Bänderriss: Heilung auch ohne Operation
Ein Bänder- oder Sehnenriss passiert schnell: Wir übersehen eine Treppenstufe oder rutschen auf dem glatten Gehweg aus – schon ist der Fuß umgeknickt. Nachdem der erste stechende Schmerz verflogen ist, sollte nun schnell gehandelt werden. Nur so können langwierige Folgen von einem Bänder- oder Sehnenriss vermieden werden:
Kühlen hilft bei Bänderriss
Als erste Notfallmaßnahme bei einem Bänderriss hilft Kühlen mit Coolpacks, z. B. aus der Apotheke oder alternativ mit Tiefkühl-Erbsen. Das lindert den Schmerz und verhindert das Anschwellen. Kühlende Salben unterstützen zusätzlich.
Ob ein Riss der Bänder vorliegt, kann nur der Arzt feststellen. Dazu tastet er das Sprunggelenk auf Beweglichkeit, Stabilität und Schwellung ab. Ist ein Band gerissen, ist die Beweglichkeit deutlich vergrößert. Endgültige Klarheit bringt eine Röntgen- oder CT-Untersuchung. Der Patient erhält nun eine spezielle Gehschiene. Sie ermöglicht das Abrollen des Fußes beim Gehen. Gleichzeitig verhindert sie ein erneutes Umknicken und vermeidet Muskel-Abbau in der Heilungsphase. Die Schiene muss etwa sechs Wochen lang getragen werden – und das Tag und Nacht.
Immer mit der Ruhe
Wichtig ist es, das Gelenk konsequent ruhigzustellen. Nur so können die Enden des Bandes wieder verwachsen. Das Bein sollte außerdem möglichst oft hochgelegt werden.
Operieren oder abwarten?
Durch eine OP kommt man zwar schneller auf die Beine, nach rund drei Monaten ist das Ergebnis von OP und Schiene jedoch weitgehend gleich. Unumgänglich ist ein solcher Eingriff nur dann, wenn das Gelenk keine ausreichende Stabilität mehr hat, die Verletzung kompliziert ist oder mehrere Bänder betroffen sind. Sinnvoll ist die OP auch bei Patienten, die viel Sport treiben oder die Gelenke im Beruf stark belasten.
Quelle: Neue Post, 9/2013