Ausschlag am Rücken: In diesen Fällen ist es ein Warnsignal des Körpers

Es gibt viele unterschiedliche Ursachen für einen Ausschlag am Rücken. Die Diagnose ist wichtig, um die roten Flecken und Pusteln richtig behandeln zu können – und Ausschlag am Rücken vorzubeugen.

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Was Falsches gegessen, zu lange in der Sonne gewesen oder mit Windpocken angesteckt? Ein Hautausschlag (Exanthem) kann viele Ursachen haben und überall am Körper auftreten, zum Beispiel am Rücken. Grundsätzlich ist ein Ausschlag am Rücken ein Warnsignal des Körpers, das immer gut beobachtet werden sollte, damit er nicht schlimmer wird. Die wichtigsten Auslöser im Überblick – und welche Behandlung rasche Besserung verspricht.

Wie äußert sich ein Hautausschlag am Rücken?

Es gibt bestimmte Symptome, die für einen Hautausschlag am Rücken typisch sind – sie zeigen sich jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Zudem hängen die genauen Beschwerden von der Ursache ab. Am häufigsten kommt es zu roten Flecken auf dem Rücken. Bläschen, Quaddeln oder Pusteln können ebenfalls auftreten. Ein typisches Symptom ist zudem Juckreiz, der den Ausschlag sehr unangenehm werden lässt. Bei manchen Betroffenen wird die Haut trocken und schuppig, bei anderen nässt sie.

Ausschlag am Bauch und Rücken: Infektionskrankheiten als Ursache

Der Ausschlag am Rücken, Bauch oder an anderen Körperstellen kann durch virale oder bakterielle Infektionskrankheiten ausgelöst werden. Dabei handelt es sich oftmals um typische Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln und Windpocken, die dank der verfügbaren Impfungen inzwischen selten geworden sind. Gegen Scharlach gibt es allerdings keine Impfung.

  • Masern: Die bräunlich-roten Flecken sind zuerst im Gesicht zu sehen und breiten sich von dort aus, auch bis zum Rücken. Die roten Flecken auf dem Rücken treten normalerweise ohne Juckreiz auf.

  • Röteln: Kleine, rote Flecken am Rücken können auf Röteln hinweisen. Sie verschwinden recht schnell wieder, nach ein bis drei Tagen. Der Ausschlag am Rücken tritt in der Regel ohne Juckreiz auf.

  • Windpocken: Der juckende Ausschlag mit roten Bläschen beginnt am Kopf und Rumpf, und damit mitunter auch am Rücken. Er ist begleitet von Fieber und breitet sich weiter aus.

  • Scharlach: Ursache sind hier Bakterien, etwa Streptokokken. Der Oberkörper ist normalerweise zuerst betroffen; rote Flecken können auch auf dem Rücken auftreten.

Gürtelrose kann zu Ausschlag auf dem Rücken führen

Bei Erwachsenen können die sogenannten Herpes-Zoster-Viren, die auch Windpocken auslösen, eine Gürtelrose verursachen, die mit einem schmerzenden Hautausschlag am Rücken einhergeht. Die Erkrankung breitet sich, wie die Bezeichnung schon nahelegt, wie ein Gürtel aus, aber in der Regel nur auf einer Körperhälfte, oft am Rumpf.

Typisch für diesen Ausschlag sind Bläschen an Rücken und Bauch, die später Krusten bilden. Auch ein brennendes Missempfinden in dem betroffenen Bereich ist typisch für die Gürtelrose. Ist die Erkrankung abgeklungen, können bei einer Gürtelrose Schmerzen im Rücken ohne Ausschlag bestehen bleiben, oft für lange Zeit.

Bei einer Gürtelrose ist eine sorgfältige Hautpflege wichtig. Außerdem kommen antivirale Medikamente zum Einsatz. Erwachsene können sich gegen Gürtelrose impfen lassen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn sie in der Kindheit Windpocken hatten, die Viren also in sich tragen.

Ausschlag am Rücken mit Juckreiz durch Hauterkrankungen

Verschiedene Hautkrankheiten können zu Ausschlag am Rücken führen, der in den meisten Fällen mit Juckreiz einhergeht. Hier einige Beispiele:

  • Neurodermitis: Dabei handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hautkrankheit. In Schüben entstehen rote, schuppige Ekzeme. Am Rücken ist dieser Ausschlag besonders unangenehm, weil beispielsweise der Kontakt mit Stuhllehnen dazu führen kann, dass sich der Juckreiz verstärkt.

  • Nesselsucht: Die Erkrankung hat unterschiedliche Auslöser, die von kratzender Kleidung, über Stress bis zu Lebensmittelunverträglichkeiten reichen. Es kommt zu plötzlichem Ausschlag am Rücken oder anderen Körperpartien. Nesselsucht kann mit oder ohne Juckreiz auftreten.

