Barfußlaufen: Das sollten Sie beachten

Barfußlaufen
Entscheidend für den Barfußlauf ist die Auswahl eines geeigneten Untergrundes. Am besten eignet sich zu Beginn eine weiche Grasoberfläche Foto: Alamy
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Schuhe aus und losjoggen: Barfußlaufen ist im Trend und bietet viele Vorteile für die Gesundheit. Sehnen und Muskeln werden viel besser trainiert und auch das natürliche Abrollen der Füße wird verbessert. Dabei gibt es allerdings wichtige Hinweise zu beachten.

„Das natürlichste und einfachste Abhärtungs-Mittel besteht im Barfußgehen“, sagte schon der berühmte Hypnotherapeut Sebastian Kneipp im Jahr 1892. Und warum auch nicht – Schuhe ausziehen und barfuß laufen fördert die Gesundheit der Füße.

Gesundheitliche Vorteile beim Barfußlaufen

Dicke Sohlen, Dämpfungssysteme und Stützelemente in den Schuhen sind dazu da, um die Füße zu entlasten. Zudem bieten sie Schutz vor spitzen Gegenständen wie Steinen oder Scherben auf dem Boden. Wer aber ab und zu mal barfuß läuft, fördert das natürliche Abrollen der Füße: Anstatt die Belastung wie beim Laufen mit Schuhen eher auf der Ferse zu legen, werden beim Barfußlaufen der Vorder- und der Mittelfuß stärker beansprucht. Der Fuß federt den Aufprall besser ab und das Knie wird weniger belastet.

Bänder, Sehnen und Muskeln werden beim Barfußlaufen stärker belastet und so besser trainiert.  Gleichzeitig werden die Gelenke geschont und die Wahrnehmung für den Untergrund sowie die Koordination der Laufbewegung entscheidend verbessert.

Auch ändert sich der gesamte Bewegungsablauf des Laufvorgangs: Der Greifreflex der Zehen ist durch den direkten Bodenkontakt wieder aktiv an der Vorwärtsbewegung beteiligt. Und auch die Durchblutung der Füße wird durch das Barfußlaufen verbessert.

Was muss ich beim Barfußlaufen beachten?

Einfach Schuhe ausziehen und losrennen ist aber auch nicht empfehlenswert: Wenn man nicht richtig aufpasst, kann das Barfußlaufen auch negative Folgen haben. Denn fehlt das Schutzpolster, das ein Schuh dem Fuß bietet, steigt auch das Verletzungsrisiko, gerade wenn es um Scherben oder andere scharfkantige Gegenstände auf dem Boden geht. Aber auch die Wahl eines zu harten Untergrunds ist ein Fehler.

Besonders am Anfang, wenn sich die Fußmuskulatur noch nicht an das Barfußlaufen gewöhnt hat, ist es wichtig, seine eigenen Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Empfohlen wird ein weicher und unebener Untergrund mit Variationen der Bodenhärte. Auf diese Weise wird der Fuß nämlich unterschiedlich belastet und die Fußmuskulatur so ausreichend mittrainiert.

Barfuß laufen: Wichtig ist der Untergrund

Am besten eignen sich Untergründe wie Gras, Sand, Waldboden oder Kunststofflaufbahnen. Die Intensität des Trainings sollte langsam und kontinuierlich gesteigert werden. Denn eine zu abrupte Steigerung kann zu Reizungen der Achillessehne und der Fußmuskulatur führen.

Als Alternative zum reinen Barfußlaufen gibt es spezielle Barfußlaufschuhe. Diese haben eine sehr dünne Sohle. Auf eine Zwischensohle, die die Lauferschütterung abfedert, wird komplett verzichtet. So wird der Effekt des Barfußlaufens simuliert, während gleichzeitig die Füße vor Verletzung durch Scherben geschützt werden.

Eine weitere Alternative zum Barfußlaufen sind so genannte Zehenschuhe. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine Art Handschuh für die Füße, der maximale Zehenfreiheit garantiert. Für Menschen mit angeborenen Fußverformungen oder Fußfehlstellungen ist diese Art Schuhe allerdings nicht geeignet.

Eine andere Methode, um die Füße zu stützen und zu entlasten sind nach Maß gefertigte Einlagen für die Schuhe (zum Beispiel von S'TATICS Life). Diese liefern die bestmögliche Stützung in den Fußgewölben und sorgen für eine statische Korrektur des Fußes.

Generell gilt: Lassen Sie sich vorab in einem Fachgeschäft ausführlich beraten, wenn es ums Barfußlaufen oder um die richtige Alternative geht.