Autismus
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Beim Autismus handelt es sich um eine Vielzahl an tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Kennzeichnend für alle Formen von Autismus sind das verringerte Interesse an sozialen Kontakten sowie ein mangelndes Verständnis für Situationen im alltäglichen, menschlichen Miteinander. Autismus entwickelt sich im Kindesalter, wird aber nicht selten erst im Erwachsenenalter diagnostiziert.
Was ist Autismus?
Der Begriff Autismus, auch als Autismus-Spektrum-Störung bezeichnet, umfasst eine Vielzahl an mitunter schweren Entwicklungsstörungen. Er ist vor allem durch das geringe Interesse der Betroffenen an sozialen Kontakten sowie ein vermindertes Verständnis für soziale Situationen des menschlichen Miteinanders gekennzeichnet. Autisten zeigen darüber hinaus eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten und tun sich schwer damit, ihre Sprache im Alltagsgebrauch praktisch anzuwenden. Infolge der Vielzahl an Autismus-Formen treten neben den charakteristischen Symptomen weitere Beschwerden auf, die in Art und Ausprägung sehr unterschiedlich sein können.
Der Arzt unterscheidet im Wesentlichen vier Formen von Autismus
- Der frühkindliche Autismus (Kanner-Syndrom) wurde im Jahr 1943 erstmals durch den Kinderpsychiater Leo Kanner beschrieben. Diese Form der autistischen Störung tritt immer vor dem dritten Lebensjahr auf und ist meist gemeint, wenn von klassischem Autismus die Rede ist. Menschen mit Kanner-Syndrom sind geistig deutlich eingeschränkt und brauchen häufig lebenslange Unterstützung.
- Mitte der 1940er Jahre dokumentierte der österreichische Kinderarzt Hans Asperger erstmals das Asperger-Syndrom, eine milde Form von Autismus. Sprache und Intelligenz entwickeln sich meist ohne Einschränkungen.
- Der atypische Autismus ähnelt dem frühkindlichen Autismus, ist in seiner Ausprägung allerdings weniger schwerwiegend. Die Einschränkungen konzentrieren sich auf zwei bis drei Bereiche der sozialen Interaktion oder Kommunikation. Betroffene zeigen in der Regel stereotypes Verhalten. Die Sprachentwicklung kann, muss aber nicht verzögert sein.
- Das Rett-Syndrom bezeichnet eine ausgeprägte Entwicklungsstörung. Wie beim frühkindlichen Autismus macht sie häufig eine lebenslange Betreuung und Unterstützung der Betroffenen notwendig.
Ursachen von Autismus

Die Autismus-Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Genetische Faktoren scheinen aber eine wichtige Rolle für die Entstehung von Autismus zu spielen. Zudem vermuten Experten, dass Infektionen an der Entstehung von autistischen Störungen beteiligt sind. Impfungen oder eine falsche elterliche Erziehung haben – entgegen landläufiger Meinung – nichts mit der Entstehung von Autismus zu tun.
Befreiung aus der Isolation
Autistische Störungen sind nach aktuellem Stand nicht heilbar. Ihre Folgen und Symptome lassen sich jedoch gut behandeln. Einschränkungen im sozialen Austausch werden so verringert und sprachliche Fähigkeiten deutlich gesteigert. Stereotype Verhaltensweisen lassen sich durch eine Therapie ebenso vermindern wie begleitend auftretende psychische Störungen (zum Beispiel Depressionen). Autisten können so lernen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, menschliche Beziehungen zu entwickeln und sich zumindest teilweise aus ihrer Isolation zu befreien.
Autismus ist keine Krankheit
Autismus ist keine Erkrankung im eigentlichen Sinne, weil viele autistische Menschen ein zufriedenes, erfülltes und selbstständiges Leben führen. Sie unterscheiden sich von einem „normalen“ Menschen schlicht durch die Tatsache, dass sie die Welt um sich herum anders wahrnehmen und erleben.