Bei Verbrennungen und Verbrühungen hängen die Symptome vom Schweregrad ab

Aus der Serie: Verbrennungen und Verbrühungen

Grundsätzlich hängen bei Verbrennungen und Verbrühungen die Symptome davon ab, wie schwer die Verbrennung ist. Ärzte unterscheiden deshalb bei Verbrennungen vier verschiedene Schädigungsgrade.

Schädigungsgrade einer Verbrennung

  • Bei Verbrennungen oder Verbrühungen ersten Grades ist die Haut gerötet und schmerzt. Durch eine Erweiterung der Blutgefäße tritt Flüssigkeit aus dem Blutkreislauf in das umgebende Gewebe aus und sammelt sich hier an. Das erzeugt eine Schwellung im Bereich der Verbrennung, die Mediziner als Ödem bezeichnen. Grundsätzlich ist bei einer Verbrennung ersten Grades nur die oberste Hautschicht verletzt, die Verbrennung heilt in der Regel problemlos und ohne Narbenbildung ab. Ein Beispiel für eine Verbrennung ersten Grades ist ein leichter Sonnenbrand.
  • Bei Verbrennungen oder Verbrühung zweiten Grades bilden sich als weiteres Symptom mit Flüssigkeit gefüllte Blasen auf der verbrannten Haut. Die Haut unter diesen Blasen ist wund und nässt. Verbrennungen zweiten Grades sind sehr schmerzhaft. Wenn auch tiefere Hautschichten von der Verbrennung betroffen sind (Verbrennungsgrad 2 b), bleiben nach dem Abheilen unter Umständen Narben oder Hautverfärbungen zurück. Außerdem besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, weil über die verletzte Haut leicht Keime in den Körper gelangen können.
  • Bei Verbrennungen dritten Grades ist die Haut vollständig zerstört. Sie erscheint gräulich-weiß oder schwarz verkohlt. Bei Berührung ist die Haut im Gegensatz zu leichteren Verbrennungen nicht schmerzhaft. Die Wunden heilen nicht spontan ab, sondern müssen operativ von dem verbrannten und zerstörten Gewebe befreit werden. Es ist eine langfristige und intensive medizinische Betreuung erforderlich. Wenn die Wunden verheilt sind, bleiben oftmals Narben zurück.
  • Bei einer Verbrennung vierten Grades sind neben der Haut auch die darunter liegenden Gewebe, also Muskeln, Sehnen oder Knochen, betroffen. Bei einer solchen Verbrennung ist das typischste Symptom die Schwarzfärbung des verkohlten Gewebes. Die Behandlung ist langwierig und erfolgt in speziellen, auf Brandverletzungen spezialisierten Kliniken.

Brandblasen auf der Hand
Bei einer Verbrennung zweiten Grades bilden sich häufig Brandblasen auf der Haut Foto: istock

Manchmal wird bei großflächigen Verbrennungen und Verbrühungen der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen. Treten solche systemischen Symptome auf, sprechen Ärzte auch von einer Verbrennungskrankheit. Diese entsteht hauptsächlich dadurch, dass der Körper infolge der Verbrennung große Mengen Flüssigkeit verliert. Das Ödem, das sich ursprünglich örtlich im Bereich der Verbrennung bildet, kann sich auch auf nicht verbrannte Körperregionen ausbreiten. Es kommt zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust, der bei den Betroffenen zu einer mangelnden Durchblutung der Organe und zu einem Schock führen kann. Außerdem löst das verbrannte Gewebe in manchen Fällen eine Entzündungsreaktion im gesamten Körper aus, welche die Funktion verschiedener Organe, wie zum Beispiel Herz, Lunge, Leber, Nieren oder Gehirn, beeinträchtigen kann. Bei schweren Verbrennungen kommt es durch die mangelnde Durchblutung, die schlechte Sauerstoffversorgung und die Entzündungsreaktion unter Umständen sogar zu einer lebensbedrohlichen, dauerhaften Schädigung der inneren Organe.