Ausschlag am Bauch: Ursachen und Behandlung

Plötzliche rote Flecken am Bauch, die nicht sofort wieder verschwinden, lassen zunächst an eine Erkrankung denken. Tatsächlich kann Ausschlag am Bauch Symptom einer Infektion oder einer chronischen Hautkrankheit sein – aber nicht immer. Die Ursachen im Überblick.

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Ein Ausschlag am Bauch zeigt an, dass der Körper auf etwas reagiert, etwa auf eine Infektion oder auf allergieauslösende oder hautreizende Substanzen. Darüber hinaus kommen auch chronische Hauterkrankungen als Ursache infrage, wenn der Ausschlag immer wieder auftritt. Ein Fall für den Arzt sind rote Flecken am Bauch aber nicht nur, wenn diese hartnäckig sind oder Beschwerden verursachen. Denn auch harmlos erscheinende Beschwerden sollten ärztlich abgeklärt werden.

Rote Flecken am Bauch
Ausschlag am Bauch kann verschiedene Formen annehmen Foto: iStock/Petra Richli

Ausschlag am Bauch: Ursachen und Auslöser

Pusteln, Bläschen oder kleine rote Punkte – Ausschlag am Bauch kann verschiedene Formen annehmen. Manchmal kommen weitere Symptome hinzu, die Aufschluss über die mögliche Ursache geben. Ob der Hautausschlag etwa mit oder ohne Juckreiz oder mit einem Krankheitsgefühl einhergeht, ist ein wichtiger Anhaltspunkt für die Diagnosestellung beim Arzt.

Roter Ausschlag am Bauch mit Juckreiz: Symptom einer Hauterkrankung

Es gibt einige Hauterkrankungen, die roten Ausschlag am Bauch auslösen können:

  • Nesselsucht (Urtikaria) äußert sich durch plötzlich auftretende juckende oder brennende Quaddeln, die spätestens nach 24 Stunden von selbst wieder verschwinden. Die möglichen Auslöser sind vielfältig – der Ausschlag kann durch Wärme oder Kälte bedingt sein, aber auch durch Stress und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

  • Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung und verläuft meist in Schüben. Vor allem Babys, die eine Neurodermitis entwickeln, bekommen Ausschlag am Bauch und am Bauchnabel. Es kommt zu stark juckenden Ekzemen, die nässen und verkrusten können.

  • Röschenflechte (Pityriasis rose) zeigt sich vor allem am Oberkörper. Betroffene – meist sind es Kinder und junge Erwachsene zwischen zehn und 35 Jahren – leiden unter schuppenden roten Flecken am Bauch, die von alleine nach drei bis acht Wochen abheilen. Die genauen Ursachen der entzündlichen Erkrankung sind nicht gänzlich geklärt, es wird aber ein Zusammenhang mit Herpesviren vermutet.

Bei allen Hauterkrankungen werden Salben, Cremes und Lösungen verschrieben, die die Entzündung und den Juckreiz hemmen. Zusätzlich sollte täglich feuchtigkeitsspendende Hautpflege aufgetragen werden. In akuten Phasen ist es zudem ratsam, auf schweißtreibende Aktivitäten zu verzichten, da Schweiß die Haut irritieren kann.  

Rote Pusteln am Bauch: Allergie als häufiger Auslöser

Bei roten Pusteln am Bauch kann eine Kontaktallergie dahinterstecken. Ein allergisches Kontaktekzem kann beispielsweise durch neue Hosen oder T-Shirts verursacht werden, wenn sie ungewaschen getragen werden. Durch Reibung oder Schwitzen dringen die chemischen Substanzen, mit denen die Kleidung behandelt wurde, in die Haut ein. Häufige Auslöser sind zudem synthetische Duft- und Konservierungsstoffe in Duschgels und Körperlotionen.

Der Ausschlag entwickelt sich jedoch nicht unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen, sondern erst 24 bis 72 Stunden danach. Aus diesem Grund ist es für Betroffene schwierig, den Hautausschlag als allergische Reaktion zu erkennen. Bilden sich jedoch immer wieder juckende Quaddeln, Pusteln oder rote Flecken am Bauch ohne ersichtlichen Grund, kann ein Allergietest bei einem Arzt oder einer Ärztin Klarheit schaffen. Für die Behandlung kommen Antihistaminika und juckreizhemmende Salben zum Einsatz.

Ausschlag am Bauch und Rücken: Gürtelrose möglich

Rote Flecken in Kombination mit gefüllten Bläschen deuten auf eine Gürtelrose (Herpes Zoster) hin. Auslöser ist das Varicella Zoster Virus, welches die meisten Menschen in sich tragen. Das Immunsystem kann das Virus normalerweise daran hindern, sich zu vermehren. Sind die Abwehrkräfte jedoch geschwächt, kann das Virus reaktiviert werden. Infolgedessen befällt es einzelne Nerven.

Charakteristisch für die Erkrankung ist es, dass sich der Ausschlag von der Wirbelsäule bis zum unteren Brustbereich gürtelförmig ausbreitet. Allerdings können auch Nerven anderer Körperstellen befallen werden, sodass eine Gürtelrose auch nur am Bauch auftreten kann. Nach fünf bis sieben Tagen platzen die Bläschen auf und verkrusten. Noch bevor sich der Hautausschlag bildet, kann es zu leichtem Fieber, Müdigkeit und brennenden Schmerzen im befallenen Bereich kommen.

