Bauchschmerzen und Blähungen: Ursachen und 3 Tipps
Bauchschmerzen und Blähungen sind oftmals eine Folge von großen Luftansammlungen im Darm. Dahinter können verschiedene, ernste Erkrankungen stecken. Welche das sind und drei Tipps, die die Magenschmerzen und Blähungen schnell lindern.
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Jeder Mensch muss mehrmals am Tag pupsen, das ist ein normaler und gesunder Vorgang des Körpers. Treten Bauchschmerzen und Blähungen jedoch zusammen auf, kann das mit einer erhöhten Luftansammlung im Darm zusammenhängen. Grund dafür können beispielsweise Lebensmittelunverträglichkeiten oder Darmerkrankungen sein. In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden mit einfachen Maßnahmen lindern.

Luft im Bauch und Schmerzen: Wie hängen sie zusammen?
Blähungen entstehen als Folge einer erhöhten Gasproduktion und -ansammlung im Darm. So gelangen beispielsweise schon beim Schlucken von Essen oder Trinken kleine Luftmengen in den Magen. Der Großteil dieser Luft wird durch Aufstoßen wieder aus dem Körper befördert, geringe Mengen können jedoch weiter bis in den Darm wandern. Hier vermischt sich die Luft mit Gasen wie Wasserstoff, Kohlenstoffdioxid und Methan, die Darmbakterien beim Verdauungsvorgang produzieren. Ein Teil der Gase wird ins Blut aufgenommen und über die Lunge ausgeatmet. Die restliche Gasansammlung entweicht schließlich als Pups über den Anus aus dem Körper. Kleinere Mengen Luft im Bauch verursachen normalerweise keine Schmerzen.
Luft im Magen: Wann Schmerzen entstehen
Wenn die Gasproduktion das normale Maß übersteigt, kommt es jedoch zu einem Blähbauch (Meteorismus). Viele Menschen empfinden das Gefühl von einem aufgeblähten Bauch als äußerst unangenehm. Wenn die Gase gegen die Darmwände drücken und nicht entweichen können, zum Beispiel weil die Betroffenen das Pupsen unterdrücken, kann es zu Schmerzen und Krämpfen kommen. Auch viel Luft im Magen löst zum Teil starke Schmerzen aus.
Blähungen und Schmerzen im Unterbauch: Weitere Symptome
Die erhöhte Luftansammlung geht neben Blähungen und Schmerzen im Unterbauch häufig mit einer gespannten Bauchdecke, einem Völlegefühl und vermehrten Darmwinden (Flatulenzen) einher. Ebenso typisch sind Darmgeräusche, Sodbrennen und häufiges Aufstoßen.
Doch welche Ursachen können den Bauchschmerzen und Blähungen zugrunde liegen und was hilft gegen sie?
Ständig Bauchschmerzen und Blähungen: Ursachen im Überblick
Wenn ständig Bauchschmerzen und Blähungen auftreten, kann das vielfältige Ursachen haben. Oft hängen die Beschwerden mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ungesunden Essgewohnheiten zusammen, die Verdauungsprobleme verursachen. Doch auch Magen-Darm-Erkrankungen können mit starken Bauchschmerzen und Blähungen einhergehen.
Um herauszufinden, was die Beschwerden auslöst, hilft es oftmals schon darauf zu achten, wann diese auftreten. Rumort der Bauch nach dem Essen, in besonderen Stresssituationen oder sogar nachts? Ein „Schmerz-Tagebuch” kann dabei helfen, potenzielle Ursachen einzugrenzen.
Bauchschmerzen mit Blähungen durch eine falsche Ernährung
Beim Verdauungsprozess von fettigen Speisen und bestimmten Nahrungsmitteln wie Kohl, Zwiebeln, Vollkornbrot, Bohnen, Bananen, Pflaumen oder Weizenkleie entstehen auf natürliche Weise mehr Gase im Darm, die sich teilweise ansammeln können und Beschwerden verursachen. Auch radikale Ernährungsumstellungen, hastiges Essen, zu große Portionen oder zu wenig Kauen kann zu Verdauungsprobleme führen und dadurch Bauchschmerzen mit Blähungen fördern.
