Bandscheibenvorfall

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Ein Bandscheibenvorfall kommt häufig vor. Eine Operation ist nur selten und in bestimmten Fällen erforderlich. Doch kann eine verrutschte Bandscheibe zu Schmerzen oder anderen Symptomen führen, etwa Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl. In der Regel hilft Abwarten und eine Schmerzbehandlung.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall (Diskushernie, Diskusprolaps) ist einer der häufigsten Auslöser von Rückenschmerzen. Jeder Zweite hat im Laufe seines Lebens irgendwann mal Probleme mit den Bandscheiben.

Was aber ist ein Bandscheibenvorfall? Bei einer sogenannten Diskushernie verändert sich die Lage einer Bandscheibe. Dabei unterscheiden Experten, wie weit das Innere der Bandscheibe, der Gallertkern, aus seiner normalen Lage heraus rutscht. Auch wenn die Stadien für den Arzt wichtig sind - daraus lässt sich nicht ableiten, ob und wie stark sie Schmerzen oder andere Symptome bewirken:

  • Bandscheibenvorwölbung (Protrusion): Die gesamt Bandscheibe verrutscht in ihrer Position und ragt mehr oder weniger stark hervor. Die Bandscheibe selbst bleibt intakt.
  • Bandscheibenvorfall (Prolaps): Die äußere Struktur der Bandscheibe, der Faserring, reißt und das Innere, der Gallertkern, tritt teilweise heraus.
  • Sogenannter sequestrierter Bandscheibenvorfall (Sequester): Reißt der Faserring auf, kann der Gallertkern austreten. Manchmal löst sich Gewebe des Gallertkerns vollständig ab und rutscht, unabhängig von der restlichen Bandscheibe, in den Wirbelkanal.

Bandscheiben
Wenn sich eine oder mehrere Bandscheiben verschieben, kann es zu akuten wie auch chronischen Rückenschmerzen kommen. Ein Bandscheibenvorfall ist allerdings nicht immer mit solchen Symptomen verbunden Foto: Fotolia

Wie bekommt man einen Bandscheibenvorfall?

Wieso kommt es überhaupt so oft zum Bandscheibenvorfall? Und warum kann dieser so schmerzhaft werden? Ein kurzer Blick auf die Wirbelsäule:

Die Wirbelsäule können Sie sich als einen beweglichen Stab vorstellen, auf den sich abwechselnd knöcherne Wirbelkörper und elastische Bandscheiben reihen. Die Wirbel liegen also nicht vollständig aufeinander, sondern werden durch die Bandscheiben auf Abstand gehalten. Über ihre seitlich und nach hinten ragenden Fortsätze sind die Wirbelknochen miteinander verbunden. Durch diesen Aufbau ist die Wirbelsäule beweglich.

Ob Sie schwere Dinge heben, laufen, springen oder einfach nur sitzen oder stehen – Ihre Wirbelsäule ist vielfältigen Kräften ausgesetzt. Die Bandscheiben schützen dabei vor Verschleiß der Wirbel, denn sie wirken wie Gelkissen: Sie puffern die Wirbelsäule ab. Eine Bandscheibe besteht aus mehreren Komponenten: einem gelartigen Inneren, dem Gallertkern (Nucleus pulposus) und einem festen äußeren Faserring (Anulus fibrosus). Steht eine Bandscheibe unter Druck, dann hält der Faserring den weichen Gallertkern im Inneren.

Die Wirbelsäule sichert nicht nur die Beweglichkeit, sondern schützt auch das Rückenmark. Diese „Haupt-Nervenbahn“ verläuft im sogenannten Wirbelkanal. Aus dem Rückenmark entspringen große Nervenäste, welche ganze Körperpartien versorgen und sich dort in feinere Nerven verzweigen. Ein bekannter Nervenast, der aus dem Bereich der Lendenwirbelsäule heraus tritt, ist der Ischias-Nerv. Wenn eine Bandscheibe aus ihrer natürlichen Position rutscht, kann sie manchmal einen Nerv reizen.

Bei einem Bandscheibenvorfall und seiner Behandlung ist entscheidend, wie weit das Innere der Bandscheibe, der Gallertkern, aus seiner normalen Lage heraus rutscht
Bei einem Bandscheibenvorfall und seiner Behandlung ist entscheidend, wie weit das Innere der Bandscheibe, der Gallertkern, aus seiner normalen Lage heraus rutscht Foto: Fotolia

Welche Symptome treten bei einem Bandscheibenvorfall auf?

Was wenige wissen: Eine Bandscheibe verrutscht sehr häufig ohne weitere Symptome. Wenn es aber zu Beschwerden kommt, sind akute oder chronische Rückenschmerzen typische Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls. Manchmal strahlen die Schmerzen in andere Körperregionen aus. Selten sind durch die verlagerte Bandscheibe Nerven so gequetscht oder entzündet, dass es zu Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche oder Lähmungen kommt. Solche Symptome gelten als deutliches Warnsignal. Wenn Sie diese Anzeichen bei sich bemerken, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf!

Was muss ich bei einem Bandscheibenvorfall unternehmen?

In der Regel stehen bei der Therapie eines Bandscheibenvorfalls zwei Prinzipien im Vordergrund: Abwarten und Schmerzen lindern. Dabei können unter anderem Medikamente (Schmerzmittel u. a.), Wärme, Entspannung und andere Methoden helfen. Nur wenn eine Bandscheibe einen Nerv schädigt oder wenn sich die Schmerzen nicht durch die genannten Therapie-Ansätze bessern, ist eine Operation sinnvoll.

Ob Sie einem Bandscheibenvorfall vorbeugen möchten, bereits von Rückenschmerzen betroffen sind oder sich gerade von einem Rückenproblem erholen (Rehabilitation) – Bewegung ist das Erfolgsrezept. Wichtig ist, sich „sanft“ zu bewegen und die Rumpfmuskulatur optimal zu stärken. Lassen Sie sich beraten oder besuchen Sie spezielle Rückenkurse.