Beim Wundliegen sind die Symptome Veränderungen der Haut

Aus der Serie: Wundliegen (Dekubitus)

Beim Wundliegen ist eines der ersten frühen Symptome eine nicht wegdrückbare, umschriebene Rötung der Haut, die in der Regel über einem knöchernen Vorsprung liegt. Der gerötete Bereich kann schmerzempfindlich, härter oder weicher, wärmer oder kälter als die umgebende Haut sein. Grundsätzlich ist die Haut an der geröteten Stelle nicht geschädigt.

Im weiteren Verlauf bildet sich ein flaches, offenes Geschwür (Ulcus) mit einem rot bis rosafarbenen Wundbett, die oberen Hautschichten sind bis in die Lederhaut (Dermis) zerstört. Alternativ kann eine blutgefüllte Blase entstehen, die platzen kann und ein glänzendes oder trockenes, flaches Geschwür zurücklässt. Schreitet der Dekubitus weiter voran, werden schließlich alle Hautschichten zerstört. Die Fettschicht unter der Haut ist oft sichtbar. Vor allem an Körperstellen mit viel Fett, wie zum Beispiel dem Gesäß, kann der Dekubitus sehr tief in das Gewebe hineinreichen.

Gewebeverlust durch Wundliegen

Wundliegen
Ein Dekubitus kann sich bis in tiefe Gewebeschichten ausdehnen Foto: Corbis

Im letzten Stadium des Wundliegens kommt es zu einem totalen Gewebeverlust. Unter der Haut und dem Fett liegende Knochen, Sehnen oder Muskeln werden sichtbar. Teilweise ist der Dekubitus mit Belag oder Schorf belegt. In manchen Fällen breitet sich das Geschwür auf Muskeln, Faszien, Sehnen oder Gelenkkapseln aus und kann diese zerstören.

Offener Dekubitus

Ein offener Dekubitus ist außerdem eine Eintrittspforte für Erreger, die lokale Infektionen mit einem übelriechenden Eiter verursachen, aber auch zu einer Streuung von Eiterherden über die Blutbahn führen können. In der Folge sind Komplikationen wie Knochenabszesse, Lungenentzündungen (Pneumonie) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) möglich. Über die Oberfläche der Geschwüre verlieren Betroffene unterunterbrochen Eiweiße und Nährstoffe, was zu einer Mangelernährung führen kann. Die dauerhaften Schmerzen, die aufgrund eines Dekubitus auftreten, und das Gefühl, „bei lebendigem Leibe zu verfaulen“, kann Betroffene erheblich belasten und in der Folge zu Angst, Depression und Apathie führen.