Bänderriss: Wie sieht die Therapie aus?

Aus der Serie: Bänderriss

Die Bänderriss-Therapie beginnt mit Erste Hilfe-Maßnahmen direkt nach der Verletzung gemäß der sogenannten PECH-Regel: Betroffene sollten sofort eine Pause einlegen, die Verletzung mit Eis kühlen, nach Möglichkeit einen Druckverband (Compression) anlegen und den verletzten Bereich durch Hochlagerung entlasten, also:

  • Pause
  • Eis
  • Compression
  • Hochlagern

Die eigentliche, vom Arzt durchgeführte Bänderriss-Therapie orientiert sich an Art und Ort der Bandverletzung. Hinzu kommen das Alter und die körperliche Aktivität der Betroffenen. Auch sie spielt bei der Wahl der jeweiligen Therapie eine Rolle. Bei der Behandlung eines Außenbandrisses im Sprunggelenk stellt der Arzt das Gelenk normalerweise für die Dauer von sechs bis acht Wochen durch spezielle Schienen oder Bandagen ruhig. So stabilisiert sich die Gelenkposition in der gewünschten Ausrichtung und ermöglicht ein Zusammenwachsen und Verheilen der gerissenen Bänder. Nur in seltenen Fällen entscheidet sich der Arzt für eine Operation der Außenbänder, etwa bei Leistungssportlern mit ausgedehnten Bandverletzungen. Bei einer Operation werden die Enden der Bänder überlappend aneinander gelegt und vernäht.

Die Bänderriss-Therapie des sogenannten Skidaumens, also eines Bänderrisses im Daumengrundgelenk, sieht eine Operation innerhalb kurzer Zeit nach der Verletzung vor, um die volle Funktion des Daumens und damit der Hand zu erhalten. Auch bei einem Kreuzbandriss entscheidet sich der behandelnde Chirurg in der Regel für eine Operation. Dabei vernäht er die entstandenen Verletzungen und stärkt das verletzte Kreuzband zusätzlich durch ein Stück körpereigene Sehne. Bei Kreuzbandrissen, die spät entdeckt werden, haben sich die gerissenen Bänder teilweise zurückgebildet. Der Chirurg überbrückt hier die entstandene Lücke durch eine sogenannte Kreuzbandplastik, ein Stück Sehne, das die Funktion des gerissenen Bandes übernimmt.

Fester Bestandteil der Bänderriss-Therapie sind Krankengymnastik und Physiotherapie im Anschluss an eine Operation oder Ruhigstellung des Gelenks. Im Rahmen der Behandlung kräftigen die Betroffenen durch unterschiedliche Übungen die geschwächte Muskulatur, die das Gelenk umgibt und bauen so Stabilität auf. Übungen zur Bewegungskoordination tragen dazu bei, künftige Fehlbewegungen, die zu einem Bänderriss führen können, zu vermeiden.