Bei Blindheit ist eine Behandlung nur eingeschränkt möglich

Aus der Serie: Blindheit

Bei Blindheit gibt es in den meisten Fällen keine Behandlung, durch welche der Betroffene wieder normal sehen kann: Eine vollständige Blindheit lässt sich häufig nicht heilen.

Je nach Ursache ist es aber möglich, die Erblindung durch frühzeitiges Eingreifen aufzuhalten. Bei den ersten Vorzeichen einer Netzhautablösung (wie Lichtblitzen und „Rußflocken“ vor den Augen) kann der Augenarzt meist mit einer Laserbehandlung verhindern, dass die Netzhaut einreißt; hat sie sich bereits von ihrem Untergrund gelöst, hilft nur noch eine schnelle Operation.

Behandlung einer langsamen Erblindung

Blindenschrift
Die Braille-Schrift können Blinde mit den Fingern lesen Foto: Istock

In den meisten Fällen verschlechtert sich die Sicht allerdings eher langsam und schrittweise, sodass sich eine Blindheit mit der richtigen Behandlung langfristig vermeiden lässt. Ein Grüner Star (Glaukom) wird beispielsweise meist durch Augentropfen mit speziellen Wirkstoffen behandelt. Bei einer Altersbedingten Makuladegeneration kommen je nach genauer Ausprägung verschiedene Behandlungen zum Einsatz, zum Beispiel die Injektion von sogenannten VEGF-Hemmern oder Laserbehandlungen. Die wirksamste Methode zur Behandlung eines Grauen Stars (Katarakt) ist eine Operation, in welcher der Arzt eine neue Augenlinse einsetzt.

Leben mit der Blindheit

Jedoch ist es nicht in jedem Fall möglich, eine fortschreitende Erblindung aufzuhalten oder das Augenlicht nach einer Verletzung wiederherzustellen. Einige Menschen werden auch blind geboren. Daher gibt es verschiedene Rehabilitationsmaßnahmen und Hilfsmittel, die zwar keine ursächliche Behandlung darstellen, aber den Umgang mit der Blindheit erleichtern. So können Betroffene beispielsweise die sogenannte Braille-Schrift („Blindenschrift“) erlernen. Diese Schrift aus geprägten Punktmustern lässt sich mit den Fingerspitzen „lesen“. Auch Haushaltsführung, Essenszubereitung, Körperpflege und andere Fähigkeiten müssen Erblindete noch einmal neu lernen, da viele Handgriffe ohne optische Kontrolle plötzlich schwierig werden. Dabei helfen beispielsweise Angebote vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV).

Hilfsmittel für Blinde

Daneben gibt es zahlreiche Hilfsmittel für den Alltag, zum Beispiel Farberkennungsgeräte, Vorlese- und Diktiergeräte sowie sprechende Uhren und Küchenwaagen. Für manche Betroffene kann auch ein Blindenführhund eine große Bereicherung sein. Denn auch wenn bei Blindheit nicht immer eine Behandlung möglich ist, so ist es für viele Blinde doch möglich, ein erfülltes und weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen.