Ausschlag an den Händen: Diese Ursachen stecken dahinter

Rote Flecken, Pusteln, trockene Stellen: Ausschlag an den Händen zeigt sich auf verschiedene Weise. Manchmal klingt die Hautveränderung von allein wieder ab, doch in vielen Fällen ist eine ärztliche Behandlung notwendig. Was bedeutet es, wenn Ausschlag am Handrücken, überall auf der Hand oder am Handgelenk auftritt? Mögliche Ursachen und was hilft.

Eine Person kratzt sich an einer roten Stelle auf der Hand.
Ausschlag an den Händen zeigt sich oftmals durch Rötungen, Bläschen und Juckreiz Foto: iStock/ipopba
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Wenn die Haut an den Händen rot aussieht oder juckt, ist das sehr unangenehm. Meistens geht der Ausschlag an den Händen auch nicht sofort zurück. Abhängig ist dies von der Ursache des Hautausschlags: Handelt es sich um ein Ekzem, eine Pilzinfektion oder liegt es an der falschen Pflege der Hände? Hinweise auf die Ursache geben die Hautstellen, an denen die Hautveränderung auftritt, beispielsweise Ausschlag am Handrücken oder am Handgelenk. Welche Ursachen verantwortlich sein können und wie Ausschlag an den Händen behandelt wird.

Symptome bei Ausschlag an den Händen

Hautausschlag an den Händen kann sich auf verschiedene Weise zeigen.

Typische Symptome sind

  • rote Flecken an der Hand,

  • trockene, juckende, raue Stellen,

  • kleine Bläschen,

  • rote oder hautfarbene Pickel.

Außerdem kann die Hautveränderung an verschiedenen Bereichen der Hand auftreten, zum Beispiel als Ausschlag auf dem Handrücken, an und zwischen den Fingern, am Handgelenk oder an den Handinnenflächen. Während manche Formen des Ausschlags überall an den Händen auftreten, zeigen sich andere nur an bestimmten Stellen. Das kann bei der Diagnosestellung helfen.

Ausschlag überall auf der Hand: Ekzeme als häufigste Ursache

Besonders häufig kommen sogenannte Handekzeme vor. Sie können überall an den Händen auftreten. Ekzeme sind Veränderungen auf der Haut, die sich unter anderem in Form von trockenen, roten Flecken auf der Hand bemerkbar machen. Handekzeme sind oft chronisch, das heißt, sie bleiben über einen längeren Zeitraum bestehen oder heilen ab und tauchen dann einige Zeit später erneut auf.

Ursache dieser Handekzeme ist meist eine geschädigte Hautbarriere. Die Haut wird durch einen Feuchtigkeitsfilm geschützt, den sogenannten Hydrolipidmantel. Diese Schicht verhindert, dass Fremdkörper wie Bakterien, allergieauslösende Substanzen oder Schadstoffe in die Haut eindringen können. Gleichzeitig verhindert der Hydrolipidmantel, dass die Haut zu viel Feuchtigkeit verliert.

Durch häufiges Händewaschen oder wenn die Haut viel Reibung ausgesetzt ist, zum Beispiel bei Menschen in Handwerksberufen, wird diese Schicht angegriffen. Die Haut ist dann nicht mehr ausreichend geschützt und Beschwerden wie Ausschlag an den Händen entstehen.

Ausschlag an den Händen: Ekzem kann verschiedene Formen annehmen

Das atopische Handekzem tritt bei Menschen mit Neurodermitis auf. Wenn Betroffene erblich bedingt ein überempfindliches Immunsystem haben, ist von einer Atopie die Rede. Sie haben von Natur aus eine weniger stabile Hautbarriere und damit ein höheres Risiko für Ausschlag auf der Hand. Bläschen, Schuppen und Risse sind häufig.

