Ausschlag in der Armbeuge: Woher kommt er?
Die dünne Haut im Bereich der Ellenbeugen ist besonders sensibel und ein Ausschlag in der Armbeuge entsprechend unangenehm. Die möglichen Ursachen reichen von vermehrtem Schwitzen über Allergien bis hin zu chronischen Haut- und Infektionskrankheiten.
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Tritt ein Ausschlag in der empfindlichen Armbeuge auf, ist das nicht angenehm, hat in den meisten Fällen aber harmlose Ursachen. Oft reagiert die Haut einfach empfindlich auf Hitze und Schweiß. Manchmal weist ein Hautausschlag in der Armbeuge aber auch auf eine chronische Hautkrankheit wie Neurodermitis hin.

Wie sieht ein Ausschlag in der Armbeuge aus?
Es hängt von der jeweiligen Ursache ab, wie genau sich ein Ausschlag in der Armbeuge äußert. Möglich sind unter anderem rote Flecken, Pusteln, Knötchen oder Pickel. Es können sich Schuppen oder Krusten bilden. Eventuell schwillt die gerötete Haut leicht an, sodass Quaddeln entstehen. Oftmals ist der Hautausschlag mit Juckreiz verbunden. Betroffene sollten auch darauf achten, unter welchen Umständen - etwa Hitze, andere Kleidung - die Anzeichen auftreten. Das hilft Hautärzt:innen bei der Diagnose.
Hautausschlag in der Armbeuge: Ursachen sind vielfältig
Die Haut in den Ellenbeugen ist besonders zart und daher empfindlich. Außerdem ist sie aus anatomischen Gründen – bei angewinkeltem Arm – verstärkt Belastungen ausgesetzt: Die Haut reibt aneinander, Wärme und Feuchtigkeit können sich leichter stauen. Dadurch steigt das Risiko für Reizungen und Entzündungen. Für einen Ausschlag in der Armbeuge kommen daher viele verschiedene Ursachen infrage.
Ausschlag in der Armbeuge im Sommer oft hitzebedingt
Bei einem Ausschlag in der Armbeuge liegt die Ursache oft in den Schweißdrüsen: Bei sommerlichen Temperaturen, feuchtwarmem Klima, aber auch bei sportlicher Betätigung, zu warmer Kleidung oder Bettwäsche produziert der Körper vermehrt Schweiß. Kann dieser nicht abfließen, bilden sich bei manchen Menschen kleine Bläschen, Knötchen und Pickel; die Haut rötet sich und kann unangenehm jucken.
Das Phänomen ist auch bekannt als sogenannte Schweißflechte (Miliaria). Oft zeigt sich dieser Ausschlag an den Armbeugen und anderen Körperfalten, zum Beispiel der Leistengegend, den Achseln oder – vor allem bei Frauen – in der Falte unter der Brust. Auch Dekolletee, Rücken und Oberschenkel sind häufiger betroffen.
Je nachdem, in welcher Hautschicht die Schweißdrüsen verstopfen, kann dieser Ausschlag in den Armbeugen unterschiedlich aussehen: Bei manchen Betroffenen bilden sich lediglich stecknadelkopfgroße, wie Tröpfchen geformte Bläschen, die bei leichtem Druck platzen (Miliaria cristallina). Bei anderen entwickeln sich juckende, rote Knötchen (Miliaria rubra) oder schmerzhafte Pickel (Miliaria profunda).
Hinweis: Generell ist jeder Körper anders und Allergien sowie Erkrankungen können unterschiedlich ausgeprägt sein. Ein Ausschlag in der Armbeuge, der sich im Sommer durch eine Schweißflechte bildet, juckt nicht bei allen Betroffenen gleich stark.
Hautausschlag in der Armbeuge bei Neurodermitis
Kommt es jedoch unabhängig von den Außentemperaturen immer wieder zu einem juckenden Ausschlag in der Armbeuge, kann das ein Hinweis auf eine chronische Hauterkrankung sein. So ist die Ellenbeuge vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen eine häufige Stelle, an der sich eine Neurodermitis (atopisches Ekzem) niederschlägt. Typisch für diese Hautkrankheit ist ein starker Juckreiz. Es zeigen sich unscharf begrenzte rote Flecken in der Armbeuge, manchmal auch kleine Schuppen, Bläschen sowie Verletzungen durch wiederholtes Reiben und Kratzen.
Die meisten Betroffenen entwickeln ein atopisches Ekzem bereits als Baby oder Kleinkind. Dann äußert es sich oft in Form eines entzündlichen, schuppenden Ausschlags auf dem Kopf und juckenden, geröteten Hautstellen im Gesicht, an den Armen und Beinen. Viele Neurodermitiker:innen neigen zudem zu Heuschnupfen und Asthma. Manchmal bricht die Erkrankung erstmals oder nach langer Ruhezeit wieder im Erwachsenenalter aus, zum Beispiel als hartnäckiger Ausschlag in der Armbeuge oder im Gesicht, an den Händen, in den Kniekehlen oder auf der Kopfhaut.
Ellbogen oder Armbeuge? Ausschlag bei Schuppenflechte
Bei einer Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) bilden sich meist verdickte, silbrig schuppende Hautstellen auf gerötetem Grund. Anders als bei Neurodermitis sind an den Armen und Beinen meist die Streckseiten, Ellbogen und Knie betroffen. Eine Ausnahme bildet die sogenannte Psoriasis inversa: Diese Unterform der Schuppenflechte zeigt sich vor allem in den Hautfalten, etwa als Ausschlag in der Armbeuge, in der Bauchfalte, den Achselhöhlen, unter der Brust und im Genitalbereich.
An den betroffenen Hautstellen bilden sich bei der Psoriasis inversa oft scharf abgegrenzte, entzündlich rote, nässende Stellen, allerdings weniger trockene Hautschuppen als bei einer herkömmlichen Schuppenflechte. Daher wird sie leicht mit anderen Hauterkrankungen verwechselt und ein roter Ausschlag in den Armbeugen oder Leisten nicht so schnell als Psoriasis erkannt.
Ausschlag in der Armbeuge: Es könnte eine Kontaktallergie sein
Ein Ausschlag in der Armbeuge hat in vielen Fällen allergische Ursachen. Reagiert die Haut auf direkten Kontakt mit einem bestimmten Reizstoff (Allergen) mit einer überschießenden Immunantwort, sprechen Mediziner:innen von einer Kontaktallergie. So sind manche Menschen etwa allergisch auf bestimmte Farbstoffe und andere Hilfsstoffe in Textilien. Das zeigt sich dann vor allem an Stellen mit viel Reibung, zum Beispiel als Ausschlag in der Armbeuge, der juckt und Bläschen bilden kann – eine sogenannte Textildermatitis.
Hinweis: Nicht immer steht eine nachweisliche Kontaktallergie dahinter, wenn die Haut empfindlich auf bestimmte Kleidungsstücke reagiert. Auch ein kratziger Wollpullover kann die sensible Haut in der Ellenbeuge reizen, obwohl Wolle selbst kein Allergen ist.
Neben Stoffen in Textilien gibt es weitere mögliche Allergene, die für einen Ausschlag in der Armbeuge die Ursache sein können, zum Beispiel:
bestimmte Pflanzen (etwa bei der Gartenarbeit)
Metalle wie Nickel (etwa in Knöpfen bei seitlich geknöpften Ärmeln eines Pullovers)
Chemikalien, Duft- und Zusatzstoffe (etwa in Reinigungs- oder Waschmitteln sowie Kosmetika)
Hautausschlag in der Armbeuge durch andere Allergien
Daneben schlagen sich auch andere Formen von Allergien gelegentlich auf der Haut nieder, zum Beispiel Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergien. Diese zeigen sich jedoch selten ausschließlich als begrenzter Ausschlag in der Armbeuge, sondern breiten sich zum Beispiel über Rumpf, Arme und Beine aus. Nahrungsmittelallergien werden zudem häufig von weiteren Symptomen begleitet, etwa einem Jucken und Kribbeln im Bereich von Mund und Rachen.
Infektionen der Haut durch Bakterien mit Ausschlag in der Armbeuge
Ein Hautausschlag in der Armbeuge kann auch auf eine Infektion mit verschiedenen Erregern zurückgehen, zum Beispiel durch Bakterien wie Staphylococcus aureus oder bestimmte Streptokokken. Besonders gefährdet hierfür sind Menschen mit trockener und rissiger Haut, chronischen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder einer geschwächten Immunabwehr. Durch die Risse in der Haut können die Erreger leichter eindringen.
Pilzinfektionen führen zu Ausschlag in den Ellenbeugen
Insbesondere bei einem Ausschlag in der Armbeuge und anderen Körperfalten kommt auch eine Pilzinfektion als Ursache infrage. Fadenpilze (sogenannte Dermatophyten) und Hefepilze (Candida) fühlen sich in diesen schwitzig-warmen Umgebungen besonders wohl. Je nach Erreger äußern sich die Pilzinfektionen unterschiedlich:
bei einer Hautinfektion durch Hefepilze (kutane Candidiasis) durch nässende Rötungen, Schuppenbildung und einreißende Haut in den betroffenen Hautfalten
bei einer Infektion mit Fadenpilzen, die zu einer sogenannten Ringelflechte (Tinea corporis) führt, durch rosafarbene bis rote Ringel mit scharf abgegrenztem Rand, die sich oft über Arme, Beine und Rumpf ausbreiten
bei einer Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) durch kleine, rundliche Flecken, die sich heller oder dunkler von der umgebenden Haut abheben und oft über Rücken, Brust, Schultern und Arme erstrecken.
