Bei Knochenbrüchen helfen Ruhigstellung und Schonung als Therapie
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Für Knochenbrüche und ihre Therapie ist es vor allem wichtig, dem Körper die nötige Zeit zu geben, die Schäden selbst zu reparieren. Bei schweren Brüchen reicht dies jedoch nicht aus. Sie müssen gerichtet werden, damit die Knochen in der ursprünglichen Stellung zusammenwachsen. Teilweise ist es sogar nötig, die Bruchstücke oder Splitter künstlich zu fixieren.
Nach einem Sturz oder Unfall gilt es zu bedenken, dass bei Frakturen im Körperinneren das Risiko besteht, dass durch Bewegungen umliegendes Gewebe geschädigt wird. Ein prägnantes Beispiel ist ein gebrochener Rippenbogen, der einen Lungenflügel verletzen könnte. Bei Knochenbrüchen beginnt die Therapie deswegen mit sorgfältigen Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Knochenbrüche behandeln: Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Stellen Sie den betroffenen Körperteil mit weichem Material ruhig (z. B. Kissen, Decken, Kleidung). Bei kleineren Brüchen, etwa an den Fingern, reicht es, das Gelenk nicht zu bewegen.
- Falls es ohne Bewegungen des Verletzten möglich sein sollte, einengende Kleidung aufschneiden und entfernen, da mit Schwellungen zu rechnen ist. Schwierig gestaltet sich dies oftmals mit Schuhen bei Knöchelverletzungen. Entfernen Sie die Schnürung komplett und versuchen Sie, den Fuß mit einer Hand in seiner Position zu halten, während Sie mit der anderen den Schuh langsam herunterziehen. Im Zweifel warten Sie besser auf die Rettungssanitäter, die geeignetes Schneidewerkzeug mit sich führen.
- Offene Bruchstellen sollten mit keimfreien Verbänden abgedeckt werden.
- Falls es sich um einen geschlossenen Bruch handelt, können Sie die Wunde mit kalten Umschlägen oder Kühlpacks kühlen. Packs und Eis immer mit einem Handtuch umwickeln, damit sie die Haut nicht schädigen.
- Versuchen Sie nicht, Knochenbrüche als erste Therapie selbst zu schienen! Das übernehmen die Sanitäter.

Ausmaß und Lage der Knochenbrüche sowie eventuelle weitere Schäden beeinflussen die Wahl der Therapie-Maßnahmen. Bei einem einfachen, geschlossenen Bruch legt der Arzt einen Verband aus Kunststoff oder Gips an, um das betroffene Körperteil ruhig zu stellen. Dabei darf ein Gipsverband nicht geschlossen sein, weil häufig Schwellungen auftreten und der Gips dann zu Durchblutungsstörungen führen könnte. Einen verschobenen Bruch muss der Arzt gegebenenfalls zunächst richten, damit die Knochenteile in der korrekten Position zusammenwachsen. Das passiert meistens mit örtlicher Betäubung oder nach der Gabe eines Schmerzmittels. Teilweise wird der Heilungsverlauf durch spätere Röntgenaufnahmen kontrolliert.
Auch eine Operation kann für Knochenbrüche ein wesentlicher Bestandteil der Therapie sein. Das ist meistens notwendig, wenn Gelenke beteiligt sind, es sich um offene Brüche handelt oder um Trümmerfrakturen. Den Chirurgen stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Meistens setzen sie zur Fixierung Draht, Schrauben oder Nägel ein. Ein Bruchspalt kann auch mit einer verschraubten Metallplatte gesichert werden. Für Brüche mit offenen Wunden oder starken umgebenden Verletzungen kann zudem ein sogenannter Fixateur externe zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um ein Haltesystem, das von außen angebracht und durch die Haut mit dem Knochen verschraubt wird. Sind Weichteile verletzt, werden diese während der Operation ebenfalls zusammengefügt.
Bei Knochenbrüchen haben diese Therapien zusätzlich den Vorteil, dass der verletzte Bereich deutlich früher wieder bewegt und belastet werden kann. Das ist wichtig, um die Funktionsfähigkeit von Bändern und Muskeln zu erhalten. Sobald die Frakturen verheilt sind, werden die Hilfsmittel in einer ambulanten Operation entfernt.
Zusätzliche Linderung verschaffen begleitende Maßnahmen für Knochenbrüche in der Therapie. Die Patienten sollten eventuelle Schwellungen kühlen, und sie dürfen Medikamente gegen die Schmerzen einnehmen. Bei Beinbrüchen kann es notwendig sein, Medikamente zur Vorbeugung von Blutgerinnseln einzunehmen bzw. sich spritzen zu lassen (Thromboseprophylaxe). Unter Umständen verschreibt der Arzt auch eine Krankengymnastik, um die volle Beweglichkeit wiederherstellen zu können. Insgesamt müssen die Betroffenen damit rechnen, dass sie den verletzten Knochen mindestens sechs Wochen lang nicht voll belasten können. Bei größeren Brüchen hat diese Schonphase eine Länge von bis zu zwölf Wochen. Grundsätzlich dauert die Heilung umso länger, je älter der Patient ist.
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