehmer sollten in einem mit dem Blumenduft erfülltem Raum die Anordnung von 15 Kartenpaaren auf einem Computerbildschirm auswendig lernen. Im Schlaf wurden die Probanden während der Tiefschlafphase entweder erneut mit Rosenduft oder einem geruchslosen Placebo eingehüllt. Am darauffolgenden Tag mussten die Kandidaten nun zeigen, wie viele Kartenpaare sie sich richtig gemerkt hatten. Das Ergebnis: Die Probanden, denen auch nachts Rosenduft um die Nase wehte, konnten sich deutlich besser an die richtige Position der Karten erinnern (97 Prozent) als unter dem Placeboduft (85 Prozent). Das bedeutet: Durch die gezielte Reaktivierung der Erinnerung mithilfe des Rosenduftes hatten die Teilnehmer gelernt. Der Lerneffekt kann rein neurobiologisch erklärt werden: Die Geruchsreize werden über die Nase direkt ins Gefühlzentrum des Gehirns geleitet.
Besser lernen mit Lavendel
Experten empfehlen Lavendel, um sich Erinnerungen besser einzuprägen. Der Duft im Raum verbessert nicht nur die Leistung, er wirkt auch beruhigend und mindert Schlafstörungen. Mehrere Studien beweisen, dass das aus dem Lavendel gewonnene Öl mit dem Wirkstoff Silexan die Ausschüttung von Stress- und Angsthormonen schon bei einmaliger Anwendung drosselt, innere Unruhe abbaut und uns tief schlummern lässt.

Das Gedächtnis im Schlaf verbessern
Das Gedächtnis lässt sich auf verschiedene Weise im Schlaf verbessern. Die wichtigsten Erkenntnisse:
Helfen Geräusche beim Lernen?
Im Schlaf wird tagsüber Erlebtes und Erlerntes verarbeitet und ins Langzeitgedächtnis überführt. Dabei, so haben US-Forscher von der Northwestern University in Illinois herausgefunden, helfen Geräusche, die man während der Tiefschlafphase hört. Die Forscher zeigten zwölf Probanden auf einem Bildschirm 50 unterschiedliche Bilder, die mit charakteristischen Geräuschen unterlegt waren – Explosion bei Dynamit, Miauen beim Bild einer Katze etc. Danach hielten die Versuchspersonen ein Nickerchen. Sobald der Teilnehmer eingeschlafen war und die Tiefschlafphase erreicht hatte, spielten die Forscher ihm leise die Geräusche zu 25 der 50 Abbildungen vor, ohne dass er dabei aufwachte oder die Töne bewusst wahrnahm. Nach dem Aufwachen konnten die Probanden all jene Bilder besser räumlich zuordnen, deren Geräusche ihnen im Schlaf vorgespielt worden waren. Dabei schnitten sie sogar besser ab als eine Kontrollgruppe, die gar nicht geschlafen hatte.
Leistungsfähig durch frühes Einschlafen
Wer sich täglich eine Stunde Schlaf vor Mitternacht gönnt, kann bis ins hohe Alter leistungsfähiger und gesünder bleiben. Schon eine Stunde mehr Schlaf kann Aufmerksamkeit und Kreativität um bis zu 25 Prozent steigern!
Die Kraft des Einstein-Schlafs
Worin liegt das Geheimnis des von Einstein geschätzten 10-Minuten-Schlafs am Tage? Die verblüffende Entdeckung von Forschern der Uni Chicago: Testpersonen konnten nach einem kurzen Mittagsschlaf plötzlich knifflige Rätsel lösen, an denen sie sich zuvor stundenlang vergeblich abgemüht hatten. Offenbar hatte das Gehirn während des Kurzschlafs die verfügbaren Informationen wie Puzzleteile zusammengesetzt.