Bei Schwitzen kann die Diagnose in einem Gespräch gestellt werden

Aus der Serie: Schwitzen, was ist das?

Bei übermäßigem Schwitzen ist der erste Schritt der Diagnose ein ausführliches Gespräch mit dem Hautarzt (Dermatologe). Dieser wird Fragen zum Auftreten des Schwitzens oder anderer Begleitsymptome stellen.

Diagnose für krankhafte Hyoerhidrose

Wenn folgende Punkte zutreffen, kann er meist schon anhand des Gespräches die Diagnose Hyperhidrose stellen:

  • Starkes Schwitzen begann im Kindes- oder Jugendalter (< 25 Jahre).
  • Starkes Schwitzen tritt unabhängig von der Temperatur, unvorhersehbar und nicht willentlich kontrollierbar auf.
  • Starkes Schwitzen tritt häufiger als einmal pro Woche auf und beeinträchtigt den Alltag.
  • In der Familie gibt es bereits Fälle von Hyperhidrose.

Ärztin tastet Schilddrüse ab
Vermutet der Arzt, dass das Schwitzen Symptom einer anderen Grunderkrankung ist, z.B. einer Schilddrüsen-Fehlfunktion, kann er den Betroffenen gegebenenfalls an einen Endokrinologe überweisen Foto: Fotolia

Jod-Stärke-Test zur Erkennung von schwitzenden Hautregionen

Eine Aussage über das Gebiet, das von übermäßigem Schwitzen betroffen ist, kann der Arzt mithilfe des Jod-Stärke-Tests machen. Dafür wird der zu untersuchende Körperbereich, zum Beispiel die Achselhöhlen oder die Handinnenflächen, mit einer zweiprozentigen Jodlösung bestrichen. Wenn diese getrocknet ist, wird darüber dünn ein Stärkepulver aufgetragen. Schweiß, der dann gebildet wird, färbt das Pulver blau, sodass sich das Gebiet der übermäßigen Schweißbildung abgrenzen lässt.

Testverfahren zur Messung der Schweißmenge

Möchte der Arzt wissen, welche Menge Schweiß in einer bestimmten Zeiteinheit abgegeben wird, kann er den abgesonderten Schweiß in einem Filterpapier aufnehmen und dieses anschließend mit einer Ultrafeinwaage wiegen. Allerdings lässt sich anhand der Schweißmenge keine genaue Aussage über den Schweregrad der Hyperhidrose treffen, da diese anfallsartig auftritt und die Menge daher extremen Schwankungen unterworfen ist.

Vermutet der Arzt, dass das Schwitzen Symptom einer anderen Grunderkrankung ist, kann er weitere Untersuchungen veranlassen und den Betroffenen gegebenenfalls an einen Spezialisten, beispielsweise einen Endokrinologen (Hormonspezialisten), überweisen.