Vorsicht: Beliebtes Vitaminpräparat erhöht das Risiko für Krebs und Hirnmetastasen!

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann kontraproduktiv sein: Wissenschaftler:innen aus den USA haben im Rahmen einer Studie entdeckt, dass ein bekanntes Vitaminpräparat offenbar Krebs fördern kann. Um welches Mittel es sich handelt.

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Höheres Krebsrisiko durch beliebtes Nahrungsergänzungsmittel

Viele Menschen nehmen Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, um ihren Körper zu unterstützen und die Gesundheit zu fördern. Doch aufgepasst, denn nicht jedes Mittel ist eine gute Wahl. Es kann sogar krank machen, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Forschende aus Missouri haben nun herausgefunden: ein beliebtes Vitaminpräparat erhöht sogar das Krebsrisiko. Und auch im Gehirn kann es für Schäden sorgen.

Tabletten und eine Dose auf einem Holzuntergrund
Forschende fanden jetzt heraus, dass ein beliebtes Vitaminpräparat das Krebsrisiko erhöhen kann Foto: iStock/clubfoto

Krebs? Studie untersucht Wirkung von Vitaminpräparaten

Das Team der University of Missouri hat im Rahmen einer Studie die Wirkung von kommerziellen Nahrungsergänzungsmitteln wie Nikotinamid-Ribosid (NR), eine Form von Vitamin B3, auf den Körper analysiert. Frühere Studien haben darauf hingewiesen, dass solche Präparate vorteilhaft für Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Nervensystem und Muskulatur sein könnten.

Die Forschenden aus Missouri unter Leitung der Chemie-Professorin Elena Goun wollten es genauer wissen: „Manche Menschen nehmen sie ein, weil sie automatisch davon ausgehen, dass Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, aber es ist sehr wenig darüber bekannt, wie sie tatsächlich wirken“, erklärte Goun. Dieser Mangel an Wissen habe das Team dazu inspiriert, die grundlegenden Fragen zur Funktionsweise der Mittel im Körper zu untersuchen.

Vitamin-B3-Präparat kann Krebsrisiko erhöhen

Goun hatte zudem ein persönliches Interesse an dem Thema, da ihr 59-jähriger Vater nur drei Monate nach der Diagnose Dickdarmkrebs gestorben war. Sie wollte daraufhin den Stoffwechsel von Tumoren bzw. die Energie, durch die sich Krebs im Körper ausbreitet, wissenschaftlich besser verstehen.

NR ist ein bekanntes und beliebtes Nahrungsergänzungsmittel, das die Zellenergie erhöht. Da sich Krebszellen durch ihren erhöhten Stoffwechsel von dieser Energie ernähren, hat das Team die Rolle von NR bei der Entwicklung und Ausbreitung von Krebs näher untersucht. Die Expert:innen sind zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen: Demnach kann NR nicht nur das Risiko für dreifach-negativen Brustkrebs erhöhen, sondern auch die Bildung von Metastasen fördern, die auch ins Gehirn gelangen können. Hat der Krebs erst einmal das Gehirn erreicht, sind die Folgen tödlich, denn er kann nicht mehr behandelt werden.

Krebs durch Vitaminpräparat: Bildgebungstechnik soll NR-Spiegel bestimmen

Die Ergebnisse der Studie könnten nun Leben retten: „Unsere Arbeit ist besonders wichtig angesichts der breiten kommerziellen Verfügbarkeit und einer großen Zahl laufender klinischer Studien am Menschen, bei denen NR zur Abschwächung der Nebenwirkungen von Krebstherapien bei Patienten eingesetzt wird“, so Goun. Die Funktionsweise von NR sei noch eine Blackbox und nicht verstanden.

Daher hat das Team eine Bildgebungstechnik entwickelt, durch die der NR-Spiegel mit einem nicht-invasiven Verfahren bestimmt werden kann. So ist es möglich zu vergleichen und zu untersuchen, wie viel NR in Krebszellen, T-Zellen und gesundem Gewebe vorhanden ist.

Goun betonte, wie wichtig es ist, mögliche Nebenwirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln wie NR sorgfältig zu untersuchen, bevor sie bei Menschen mit unterschiedlichen Gesundheitszuständen eingesetzt werden. Mit ihren Erkenntnissen möchte Goun zukünftig die Entwicklung bestimmter Hemmstoffe unterstützen, um Krebstherapien wie die Chemotherapie wirksamer zu machen.