Magenschmerzen und Blähungen durch Unverträglichkeiten
Treten die Magenschmerzen und Blähungen überwiegend nach dem Essen auf, ist dies oft ein Zeichen für Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Besonders häufig sind Unverträglichkeiten gegen Milchzucker (Laktose) oder Fruchtzucker (Fruktose). So leiden knapp 20 Prozent der Deutschen an einer Laktoseintoleranz. Der Verzehr von Käse, Milch, Quark und Sahne kann bei ihnen zu krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen.
Übrigens: Die sogenannte Zöliakie, die eine Unverträglichkeit gegenüber dem Eiweißkleber Gluten beschreibt, kann bei Kindern ebenfalls mit Bauchschmerzen und Blähungen einhergehen, auch wenn Auffälligkeiten im Stuhl häufiger sind. Bei Erwachsenen sind diese Beschwerden ebenfalls möglich, treten aber nur sehr selten auf.
Luft im Darm löst Schmerzen aus: Stress als Ursache
Ebenso kann sich Stress auf den Verdauungsprozess auswirken und zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Denn der Darm verfügt über ein eigenes Nervensystem (enterisches Nervensystem, ENS), das wiederum mit dem zentralen Nervensystem im Gehirn und Rückenmark verbunden ist. Stress im Privat- oder Berufsleben sowie seelische Belastungen machen sich daher oft im Bauch bemerkbar. Durch die Stresshormone ziehen sich die Muskeln im Bauch zusammen und die Darmtätigkeit verlangsamt sich. Die Folge: Es sammelt sich mehr Luft im Darm – Schmerzen und Blähungen entstehen.
Blähungen und Bauchschmerzen durch die Einnahme von Medikamenten
Eine weitere potenzielle Ursache für Blähungen und Bauchschmerzen sind bestimmte Medikamente. So verlangsamen viele von ihnen die Magenentleerung und fördern dadurch die Beschwerden. Häufig ist dies bei Präparaten gegen Depressionen (Antidepressiva), krampflösenden Medikamenten (Spasmolytika) und Mitteln gegen Morbus Parkinson der Fall.
Bauchkrämpfe und Blähungen durch Erkrankungen
Es gibt zudem zahlreiche Krankheiten, die unter anderem Magenschmerzen, Bauchkrämpfe und Blähungen auslösen können. In der Regel kommen weitere Symptome wie Durchfall oder eine Verstopfung hinzu. Die meisten Ursachen betreffen den Verdauungstrakt. Das sind die wichtigsten:
Magen-Darm-Infekte
Reizdarm-Syndrom
chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
Erkrankungen der Leber, etwa bei einem chronischen Umbau des Leber-Gewebes (Leberzirrhose)
Bauchschmerzen durch Luft im Bauch: 3 Tipps zur Besserung
Um Bauchschmerzen durch Luft im Bauch zu behandeln und weiteren Beschwerden vorzubeugen, helfen in der Regel bereits die folgenden drei Maßnahmen:
Ausreichend bewegen: Ob regelmäßige Sporteinheiten oder Spaziergänge an der frischen Luft – wer sich viel bewegt, regt die Verdauung an und beugt damit Bauchschmerzen und Blähungen vor. Ist bereits zu viel Gas vorhanden, kann es leichter entweichen.
Achtsam ernähren: Vermeiden Sie bei Problemen mit dem Magen blähende und fettige Lebensmittel, große Essensportionen und das Herunterschlingen von Speisen. Bei dem Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollten Sie diese überprüfen lassen und die entsprechenden Produkte fortan meiden.
Viel Wasser und Tee trinken: Trinken Sie für eine gut funktionierende Verdauung ausreichend ungesüßten Tee (am besten Anis oder Fenchel) oder Wasser (etwa eineinhalb bis zwei Liter täglich) und verzichten Sie auf kohlensäurehaltige Getränke.
Schmerzen durch Blähungen: Wann zum Arzt?
Wenn die Symptome trotz der Maßnahmen weiter anhalten, sich verschlimmern oder andere Beschwerden hinzukommen, sollten sie ärztlich abgeklärt werden. Vor allem wenn Bauchschmerzen und Blähungen mit Begleitsymptomen wie einer Gewichtsabnahme, Blut im Stuhl oder Schmerzen in der Brust einhergehen, empfiehlt sich der unmittelbare Gang in eine Arztpraxis.