Bei Sucht und Abhängigkeit verschlimmern sich oft die Symptome
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Ganz am Anfang einer jeden Sucht zeigen die Betroffenen meist kaum Symptome. Häufig fällt nicht einmal dem engsten Umfeld auf, wenn sich beim eigenen Partner, Elternteil oder Kind eine Sucht entwickelt, und noch weniger wollen es die Betroffenen selbst wahrhaben. Mit der Zeit ergeben sich jedoch aus nahezu jeder Sucht bestimmte Symptome. Diese sind stark vom Suchtmittel selbst abhängig; es gibt jedoch einige Anzeichen, die nahezu alle Süchte gemeinsam haben:
- Der Betroffene spürt ein unwiderstehlich starkes Verlangen nach einer bestimmten Substanz oder Verhaltensweise.
- Es ist immer etwas mehr von der Substanz oder der Verhaltensweise notwendig, damit der Betroffene sich besser fühlt.
- Der Betroffene versucht zum Teil, sein (Konsum-) Verhalten zu kontrollieren oder einzuschränken, scheitert aber.
- Der Betroffene verliert das Interesse an anderen Hobbys und zieht sich aus seinem sozialen Umfeld zurück.
Einige Süchte können viel Geld kosten, vor allem eine Drogenabhängigkeit, Kaufsucht oder Spielsucht. Teilweise leihen Süchtige sich immer wieder Geld bei Freunden und Verwandten oder nehmen Kredite auf, haben aber Schwierigkeiten mit der Rückzahlung. Gerade bei Drogensucht gleiten die Betroffenen durch den Druck, ständig Geld für Heroin oder andere Substanzen, zu beschaffen, in Kriminalität und Prostitution ab.

Die Gedanken scheinen permanent um den Inhalt der Sucht zu kreisen. Dies führt nicht selten zu Konflikten im Familienleben oder im Freundeskreis. Einige Betroffene umgeben sich fast nur noch mit „Gleichgesinnten“ (z. B. bei einer Sportsucht, Computerspielsucht oder Drogensucht) oder ziehen sich vollkommen in ihre eigene Welt zurück. Rauschmittel wie Cannabis und Alkohol können das Wesen einer Person verändern, sodass sie viel häufiger als zuvor aggressiv, depressiv, rücksichtslos oder gleichgültig erscheint.
Bei einer substanzgebundenen Sucht können auch verschiedene körperliche Symptome auftreten, wenn das begehrte Suchtmittel fehlt – es kommt zu Entzugserscheinungen. Typische Substanzen, die beim Absetzen für Entzugserscheinungen sorgen, sind etwa Alkohol und bestimmte Beruhigungsmittel (z. B. Benzodiazepine). Die Symptome treten meist einige Stunden nach der letzten Dosis des Suchtmittels auf und können unterschiedlich lang anhalten. Je nach Suchtmittel und eigener Veranlagung äußern sich Entzugserscheinungen immer etwas anders. Typisch sind beispielsweise folgende Symptome:
- Zittern
- starkes Schwitzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Nervosität
- Schlafstörungen
- Angstzustände
- Aggressionen
- Halluzinationen
Nicht bei jeder Sucht sind die Symptome und Entzugserscheinungen allerdings so stark ausgeprägt. Manchen Menschen gelingt es auch, eine Abhängigkeit über viele Jahre zu verstecken, verharmlosen und/oder selbst zu verdrängen. Daher ist es wichtig, als Angehöriger mögliche Anzeichen einer Sucht ernstzunehmen, aufmerksam zu beobachten und behutsam anzusprechen.