  • Schuppenflechte: Es handelt sich um eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die in Schüben verläuft. Neben Ellbogen und Knien kann der Ausschlag auch am unteren Rücken auftreten. Die Krankheit heißt Schuppenflechte, weil sich aus den zunächst trockenen, roten Flecken silbrig-weiße Schuppen entwickeln. Der Ausschlag am Rücken juckt stark.

  • Röschenflechte: Juckender Ausschlag am Rücken kann auf eine sogenannte Röschenflechte hindeuten. Zunächst zeigt sich in der Regel ein einzelner roter Fleck am Oberkörper, etwa am Rücken. Weitere leicht schuppende, ovale Flecken kommen hinzu. Die Ursache der Hautkrankheit ist unklar. Mediziner:innen vermuten einen Zusammenhang mit Herpes-Viren. Die Röschenflechte bildet sich innerhalb von maximal acht Wochen von selbst wieder zurück.

Behandlung von Ausschlag am Rücken, der durch Hautkrankheiten entsteht

Bei der Behandlung von Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Nesselsucht, Schuppenflechte und Co. steht eine sanfte Pflege im Vordergrund. Dazu gehören regelmäßige Feuchtigkeitspflege und pH-neutrale Reinigungsmittel. Ärzt:innen verschreiben bei Bedarf Cremes gegen die Entzündungen und den Juckreiz, den der Hautausschlag am Rücken verursacht. Zusätzlich ist es sinnvoll, eng anliegende oder kratzende Kleidung zu vermeiden.

Entspannungstechniken können ebenfalls Teil der (Selbst-)Behandlung sein. Denn bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte werden Schübe häufig durch Stress oder psychische Belastungen ausgelöst. Maßnahmen wie Sport, Meditation oder progressive Muskelentspannung können hilfreich sein.

Ausschlag am Bauch und Rücken: Stress als Ursache

Stress und psychische Belastungen können sich auch ohne chronische Hautkrankheiten über einen Ausschlag zeigen. Juckreiz am Rücken und kleine Pickelchen können dann genauso die Folge sein wie Pusteln am Rücken. Ärzt:innen verschreiben zur Behandlung der akuten Symptome oftmals Kortison-Salben. Die Betroffenen sollten zudem einen Weg finden, Stress abzubauen. Neben Sport und Entspannungstechniken kann gegebenenfalls eine Psychotherapie sinnvoll sein.

Hautausschlag am Rücken mit Juckreiz kann durch Allergien entstehen

Allergien sind ein häufiger Grund für einen Ausschlag auf dem Rücken. Handelt es sich um einen plötzlich auftretenden Allergie-Ausschlag am Rücken, sprechen Mediziner:innen vom sogenannten Soforttyp. Typische Auslöser sind Lebensmittel und Inhaltsstoffe von Medikamenten.

Reagiert die Haut erst nach Stunden oder Tagen mit juckenden Ausschlägen oder anderen Symptomen, handelt es sich um eine Spättyp-Allergie. Auslöser für diesen verspäteten Ausschlag auf dem Rücken können zum Beispiel Duftstoffe in Kosmetikartikeln sein oder chemische Mittel, mit denen Kleidung behandelt wurde.

Pickel am Rücken durch Talgüberschuss

Pickel am Rücken können in jedem Alter entstehen: Wenn die Drüsen zu viel Talg produzieren, verstopfen oftmals die Kanäle der Drüsen und die Poren der Haut – ein idealer Nährboden für Bakterien, die sich dort ansiedeln und Entzündungen auslösen können. Diese Entzündungen zeigen sich meistens in Form von Pickel. Vor allem auf dem Rücken kommen sie häufig vor, weil die Zahl der Talgdrüsen dort hoch ist. Eine sorgfältige Reinigung der Haut ist besonders wichtig, damit die Pickel weniger werden.

Zeigen sich die Pickel auf dem Rücken erstmals zu Beginn der Pubertät, kann es sich um Akne (Akne vulgaris) handeln. Diese Hautkrankheit wird vor allem durch hormonelle Umstellungen im Zuge der Pubertät ausgelöst. Ärzt:innnen verschreiben zur Behandlung spezielle Salben oder Gele, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Benzoylperoxid. Auch Antibiotika können eingesetzt werden, falls Bakterien mit im Spiel sind. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome bis zum 30. Lebensjahr.

Sonnenstrahlung kann Ausschlag am Rücken hervorrufen

Vor allem im Frühjahr, wenn die Haut nicht mehr an Sonnenstrahlen gewöhnt ist, kann die UV-Strahlung einen juckenden Hautausschlag auf dem Rücken und an anderen Körperpartien auslösen, die sonst von Kleidung bedeckt sind. Dieses Sonnenekzem wird auch als Sonnenallergie oder polymorphe Lichtdermatose bezeichnet. Besonders betroffen sind helle Hauttypen.

Außerdem kann die Sonne eine sogenannte phototoxische und die photoallergische Dermatitis provozieren. Hier kommt ein Zusammenspiel aus UV-Licht und weiteren Stoffen zum Tragen. Das sind beispielsweise Duftstoffe in Kosmetika oder Inhaltsstoffe aus Medikamenten, die gemeinsam mit den UV-Strahlen zu einer Überreaktion der Haut führen. Sie äußert sich zum Beispiel in Ausschlag auf dem Rücken.