Wenn die Haut mit reizenden oder giftigen Stoffen in Berührung kommt, kann ein sogenanntes toxisches Kontaktekzem entstehen. Die Haut rötet sich und wird genau dort rissig, wo der Kontakt mit dem Stoff stattgefunden hat. Wenn dies immer wieder passiert, erhöht sich die Gefahr, dass daraus ein chronisches Kontaktekzem wird.

Wird ein Hautausschlag an den Händen durch den Kontakt mit einem allergieauslösenden Stoff verursacht, sprechen Fachleute von einem allergischen Hautekzem. Ein Unterschied zum toxischen Kontaktekzem ist, dass das allergische Hautekzem auch an Stellen auftreten kann, die nicht dem allergieauslösenden Stoff ausgesetzt waren.

Pilze können an jeder Stelle der Hände zu Ausschlag führen

Eine weitere mögliche Ursache für Ausschlag an den Händen sind Pilzsporen, die eine geschädigte Schutzbarriere überwinden und die Haut an den Händen infizieren. Betroffene bemerken eine solche Pilzinfektion zum Beispiel durch Rötungen und juckende Bläschen. Meist trocknen die Bläschen ein und die Haut schuppt sich in diesen Bereichen.

Wenn Pilze die Ursache sind, tritt der Ausschlag in der Regel zunächst nur an einer Hand auf. Sollte die Infektion länger bestehen bleiben, kann sie auf die zweite Hand mit zeitlicher Verzögerung übergehen.

Ausschlag an den Händen und anderen Körperbereichen: Viren könnten schuld sein

Auch Virusinfektionen zeigen sich in manchen Fällen in Form von Hautausschlag. Dazu gehört zum Beispiel die Hand-Mund-Fuß-Krankheit. Hierbei zeichnen sich bei den Betroffenen kleine graue Bläschen an Händen und Füßen ab, die von einem dünnen, roten Ring umgeben sind. Auch Windpocken, Röteln und Masern können zu Ausschlag an den Händen führen. In der Regel ist er zusätzlich an anderen Körperstellen erkennbar.

Besteht der Verdacht auf eine Virusinfektion, sollte die Hausärztin oder der Hausarzt hinzugezogen werden. Der Ausschlag an den Händen bildet sich zurück, sobald die Erkrankung überstanden ist.

Welche Rolle spielt Stress bei Ausschlag an der Hand?

Stress ist ein Faktor, der das Entstehen vieler Erkrankungen beeinflusst. Fachleute gehen davon aus, dass Stress Hauterkrankungen verstärken oder auslösen kann, da er unter anderem das hormonelle Gleichgewicht stört. Besonders chronische, schubweise auftretende Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis können durch seelische Belastungen begünstigt werden.

Ausschlag am Handgelenk: Atopisches Handekzem und Virusinfektion als Auslöser

Bei einem Ausschlag am Handgelenk kommt das atopische Handekzem als Ursache infrage, das sich als Hautausschlag auch im Bereich der Handgelenke innen ausbreiten kann. Hier verursacht es die typischen roten, juckenden Hautstellen.

Eine weitere mögliche Ursache von Hautausschlag am Handgelenk ist das sogenannte Gloves-and-Socks Syndrom, was übersetzt Handschuh-und-Socken-Syndrom bedeutet. Der Name beschreibt den Ausschlag, der die Hände und Füße bis etwa zu den Gelenken befällt – die Betroffenen sehen so aus, als trügen sie rote Handschuhe und Socken. Ursache des Gloves-and-Socks-Syndrom ist eine Virusinfektion.

Ausschlag am Handrücken durch atopisches Ekzem oder Allergie

Hautausschlag am Handrücken hat viele mögliche Auslöser. Bei einem atopischen Handekzem bilden sich zum Beispiel Schuppen, Hautrisse oder kleine Bläschen. Diese Art Ausschlag auf dem Handrücken ist eher trocken, die Haut erscheint lederartig. Er bildet sich besonders häufig am Handrücken, an der Beuge des Handgelenks und den Fingerkuppen.

