Babymassage: Anleitung zur zärtlichen Babypflege
Hautkontakt vermittelt dem Baby Wärme und Geborgenheit. Eine Babymassage hat daher viele wohltuende, positive Eigenschaften.

Eine Babymassage wirkt sich positiv auf das Nerven- und Verdauungssystem aus, es fördert die geistige Entwicklung und sorgt dafür, dass sich Babys in ihrer Haut rundum wohlfühlen. Bei der Anwendung der Massagetechnik gibt es jedoch einiges zu beachten.
Definition: Was ist eine Babymassage?
Eine Babymassage ist ein sanftes, rhythmisches Streicheln, das den gesamten Körper des Säuglings einbezieht. Die Tradition stammt aus Indien. Der französische Arzt Frédérick Leboyer brachte die Technik in den 70er Jahren nach Europa. Neben dieser ursprünglichen Form gibt es auch eine asiatische Variante (Baby-Shiatsu).
Angewandt wird die Babymassage in der Regel ab einem Alter von vier bis sechs Wochen – sobald der Nabel abgeheilt ist – bis zu einem Alter von etwa sechs Monaten, wenn das Krabbeln beginnt.
Babymassage: Wie sieht die Anleitung zur richtigen Technik aus?
Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre in einem warmen Raum. Legen Sie Ihr Kind auf den Rücken. Halten Sie während der Babymassage Blickkontakt, sprechen Sie liebevoll mit ihm. Beginnen Sie immer mit einem Ritual, beispielsweise fragen Sie Ihr Baby, ob es eine Massage möchte.
Anleitung für die Babymassage Schritt für Schritt:
Geben Sie etwas Öl auf Ihre Handflächen, verreiben und erwärmen Sie es. Streichen Sie die Beine der Länge nach aus, vom Schenkel zum Fuß hin. Massieren Sie Zehen und Füße. Legen Sie für die Babymassage beide Hände auf die Brust Ihres Babys und streichen Sie von der Mitte zu den Seiten aus. Streichen Sie von einer Schulter diagonal über den Bauch zu den Leisten. Streicheln sie den Bauch in kreisförmigen Bewegungen um den Nabel herum im Uhrzeigersinn
Arme: Umfassen Sie das Handgelenk und massieren Sie sanft von der Schulter bis hinunter zur Hand. Streichen Sie die Handflächen und Finger Ihres Babys sanft aus.
Drehen Sie Ihr Baby auf den Bauch. Streichen Sie von den Schultern seitlich der Wirbelsäule nach unten, dann abwechselnd mit der gesamten Handfläche vom Nacken an abwärts. Lassen Sie auch hier als Teil der Technik immer eine Hand am Rücken.
Drehen Sie Ihr Baby wieder auf den Rücken. Legen Sie die Hände seitlich an seinem Gesicht an und nehmen Sie den Kopf vorsichtig in beide Hände. Verweilen Sie so einen Augenblick. Sie können auch über den Nasenrücken oder vom Kiefer zu den Ohren streichen.
Führen Sie die Babymassage nur so lange durch, wie Ihr Kind die Berührung genießt. Sie müssen sich nicht stoisch an eine bestimmte Reihenfolge halten. Die ersten Male massieren Sie vielleicht nur die Beine und Füße Ihres Babys, damit es sich an die neue Erfahrung zu gewöhnen kann.
Was sind die Vorteile der Babymassage?
Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass eine Babymassage Vorteile für die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes haben kann:
- Sie stillt das Grundbedürfnis des Säuglings nach Zuwendung
- Die Babymassage regt Durchblutung und Stoffwechsel an
- Sie fördert die Entwicklung des Nervensystems
- Hautkontakt stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind
- Sie kann Koliken und Bauchschmerzen lindern
- Eine Babymassage kann unruhige Kinder beruhigen und entspannen
- Die sanfte Berührung fördert einen entspannten Schlafrhythmus
Ist für die Babymassage ein Kurs nötig?
Ein Kurs ist kein Muss, kann aber die Technik und die Handgriffe anschaulich vermitteln. Kursleiterinnen zeigen den Ablauf anhand einer Puppe, nur die Eltern führen die Babymassage unter Anleitung selbst durch.
Quellen:
Internationale Gesellschaft für Babymassagen, in: iaim.net
Schneider V. (2002): Babymassage. Praktische Anleitung für Mütter und Väter Kösel Verlag, München
Leboyer F. (2019): Die traditionelle Kunst der indischen Baby-Massage. Kösel Verlag, München
Höfer, S. & Szász, N. (2012): Hebammen Gesundheitswissen. Gräfe und U