Für die Genesung ist es wichtig, die Haut vor der Sonne zu schützen. Gegebenenfalls sind juckreizstillende Medikamente (Antihistaminika) sinnvoll. Der Ausschlag selbst kann mit kortisonhaltigen Salben gelindert werden.

Wann zum Arzt bei Ausschlag am Rücken?

Wenn die Ursache für einen Ausschlag am Rücken unbekannt ist, sollten Betroffene eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Beispielsweise bei Allergien und Unverträglichkeiten ist es sinnvoll, die auslösende Substanz zu identifizieren, um sie besser vermeiden zu können. Bei chronischen Hauterkrankungen, die in jedem Lebensalter auftreten können, ist es wichtig, schnell mit der Behandlung zu starten.

Falls der Ausschlag auf dem Rücken mit Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl einhergeht, sollten Betroffene aber besser um einen Hausbesuch des Arztes oder der Ärztin bitten. Eine Infektionskrankheit ist wahrscheinlich und bei einem Termin in der Praxis wäre die Gefahr zu groß, andere Menschen anzustecken. Wenn das nicht angeboten wird, rufen Sie am besten vorher in der Praxis an, damit besprochen werden kann, zu welchen Zeiten ein Arztbesuch ohne große Ansteckungsgefahr für andere möglich ist.

Wie untersucht der Arzt Ausschlag am Rücken?

Die Anamnese, also ein ausführliches Gespräch zwischen Ärzt:innen und Patient:innen, ist die Grundlage für eine Diagnose. Fragen nach der Krankheitsdauer, der Art der Beschwerden, nach Vorerkrankungen und eingenommenen Medikamenten sind wichtig, um die möglichen Ursachen eingrenzen zu können.

Es folgt eine eingehende körperliche Untersuchung. Neben dem Hautausschlag auf dem Rücken werden mögliche weitere Symptome in den Blick genommen. Weitere Untersuchungsmethoden können hinzukommen, zum Beispiel ein Allergietest oder ein Hautabstrich. Eventuell wird Blut abgenommen und ins Labor geschickt, um es auf Bakterien oder Viren zu prüfen. Mitunter wird eine Gewebeprobe entnommen.

Ausschlag am Rücken vorbeugen: Tipps für die Hautgesundheit

Sie können selbst einiges tun, damit Ihre Haut gesund bleibt und das Risiko für Ausschläge am Rücken verringert wird:

  • Saurer pH-Wert: Achten Sie bei Reinigungsmitteln auf den richtigen pH-Wert. Ein pH-Wert von 5,5 ist ideal. Körperpflegeprodukte mit einem pH-Wert über 7,0, zu denen auch normale Seife gehört, greifen hingegen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut an und machen sie anfälliger für Hauterkrankungen.

  • Feuchtigkeitspflege: Achten Sie darauf, dass Ihre Haut nicht austrocknet, und sorgen Sie bei Bedarf für entsprechende Pflege. Trockene Haut wird oft rissig und Keime können leichter eindringen.

  • Allergene meiden: Wenn Sie empfindliche Haut haben, sollten Sie Duft- und Konservierungsstoffe in Pflegeprodukten so weit wie möglich vermeiden. Probieren Sie neue Pflegeprodukte grundsätzlich auf einem kleinen Hautstück aus und beobachten Sie, wie die Haut darauf reagiert. Auch beim Wechsel auf unbekannte Produkte, etwa Waschmittel oder Shampoo, sollten Sie vorsichtig sein.

  • Achtung, Sonne: Schützen Sie Ihre Haut vor schädlicher UV-Strahlung, die nicht nur zu Ausschlag auf dem Rücken führen kann, sondern auch das Hautkrebsrisiko erhöht. Wenn Sie den Oberkörper nicht mit Kleidung bedecken, sollten Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden. Das gilt auch im Frühjahr oder im Winterurlaub in den Bergen, wenn die Haut nicht an UV-Strahlen gewöhnt ist.

  • Gesunde Ernährung: Eine nährstoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse und ausreichend Wasser (mindestens anderthalb Liter am Tag) sorgt dafür, dass die Haut alles hat, was sie braucht, um sich gegen Erreger zur Wehr zu setzen. Ein Ausschlag am Rücken hat es dann deutlich schwerer, überhaupt erst aufzutreten.

Quellen:

Schuppenflechte: Alles über die Psoriasis, in: helios-gesundheit.de

Gürtelrose, in: gesundheitsinformation.de

Windpocken/Gürtelrose, in: infektionsschutz.de

Masern, in: gesund.bund.de

Röteln, in: Bundesministerium für Gesundheit

Nesselsucht, in: Bundesministerium für Gesundheit

Röschenflechte, in: deximed.de

Acne vulgaris, in: msdmanuals.com

Sonnenekzem, in: deximed.de