Beikost einführen – womit starten und was vermeiden?
Welche Stillmahlzeit wird als erstes ersetzt und wodurch? Welche Gemüse sind empfehlenswert und wie häufig soll man ein neues Gemüse einführen? Und was ist mit Fleisch? Und ab wann gibt man denn nun Beikost – ab dem vierten oder fünften Monat? Und woran erkenne ich, dass mein Baby soweit ist?

Ab wann Beikost? Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan
Mit dem vollendeten vierten Lebensmonat, also ab der 16. Lebenswoche kann mit der Beikost-Einführung begonnen werden. Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, länger zu warten – aus Kindersicht manchmal hingegen schon. Viele Babys zeigen schon einige Zeit vor der 16. Woche ein Interesse an Mamas und Papas Essen: Sie schauen jedem Löffel und jeder Gabel hinterher. Diese Kinder sind bereit für den ersten eigenen Löffel fester Nahrung. Andere wiederum interessieren sich überhaupt noch nicht dafür und verweigern den Brei. Dann gilt es: einfach wieder zurück zu nur Muttermilch oder Flaschennahrung und in einer Woche wieder probieren.
Die erste Beikost – so lernen Babys das Schlucken

Häufig ist es so, dass die Babys am Anfang nur ein oder zwei Löffelchen vom Brei nehmen. Das ist ganz normal, schließlich müssen sie erst die neue Art zu schlucken lernen. Es sind nämlich andere Muskeln zu betätigen, als beim Schlucken von Milch: Die Zunge muss den Nahrungsbrei nach hinten befördern. Wenn es bei Ihrem Kind so ist, dass es zunächst nur wenige Löffelchen voll nimmt, stillen Sie es anschließend einfach oder geben Sie die Flasche. So bekommt es auf jeden Fall die Kalorienmenge, die es braucht und wird trotzdem satt. Mit jedem Tag wird die gegessene Breimenge ein bisschen mehr, bis Ihr Baby am Ende die volle Mahlzeit (ca. 150-200 mg) schafft.
Babybrei selber kochen: Welche Zutaten?
Man beginnt in der Regel damit, dass man bei Einführung der Beikost die Mittagsmahlzeit durch einen Gemüsebrei, zum Beispiel rein mit Karotten, Pastinaken, Kartoffeln oder Zucchini ersetzt. Es sollte darauf geachtet werden, dass zunächst immer nur ein Gemüse neu eingeführt wird, damit man Unverträglichkeiten leicht zuordnen kann.

Aus dem gleichen Grund sollte zwischen zwei neuen Nahrungsmitteln circa eine Woche liegen. Ab der dritten oder vierten Beikostwoche kann dann – wenn alles gut läuft – auch zwei- bis dreimal in der Woche ein bisschen Fleisch (mageres Hühner-, Schweine- oder Rindfleisch) püriert und beigemengt werden und auch mehr als eine bereits eingeführte Gemüsesorte (zum Beispiel ein Pastinaken-Kartoffel-Fleisch-Brei). Fleisch sollte, ebenso wie das Gemüse, aus Bioproduktion stammen, damit die Schadstoffbelastung so gering wie möglich gehalten wird. Kochen Sie alles ohne Zugabe von Zucker oder Salz. Zusätzliche Zucker- oder Salzbeigabe benötigt Ihr Kind nicht, im Gegenteil, Salz schadet ihm sogar.
Das gewisse Extra für gesunde Baby-Beikost
Salz kann von den Nieren noch nicht so gut ausgeschieden werden, sollte also keinem Kinderessen im ersten Lebensjahr zugefügt werden. Dafür sollte dem Brei ein Esslöffel hochwertiges Öl, beispielsweise Rapsöl, beigemischt werden, damit Ihr Baby genug Fette erhält, die für das Wachstum von Gehirn, Nerven und insgesamt unersetzlich sind.
Sobald Sie dem Babybrei Fleisch hinzufügen, ist es ratsam, etwas Orangensaft unter den Brei zu geben. Durch das darin enthaltene Vitamin C kann das Eisen aus dem Fleisch besser aufgenommen werden.
Natürlich müssen Sie Babybrei nicht selbst zubereiten, wenn Sie das nicht möchten. Dann greifen Sie auf fertige Babybreie zurück. Diese sind bei uns in Deutschland so gut kontrolliert und überwacht, dass sie Sie Ihrem kleinen Schatz bedenkenlos geben können.
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