Ausschlag in der Armbeuge durch Insekten und Parasiten
Wenn sich plötzlich einseitig ein schmerzhafter oder juckender Ausschlag in der Armbeuge bildet, sollten Sie auch einen Insektenstich in Betracht ziehen: Stechmücken finden die dünne Haut in der Ellenbeuge oft ausgesprochen reizvoll. Wenn Betroffene an der juckenden Einstichstelle kratzen, kann sich ein größerer roter Fleck bilden. Zudem ist die Ellenbeuge eine typische Stelle, an der auch mal eine neugierige Wespe oder eine verirrte Biene unbemerkt eingequetscht wird und sich verteidigt, indem sie zusticht - was sich in der Regel schmerzhaft bemerkbar macht.
Manchmal sind die Plagegeister hinter dem Hautausschlag eine Nummer kleiner. So kommen bei einem stark juckenden Ausschlag in der Armbeuge als Ursache auch Skabiesmilben in Betracht, die Auslöser der Krätze. Sie graben ihre kleinen Tunnel gerne an Hautstellen mit dünner Hornschicht, zum Beispiel zwischen den Fingern, unter den Achseln, an den inneren Unterarmen und Armbeugen. Die Haut ist hier gerötet, brennt und kann kleine Knötchen ausbilden.
Ausschlag in der Armbeuge ohne Jucken durch Infektionskrankheiten
In den meisten beschriebenen Fällen geht der Ausschlag in der Armbeuge mit einem unangenehmen Juckreiz einher. Aber was ist, wenn sich rote Flecken in der Armbeuge bilden, das Jucken aber ausbleibt? Als Ursachen kommen unter anderem Infektionskrankheiten infrage.
Geht der Hautausschlag in der Armbeuge auf einen viralen Infekt zurück – zum Beispiel eine Masern-Infektion – bleibt der Juckreiz oft aus. Dann wird er meist von weiteren Symptomen wie Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen begleitet und breitet sich über den ganzen Körper aus.
Auch eine sogenannte Borreliose geht oft mit einem nicht juckenden Ausschlag einher. Die auslösenden Bakterien (Borrelien) werden durch Zeckenstiche übertragen. Rings um die Einstichstelle breitet sich oftmals (aber nicht immer!) eine ringförmige Hautrötung aus, die sich langsam vergrößert und deswegen Wanderröte genannt wird. Im Verlauf können weitere Symptome wie Fieber und Gelenkschmerzen hinzukommen. Zecken setzen sich gerne in Hautfalten, weswegen es auch in den Ellenbeugen zu einem Stich mit Ausschlag kommen kann.
Medikamente können Ausschlag ohne Juckreiz in den Ellenbeugen auslösen
Wenn sich ein Hautausschlag in der Armbeuge oder an anderen Körperstellen als Nebenwirkung von Medikamenten bildet, kann das jucken – muss aber nicht. Ein sogenanntes Arzneimittelexanthem kann sich in vielen Formen zeigen, mit großflächiger Rötung, juckenden Pickelchen oder eben ganz dezent.
Ausschlag in der Armbeuge: Was tun?
Wenn Sie den Ausschlag in der Armbeuge erstmals bei sommerlichen Temperaturen oder nach dem Sport bemerken, können Sie es mit folgenden Maßnahmen versuchen: Wechseln Sie auf atmungsaktive oder ärmellose Kleidung. Halten Sie sich nach Möglichkeit in klimatisierten Räumen oder im Schatten auf. Hilfreich ist es, die schwitzenden Stellen regelmäßig mit einem Handtuch abzutupfen. Auch Babypuder ist einen Versuch wert: Es bindet die Feuchtigkeit. Jedoch ist es nicht für jede Haut die richtige Maßnahme. Auf reichhaltige Cremes und Salben sollten Sie im Bereich des Ausschlags an den Armbeugen verzichten.
Vermuten Sie hinter den roten Flecken in der Armbeuge eine Allergie, versuchen Sie nach Möglichkeit, den Auslöser (wie bestimmte Kleidungsstücke oder Kosmetika) zu meiden. Bei Insektenstichen hilft es oft, die betreffenden Hautstellen zu kühlen oder auf eine geeignete Creme oder ein Gel aus der Apotheke aufzutragen. Bestimmte Wirkstoffe wie sogenannte lokale Antihistaminika halten die Hautreaktion und den Juckreiz im Zaum.
Kehren die Hautsymptome immer wieder oder werden von Schmerzen, starkem Juckreiz oder weiteren Symptomen begleitet, suchen Sie so schnell wie möglich eine Hautarztpraxis auf. Die Dermatolog:innen können abklären, ob eine Infektion oder eine chronische Hauterkrankung hinter den Symptomen steckt. Dieser wird dann oftmals mit kortisonhaltigen Salben behandelt. Zudem gibt es Mittel zum Einnehmen, die bei einem Ausschlag in der Armbeuge meistens gegen den Juckreiz helfen (Antihistaminika).
Quellen:
Overview of Dermatitis (Eczema), in: msdmanuals.com
Triage dermatologischer Blockbuster in der Hausarztpraxis, in: allergieundhaut.de
Atopische Dermatitis (Ekzem), in: msdmanuals.com
Drug Rashes, in: msdmanuals.com