Ähnlich ist es bei dem toxischen Kontaktekzem, das an Stellen entsteht, an denen die Haut mit Schadstoffen in Berührung gekommen ist. Rote Flecken am Handrücken und Ausschlag an den Fingern kommen dabei häufig vor. Weitere Anzeichen für diese Art Hautausschlag sind sehr trockene, schuppige Hautstellen und Risse in der Haut. Eine allergische Kontaktdermatitis tritt ebenfalls häufig am Handrücken auf.

Dyshidrosis kann der Grund für Ausschlag auf der Handinnenfläche an

Hautausschlag in der Handinnenfläche ist möglicherweise auf eine sogenannte Dyshidrosis zurückzuführen. Hierbei handelt es sich um eine chronische Hautkrankheit, bei der Handflächen, Finger und manchmal auch die Füße oder Zehen mit Bläschen übersät sind. Oft ist eine Handfläche betroffen und der Fuß auf der anderen Körperseite, also beispielsweise der linke Fuß und die Innenfläche der rechten Hand. Häufig juckt der Ausschlag an den Handflächen und Füßen, die Haut rötet sich.

Die Ursachen einer Dyshidrosis sind noch nicht genau erforscht; mehrere Faktoren spielen vermutlich eine Rolle, darunter Stress und Umweltreize.

Auch bei der sogenannten Pustulosis palmoplantaris, einer besonderen Form der Schuppenflechte, zeigt sich Ausschlag an den Füßen und an den Handflächen.

Wie wird Ausschlag an der Hand behandelt?

Welche Therapie bei Ausschlag an den Händen zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie schwer der Hautausschlag ist und was ihn verursacht. Entsteht Hautausschlag infolge einer Virusinfektion wie der Hand-Mund-Fuß-Krankheit oder dem Gloves-and-Socks-Syndrom, verschwindet er in der Regel von allein, sobald der Körper das Virus bekämpft hat. Wird Ausschlag an den Händen hingegen von einer Pilzinfektion verursacht, kommen pilzhemmende Salben und Medikamente (Antimykotika) zum Einsatz.

Je nachdem, wie stark die Beschwerden im Zusammenhang mit dem Ausschlag sind, kommen weitere Therapiemethoden infrage: Bei entzündetem Ausschlag werden oft kortisonhaltige Salben oder Cremes eingesetzt. Menschen mit einem schwer behandelbaren atopischen Handekzem können Medikamente helfen, die das Entzündungsgeschehen im Körper regulieren.

Eine weitere Behandlungsmethode bei Handekzemen ist die sogenannte PUVA-Therapie. Hierbei werden die betroffenen Hautstellen mit UV-Licht bestrahlt, wodurch sich der Ausschlag an der Hand bessern kann.

Taucht der Hautausschlag an den Händen als Folge von Dyshidrosis auf, kommen unter anderem Salben und Bäder mit Gerbstoffen zum Einsatz. Auch Dyshidrosis-Betroffene nutzen kortisonhaltige Cremes sowie in manchen Fällen die Lichttherapie, um Beschwerden zu lindern.

Ausschlag an den Händen vorbeugen – mit diesen Pflegetipps

Bei Menschen, die eine sensible Haut haben, ist es wichtig, die Hautbarriere zu stärken. Das bedeutet zum Beispiel sanfte Reinigungsmittel zum Händewaschen zu benutzen und beim Kontakt mit aggressiven Stoffen Schutzhandschuhe zu tragen.

Handcremes, die ausgleichende Fettstoffe enthalten, tragen zusätzlich dazu bei, die Hautbarriere intakt zu halten und so Ausschlag an den Händen vorzubeugen.

Quellen:

Juckender Hautausschlag – Ekzem oder Allergie?, in: kinderaerzte-im-netz.de

Ausschlag an den Händen, in: deximed.de

Handekzem – Formen, Ursachen, Auslöser, in: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e. V.

Handekzem – Behandlung, Stufentherapie, in: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e. V.

Handpilz – Welche Symptome können auftreten?, in: gesundheit.gv.at