Bei der Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung helfen Kontrolluntersuchungen und ein Serumtest
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Schwangere haben einiges selbst in der Hand, wenn es um die Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung geht: Routineuntersuchungen beim Frauenarzt, Präeklampsie-Screenings, ausgewogene Ernährung sowie Sport können ernsthaften Komplikationen während einer Schwangerschaft entgegenwirken.

Bei der Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung gilt, dass Schwangere die Kontrolluntersuche beim Gynäkologen nicht versäumen sollten. Während eines gewöhnlichen Vorsorgetermins untersucht der Frauenarzt den Blutdruck an beiden Armen der Patientin und misst den Eiweißgehalt im Urin. Laut Medizinern lässt sich anhand dieser Untersuchung bei den meisten Patientinnen eine drohende Schwangerschaftsvergiftung rechtzeitig erkennen, sodass entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Ein „Präeklampsie-Screening“ kann bei der Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung helfen
Darüber hinaus gibt es eine weitere Möglichkeit zur Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung, das sogenannte „Präeklampsie-Screening“. Hierbei handelt es sich um eine Schätzung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Erkrankung. Die Untersuchung ist bis zur 14. Schwangerschaftswoche möglich. Es werden vier Parameter untersucht:
- das Körpergewicht der Mutter
- die Hormonwerte aus dem mütterlichen Blut (PAPP-A und PIGF)
- der Blutdruck der Mutter an beiden Armen
- sowie die mittleren Widerstandswerte der beiden Gebärmutterarterien
Ein positives Testergebnis bedeutet nicht, dass die Erkrankung tatsächlich auftreten wird. In diesem Fall wird die betroffene Frau für gewöhnlich regelmäßiger untersucht. Außerdem wird der behandelnde Arzt entscheiden, ob zur Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung eine Behandlung mit Acetylsalicylsäure (Aspirin) sinnvoll ist. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass ab der 16. Schwangerschaftswoche das Auftreten von Schwangerschaftsvergiftungen durch die Einnahme von niedrig dosierten Aspirin um bis zu 89 Prozent reduziert werden konnte. Acetylsalicylsäure wirkt blutverdünnend und soll zu einer verbesserten Entwicklung der Plazenta beitragen.
Frühzeitige Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung durch das Präeklampsie-Screening
Das Präeklampsie-Screening wird von vielen Medizinern befürwortet, da es frühzeitig feststellt, ob die Schwangere an einer Schwangerschaftsvergiftung erkrankt. Da anschließend entsprechende medizinische Maßnahmen eingeleitet werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Ungeborene als Frühchen zur Welt kommt. Für die gesunde Entwicklung des Ungeborenen ist das ein entscheidender Vorteil.
Die Kosten werden allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für gewöhnlich fallen für die Laboruntersuchungen sowie die Risikoberechnungen rund 50 Euro an. Weitere Kosten für die sogenannte „Doppler-Ultraschalluntersuchung“ (eine spezifische Form der Ultraschalluntersuchung) sowie die Blutentnahme sind nicht ausgeschlossen. Über die genaue Höhe für das Präeklampsie-Screening klärt der Frauenarzt auf.
Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung: Ein Serumtest bringt Klarheit
Weitreichende Erfolge bei der Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung erzielen Mediziner mit einem Serumtest, der den Quotienten der Einweißstoffe S-Flt-1 und PIGF berechnet. Beide Stoffe zirkulieren im Blut der Mutter und werden von der Plazenta gebildet. Mediziner konnten beobachten, dass ein erhöhter S-Flt-1/PIGF-Quotient bereits vier Wochen vor einer Schwangerschaftsvergiftung feststellbar ist. Diese Erkenntnisse machen sich die Mediziner beim Serumtest zu Nutze. Der Quotient beider Stoffe zeigt an, ob die Schwangere eine Schwangerschaftsvergiftung entwickeln wird. Bei einem Wert von unter 38 kann eine Präeklampsie mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
Die Fachgesellschaft der Gynäkologen und Geburtshelfer Deutschlands (DGGG) empfiehlt bei Risikofällen eine Untersuchung mittels des Serumtests. Einige Gynäkologen kritisieren jedoch an dem Test, dass der Quotient erst dann auffällig wird, wenn eine Präeklampsie unmittelbar bevorsteht. Der zeitliche Handlungsraum von vier Wochen sei zu klein, um Maßnahmen zur Verhinderung einer Schwangerschaftsvergiftung einzuleiten.
Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung: Schwangere sollten einige Regeln beachten

Neben diesen medizinischen Untersuchungen, gibt es Maßnahmen zur Schwangerschaftsvergiftung-Vorbeugung, die schwangere Frauen in ihrem Alltag berücksichtigen können, z.B. die richtige Ernährung. Mediziner geben Frauen folgende vier Tipps, zur Schwangerschaftsvergiftungs-Vorbeugung:
- Erstens: Eiweißreiche Ernährung
Schwangere sollten auf eine ausreichende Eiweißzufuhr achten. Experten empfehlen etwa 90 bis 100 Gramm Eiweiß am Tag. Zu den eiweißreichen Lebensmitteln gehören u.a. Magerquark, Linsen, Mandeln, Eier und Lachs.
- Zweitens: Schwangere sollten nicht mit Kalorien sparen
Das bedeutet aber nicht, dass sie für Zwei essen müssen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte ab dem vierten Schwangerschaftsmonat die Energiezufuhr um 250 kcal pro Tag erhöht werden. Das entspricht einer Scheibe Vollkornbrot mit Margarine und Käse. Bei Schwangeren ab dem siebten Monat steigt die täglich benötigte Energie um 500 kcal. Diese Empfehlung gilt allerdings nur für Frauen, die vor ihrer Schwangerschaft Normalgewicht hatten und während der Schwangerschaft eine medizinisch empfohlene Zunahme des Gewichts erreichen (12 Kilogramm bis zum Ende der Schwangerschaft). Bei Schwangeren, die übergewichtig sind, gelten individuelle Regeln hinsichtlich der Energiezufuhr, über die der Frauenarzt aufklärt.
Darüber hinaus sollten schwangere Frauen weiterhin körperlich aktiv sein. Bisher fehlen wissenschaftliche Angaben, wie oft Schwangere Sport treiben sollten. Frauenärzte raten für gewöhnlich dazu, pro Woche etwa drei Mal rund 45 Minuten sportliche Bewegung in den Alltag einzubauen.
- Drittens: Ausreichend Salz in den Mahlzeiten und genügend Flüssigkeit
Der Salzbedarf hängt vom Körpergewicht der Schwangeren ab. Eine Schwangere, die 70 bis 75 Kilogramm wiegt, benötigt laut Medizinern täglich einen zusätzlichen Teelöffel Salz (ca. 4 Gramm). Wiegt die Schwangere um die 100 Kilogramm steigt ihr Bedarf auf vier Teelöffel pro Tag.

- Viertens: Vitamin-Check
Schwangere sollten eine ausreichende Dosis Vitamin-D im Blut aufweisen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät einen täglichen Aufenthalt im Freien von bis zu 30 Minuten, um die körpereigene Vitamin D-Produktion in der Haut anzuregen. Ob der Gehalt ausreichend ist, klärt ein Bluttest beim Arzt. Unter Umständen rät der Arzt zu Nahrungsergänzungsmitteln, um den Speicher zufüllen.