Bei akutem Nierenversagen ist eine rasche Behandlung wichtig
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- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei einem Nierenversagen richtet sich die Behandlung nach der Form und dem Stadium der Erkrankung. Sowohl die akute als auch die chronische Verlaufsform müssen rasch therapiert werden – ansonsten droht ein kompletter, lebensgefährlicher Funktionsverlust der Nieren.

Da ein akutes Nierenversagen plötzlich auftritt und sich die Nierenfunktion schnell verschlechtert, erfolgt die Behandlung im Krankenhaus und richtet sich anhand der auslösenden Ursache. Ziel ist, die Nierenfunktion wiederherzustellen. Sind zum Beispiel Medikamente der Auslöser für ein akutes Nierenversagen, müssen diese umgehend abgesetzt werden. Bei dem sogenannten postrenalen akuten Nierenversagen werden die Auslöser der Harnabfluss-Störung (z. B. Nierensteine) meist operativ entfernt.
Infusionen, Mediakamente, Blutwäsche
Wichtig ist auch, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auszugleichen. Bei einem Mangel an bestimmten Stoffen geschieht dies mithilfe von Infusionen. Zudem können Medikamente zum Einsatz kommen, welche die Harnausscheidung anregen (sog. Diuretika). Unter Umständen ist es notwendig, weniger Flüssigkeit aufzunehmen. Bessert sich die Nierenfunktion durch die Behandlung jedoch nicht, wird vorübergehend ein sogenanntes Nierenersatzverfahren, zum Beispiel eine Blutwäsche (Dialyse), eingeleitet. Diese übernimmt die Aufgaben Nieren, bis sich ihr Zustand wieder bessert.
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Nierenversagen je nach Ursache
Auch bei einem chronischen Nierenversagen richtet sich die Behandlung nach der Grunderkrankung und ihrem Schweregrad. Ziel der Therapie ist, einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktionen vorzubeugen. Eine rechtzeitige Behandlung kann das Fortschreiten der Krankheit stoppen, bereits zerstörtes Nierengewebe lässt sich aber nicht mehr heilen. Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
- Verursachen z. B. Entzündungen das chronische Nierenversagen, kommen in der Regel Antibiotika zum Einsatz.
- Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) als Auslöser ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel richtig einzustellen.
- Bluthochdruck kann ein chronisches Nierenversagen auslösen. Es wird mit speziellen Medikamenten (z. B. ACE-Hemmern) behandelt.
- Teil der Behandlung ist auch die regelmäßige Kontrolle des Säure-Basen- sowie des Wasser- und Elektrolythaushalts.
Im Endstadium eines chronischen Nierenversagens fallen die Nieren komplett aus. Wie beim akuten Nierenversagen, kommt dann eine Nierenersatztherapie (wie Dialyse) oder eine Nierentransplantation infrage.