Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis)
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung wird von Ärzten auch als Pankreatitis bezeichnet. Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein etwa 15 bis 20 Zentimeter langes Organ, das im Oberbauch liegt und verschiedene Verdauungsenzyme und Hormone bildet. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine seltene Erkrankung, die je nach Ursache akut oder chronisch verläuft.
Was ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?
Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung kommt es zur Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die medizinisch auch als Pankreatitis bezeichnet wird. Die Bauchspeicheldrüse ist ein etwa drei Zentimeter dickes und bis zu 20 Zentimeter langes Organ, das im Oberbauch quer zwischen dem Zwölffingerdarm und der Milz liegt. Das Pankreas produziert den sogenannten Pankreassaft, der Verdauungsenzyme beinhaltet, sowie verschiedene Hormone, die beispielsweise für die Regulation des Blutzuckerspiegels (Insulin und Glukagon) notwendig sind.
Verlauf der Bauchspeicheldrüsenentzündung kann akut oder chronisch sein
Eine Pankreatitis verläuft je nach Ursache entweder akut oder chronisch. Eine akute Entzündung wird in der Regel durch Gallensteine verursacht, die den Weg des Pankreassafts entlang der Ausführgänge blockieren. Die Folge ist ein Rückstau des Safts bis in die Bauchspeicheldrüse. Die enthaltenen Verdauungsenzyme schädigen oder zerstören das Pankreas oder Teile davon.

Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung zählt dauerhafter Alkoholmissbrauch zu den wesentlichen Ursachen. Während die akute Form insbesondere bei Menschen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auftritt, entwickelt sich die chronische Pankreatitis meist deutlich früher, und zwar zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. In Deutschland erkranken pro Jahr durchschnittlich etwa 60.000 Menschen an einer akuten Pankreatitis und mehr als 4.500 Menschen an einer chronischen Pankreatitis.
Zu Beginn verläuft Bauchspeicheldrüsenentzündung fast beschwerdefrei
Wenn eine Bauchspeicheldrüsenentzündung wiederholt auftritt oder chronisch besteht, kann dies zu dauerhaften, mitunter bleibenden Schäden führen, die das Risiko für einen Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ebenso erhöhen wie die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine akute Pankreatitis äußert sich durch Symptome wie starke Schmerzen auf der Höhe des Oberbauchs, die ringförmig um den Körper greifen, sowie Übelkeit, Erbrechen, in manchen Fällen auch ein Darmverschluss. Während die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung insbesondere zu Beginn fast beschwerdefrei verläuft, zeigen sich im fortgeschrittenen Zustand deutliche Symptome. Zu ihnen zählen Gewichtsverlust, Verdauungsprobleme, Oberbauchschmerzen sowie Diabetes mellitus.
Bei einer Pankreatitis stellt der Arzt die Diagnose durch eine eingehende Befragung des Betroffenen zu Symptomen und Beschwerden sowie dem persönlichen Lebenswandel. Es folgen eine körperliche Untersuchung und Blutuntersuchungen. Ergänzend sichert der Arzt seine Diagnose durch bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung oder Computertomografie (CT) ab.
Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ist bis heute nicht heilbar
Die Behandlung der akuten Pankreatitis konzentriert sich auf den vorübergehenden Verzicht auf Essen und Trinken. Betroffene bekommen Nährstoffe, Flüssigkeit und Elektrolyte stattdessen durch eine Infusion über die Vene verabreicht. Häufige Ursachen wie beispielsweise Gallensteine werden gegebenenfalls chirurgisch entfernt. Da die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung vor allem durch dauerhaften Alkoholmissbrauch verursacht wird, gilt es für Betroffene lebenslang auf Alkohol zu verzichten und zusätzlich mit dem Rauchen aufzuhören. Eine chronische Pankreatitis ist bis heute nicht heilbar, allerdings lässt sich der Verlauf der Erkrankung durch Alkoholverzicht verlangsamen, stoppen, mitunter sogar teilweise rückgängig machen.
Einer Pankreatitis lässt sich nicht sicher vorbeugen, da die Ursachen ihrer Entstehung bis heute nicht vollständig geklärt sind. Klar ist jedoch, dass dauerhafter Alkoholmissbrauch, Zigarettenkonsum sowie Gallensteine eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen oder begünstigen können. Deswegen gilt es, Alkohol nur in Maßen zu genießen, auf das Rauchen zu verzichten und sich ansonsten ausgewogen und fettarm zu ernähren. Dies wiederum verringert das Risiko von Gallensteinen.