Bauchschmerzen durch Blähungen: Was hilft?

So peinlich es in der Öffentlichkeit auch sein mag: Dass Luft und Darmgase den Körper gelegentlich mehr oder weniger lautstark verlassen, ist ganz normal. Wenn besonders starke Blähungen jedoch für Bauchschmerzen sorgen, besteht Handlungsbedarf. Aber woher kommen schmerzhafte Blähungen und wie wirkt man ihnen entgegen?

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Wen Blähungen so sehr plagen, der braucht schnelle Hilfe Foto: iStock/apomares

Blähungen sind eine unangenehme Sache. Ob es nun die unkontrollierbar lauten Geräusche sind, die Möglichkeit unappetitlicher Gerüche oder die bloße Assoziation mit einer sehr intimen Körperregion - kaum jemand spricht wirklich gern über die Luft im Bauch und ihren Abgang.

Dass es sich dabei um ein solches Tabuthema handelt, bedeutet für Betroffene leider oft unnötig langes Leiden. In den meisten Fällen sind die Ursachen für schmerzhafte Blähungen nämlich schnell gefunden und behoben - alles was es braucht, sind die richtigen Informationen.

Was sind Blähungen überhaupt?

Blähungen können sich auf sehr unterschiedliche Weise äußern, Daher ist es zunächst wichtig, zwischen zwei medizinischen Fachbegriffen zu unterscheiden, die mit dem Thema Blähungen zusammenhängen. Diese Begriffe lauten:

  • Flatulenz: übermäßig häufiger Abgang von Darmgasen, häufig durch verstärkte Entwicklung von Darmgasen
  • Meteorismus: Aufblähen von Darm und Bauch durch übermäßige Gasansammlung, kein Abgang der Gase

In der Umgangssprache wird vor allem die Flatulenz als "Blähung" bezeichnet. Weder Flatulenz noch Meteorismus sind in den meisten Fällen Grund zur Sorge.

Sie sind nicht als eigenständige Krankheiten zu verstehen, sondern vielmehr als Begleiterscheinungen mit diversen und meist harmlosen Ursachen. Häufig vergehen sie schon nach kurzer Zeit von allein wieder. Ärzte sprechen beispielsweise erst ab mehr als 24 Gasabgängen innerhalb von 24 Stunden von einer krankhaften Flatulenz.

Was verursacht Blähungen?

Grundsätzlich entstehen Blähungen, wenn sich zu viel Luft oder Darmgase im Darm ansammeln. So weit verbreitet dieses Phänomen ist, so vielfältig sind auch seine Ursachen. Eine der häufigsten ist die sogenannte "Aerophagie", das Verschlucken von Luft. Dazu kommt es bei der Nahrungsaufnahme, wenn zu hektisch gegessen wird oder während des Essens viel gesprochen wird.

Auch kohlensäurehaltige Getränke sowie Nahrungsmittel, die Luft einschließen, wie zum Beispiel Brot und Sahne, sorgen für ein Übermaß an Luft im Bauch. Wer ungewohnt viele blähende Lebensmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte oder besonders fettiges Essen zu sich nimmt, riskiert ebenfalls starke Blähungen. Dann können die Enzyme des Darms die Speisen nämlich nicht mehr gänzlich verdauen und es kommt zur gasbildenden Fermentation durch Bakterien.

Doch obwohl Blähungen und damit zusammenhängende Bauchschmerzen natürlich sehr stark mit der Nahrungsaufnahme verbunden sind, wird die Verdauung noch von diversen anderen Faktoren beeinflusst. So macht beispielsweise Bewegungsmangel den Darm träge und erhöht das Risiko eines Blähbauchs. Einen ähnlichen Effekt kann bei Frauen auch eine Schwangerschaft haben, da das Sexualhormon Progesteron die Verdauung verlangsamt.

Und damit nicht genug: Psychologische Faktoren wie starker Stress sind ebenfalls eine häufige Ursache für starke Blähungen, ebenso wie die Effekte des Alterungsprozesses. Last but not least können auch verschiedene Krankheiten die Verdauung in Mitleidenschaft ziehen und so zu schmerzhaften Blähungen führen. Zu diesen zählen:

  • Reizdarm
  • Nahrungsmittelallergien
  • Milchzucker- und Glutenunverträglichkeit
  • Störungen der Darmflora
  • Leberzirrhose
  • Darmkrebs
  • Darmverschluss

Wieso verursachen Blähungen Bauchschmerzen?

Blähungen allein sind überaus unangenehm, schon hinsichtlich peinlicher Momente in der Öffentlichkeit. Schmerzhaft ist die bloße Flatulenz jedoch so gut wie nie, vorausgesetzt Luft und Darmgase können den Darm problemlos verlassen - auf welchem Weg auch immer.

Schmerzhaft wird es in den meisten Fällen erst, wenn es nicht zum Meteorismus kommt, also dem Aufblähen von Darm und Bauchraum ohne Gasabgänge. Ist das Darmgas in den zahlreichen Windungen des Darms gefangen, können heftige Bauchkrämpfe, sogenannte Windkoliken, die Folge sein.

Warum steigt mit dem Alter das Blähungsrisiko?

Der Darm, seines Zeiches längster Teil des menschlichen Verdauungstrakts, ist ein Muskelschlauch. Dieser bewegt den Nahrungsbrei durch genau abgestimmte Muskelbewegungen in die richtige Richtung während er nach und nach aufgespalten wird und der Körper Nährstoffe und Wasser aufnimmt.

Umso älter der Mensch jedoch wird, desto mehr verlieren seine Muskeln an Kraft und der Darm ist dabei keine Ausnahme. Die Folge: Ältere Menschen haben immer häufiger mit Verdauungsproblemen wie Verstopfung, Völlegefühl und eben auch Blähungen zu kämpfen. Dies ist zwar keine Krankheit und stellt auch keine Gefahr für das Leben dar, ist für die Betroffenen jedoch mit teils hohem Leidensdruck verbunden.

Was tun gegen schmerzhafte Blähungen?

Wie bereits erwähnt, verschwinden Blähungen in den meisten Fällen so schnell, wie sie gekommen sind. Bleibt die Luft im Bauch jedoch länger bestehen und sorgt für Bauchschmerzen, sollte zuerst ihre Ursache geklärt werden. Eine ärztliche Untersuchung der Verdauungsprobleme ist dafür die sicherste Methode um ernsthafte Bedrohungen für das Leben, wie etwa Darmkrebs, auszuschließen.

Sind schwere Erkrankungen des Verdauungstrakts ausgeschlossen, können je nach Ursache der Blähungen unterschiedliche Maßnahmen und Arzneimittel helfen. So reicht es in vielen Fällen, die Ernährung anzupassen und auf blähende Lebensmittel zu verzichten. Auch bei Allergien und Unverträglichkeiten sollte auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden, beispielsweise Milchprodukte oder Rotwein.

Verursachen psychische Faktoren die Verdauungsprobleme, sollte Stress nach Möglichkeit reduziert werden. Ist der Darm durch Bewegungsmangel träge geworden, können sportliche Betätigung, Bauchmassagen oder eine Rollkur die Lösung sein. Und auch der Griff in die Hausapotheke kann den unangenehmen Gasen den Garaus machen. Dabei empfehlen sich natürliche Arzneimittel, wie beispielsweise Carmenthin, die die Verdauung auf sanfte Art unterstützen.

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