Babyflaschen sterilisieren: Wie lange und wie oft?

Babyflaschen zu sterilisieren ist eine wichtige Methode, um sie keimfrei zu machen. Bis zum sechsten Monat ist das Sterilisieren einmal pro Tag notwendig.

Eine Babyflasche liegt auf dem Boden, dahinter läuft ein Baby
Foto: istock_Image Source
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Babyflaschen reinigen und sterilisieren – das gehört zur täglichen Routine frisch gewordener Eltern. Nur so lässt sich verhindern, dass sich Keime in den Fläschchen einnisten, die Magen-Darm-Infektionen hervorrufen können. Die gängigsten Methoden im Überblick.

Warum muss man Babyflaschen sterilisieren?

In ihren ersten Lebensmonaten ist das Immunsystem der Babys noch sehr anfällig für Krankheitserreger. Gründliche Reinigung und tägliches Sterilisieren der Babyflaschen ist deshalb ein Muss, wenn ein Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird. Das beugt der Bildung von Keimen vor, die Magen-Darm-Infekte verursachen können. Die sind bei Säuglingen besonders gefährlich, da die Kinder bei Erbrechen oder Durchfall viel Flüssigkeit verlieren und schnell dehydrieren.

Wie lassen sich Babyflaschen reinigen?

Vor dem Sterilisieren müssen die Babyflaschen, Sauger und Flaschenringe sauber und frei von Milchresten sein. Am besten spült man alle Teile direkt nach dem Gebrauch mit heißem Wasser und ein bisschen Spülmittel aus. Eine Fläschchenbürste ist praktisch, um alle Winkel zu erreichen. Wenn alle Spülmittelreste unter fließendem Wasser abgespült sind, kann das Sterilisieren beginnen. Eine Reinigung in der Spülmaschine reicht nicht aus, um die Flaschen keimfrei zu machen, da die Spültemperaturen zu niedrig sind. Keime werden erst ab 70 Grad unschädlich gemacht.

Wie kann man Babyflaschen sterilisieren?

In den ersten sechs Monaten sollte das Fläschchen nach jedem Einsatz gespült werden – am besten abspülen, sammeln und einmal am Tag gleich mehrere Babyflaschen sterilisieren. Es lohnt sich, mehrere Babyfläschchen anzuschaffen, damit immer eine Flasche verfügbar ist. Wenn die Flaschen Risse bekommen, ist es Zeit, sie zu ersetzen.

Flaschen zu sterilisieren, geht kostengünstig und zuverlässig durch Auskochen: Babyflaschen, Sauger und Verschlussringe auseinanderschrauben und in einen großen Kochtopf legen, der zur Hälfte mit Wasser gefüllt wird. Sie müssen frei schwimmen, damit sie nicht am Topfboden schmelzen. Das Wasser wird mit geschlossenem Deckel zum Kochen gebracht. Die Teile müssen zehn Minuten in kochendem Wasser bleiben. Dann sollten Sie mit einer Edelstahlzange herausgenommen werden. Zum Trocknen stellt man sie mit der Öffnung nach unten auf ein trockenes, gebügeltes Geschirrhandtuch.

Ist ein Sterilisator für Babyflaschen hilfreich?

Komfortabel und einfach zu nutzen, ist ein Dampfsterilisator (Vaporisator). Das ist ein elektrisches Gerät, das mit Hilfe von Wasserdampf Zubehör und Flaschen sterilisieren kann. Mehrere Flaschen werden gleichzeitig mit der Öffnung nach unten auf spezielle Halterungen im Sterilisator gesteckt. Der Vaporisator wird dann mit einem Deckel verschlossen. Nach etwa zehn bis 15 Minuten im heißen Wasserdampf sind Fläschchen und Zubehör steril.

Praktisch und schnell, aber nicht für alle Babyfläschchen geeignet: Für das Sterilisieren in der Mikrowelle ist ein spezieller Mikrowellen-Vaporisator nötig, der mit einer geringen Menge Wasser gefüllt wird. Im verschlossenen Behälter werden Fläschchen und Zubehör für 90 Sekunden erhitzt. Der entstehende Wasserdampf tötet Keime in den Fläschchen sicher ab. Voraussetzung dafür sind allerdings Mikrowellen-geeignete Babyflaschen.

Wie lange muss man Babyflaschen sterilisieren?

Ungefähr ab dem sechsten Monat reicht es aus, die Fläschchen gründlich von Hand oder in der Spülmaschine zu reinigen. Denn dann wird das Baby langsam mobil. Es steckt alles in den Mund und trainiert damit sein Immunsystem mit neuen Keimen. Die Babyflasche zu sterilisieren, ist daher ab dem sechsten Monat nicht mehr nötig.

Quellen:

Das Baby – Informationen für Eltern über das erste Lebensjahr, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Gebauer-Sesterhenn, Birgit & Praun, Manfred (2014): Das große GU Babybuch, München: Gräfe und Unzer Verlag