Besteht ein Verdacht auf Gürtelrose, sollte dies schnellstmöglich ärztlich abgeklärt werden – denn eine frühzeitige Behandlung mindert das Risiko für langanhaltende Nervenschäden. Nach Einnahme von virushemmenden Medikamenten (Virostatika) klingt die Gürtelrose nach zwei bis vier Wochen ab.

Ausschlag am Bauch beim Kind: Rote Punkte am Bauch durch Infektionskrankheit

Rote Flecken am Bauch, Pusteln oder Bläschen werden bei Kindern auch häufig durch Infektionskrankheiten wie Windpocken, Scharlach oder Röteln verursacht. Dann ist nicht nur der Bauch vom Ausschlag betroffen, sondern der gesamte Körper. Zusätzlich zum Hautausschlag zeigt sich ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Fieber, Abgeschlagenheit und geschwollenen Lymphknoten.  

Die Behandlung richtet sich danach, ob die Infektion bakteriell oder viral bedingt ist. Scharlach wird durch Bakterien (Streptokokken) ausgelöst und kann daher gut mit Antibiotika behandelt werden. Windpocken und Röteln können hingegen nicht ursächlich behandelt werden, da es sich dabei um Virusinfektionen handelt. Symptome wie Juckreiz, Fieber oder Kopf- und Gliederschmerzen lassen sich mit Salben und Lotionen sowie mit schmerzlindernden und fiebersenkenden Medikamenten lindern.

Rote Flecken am Bauch ohne Jucken oft in der Schwangerschaft

Besonders in der Schwangerschaft kommt es häufig zu Hautveränderungen wie rote Flecken am Bauch ohne Juckreiz. Grund dafür sind die hormonellen Veränderungen und der Umstand, dass sich die Haut im Laufe der Schwangerschaft immer mehr dehnt und dadurch sensibler auf äußere Einflüsse reagiert. Hinzu kommt, dass die stärkere Durchblutung und Hitzewallungen, die besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel auftreten, Rötungen auf der Haut begünstigen.

Damit sich keine Ausschläge bilden, sollten reizende Stoffe vermieden und feuchtigkeitsspendende Cremes verwendet werden. Sinnvoll ist zudem lockere Kleidung aus atmungsaktiven Materialien wie Leinen oder Baumwolle.

Roter Fleck am Bauch tritt bei Arzneimittelexanthem auf

Zeigt sich nur ein einzelner roter Fleck am Bauch, kann es sich um ein Arzneimittelexanthem handeln. Als solches wird eine allergische Reaktion der Haut auf ein Medikament bezeichnet. Kommt es nach der Medikamenteneinnahme zu einem Ausschlag, ohne dass im Blut allergiespezifische Antikörper gefunden werden können, sprechen Mediziner:innen von einem pseudoallergischen Ausschlag.

Die allergische Reaktion kann sich sowohl gegen den Medikamentenwirkstoff richten als auch gegen einzelne Inhaltsstoffe wie Farb- oder Konservierungsstoffe. Ein Arzneimittelexanthem kann überall am Körper auftreten, besonders häufig dehnt es sich von den Beinen und Armen sowie vom Rumpf her aus.

Meist bilden sich erhabene rote Flecken, die unterschiedlich groß sein können und oft mit Juckreiz einhergehen. In selteneren Fällen äußert sich ein Arzneimittelexanthem durch große Blasen, die platzen. Bei einer starken Überreaktion des Körpers bleibt es nicht nur beim Ausschlag – die Begleitsymptome reichen dann von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Herz-Kreislauf-Beschwerden und Schleimhautschwellungen.

Zur Behandlung des Exanthems werden entzündungshemmende und juckreizstillende Salben sowie Antihistaminika und in schweren Fällen Kortison eingesetzt. Das Ausschlag auslösende Medikament sollte zudem in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin abgesetzt und durch ein anderes Medikament ersetzt werden.

Hautausschlag am Bauch – wann zum Arzt?

Ein Hautausschlag am Bauch sollte immer ärztlich abgeklärt werden – selbst, wenn er schnell von selbst wieder abklingt. So ist es etwa angeraten, den genauen Auslöser der (Kontakt-)Allergie ausfindig zu machen, um diesen in Zukunft meiden zu können. Ein Arztbesuch ist in jedem Fall notwendig, wenn

  • sich der Ausschlag auch nach Tagen nicht bessert oder sich sogar weiter ausbreitet,

  • sich die Flecken verändern,

  • die Begleitsymptome wie Juckreiz oder Schmerzen stark ausgeprägt sind oder

  • Fieber oder Atemnot auftreten.

Bei Kindern sollten Hautveränderungen immer vom Kinderarzt oder der Kinderärztin untersucht werden, um im Falle einer Erkrankung frühzeitig eine Behandlung einleiten zu können.

Was tun bei Ausschlag am Bauch?

Treten rote Flecken am Bauch im Zusammenhang mit einer Erkrankung auf, können Betroffene selbst nicht viel tun, um den Ausschlag schnell loszuwerden. Wenn es sich um eine Infektion oder eine chronische Erkrankung handelt, hilft nur eine ärztliche Behandlung, die bei der Ursache ansetzt.

Bei harmlosen Ursachen wie einer Allergie oder einer Hautirritation tragen die richtigen Maßnahmen dazu bei, dass sich der Ausschlag nicht verschlimmert und die Begleitsymptome gelindert werden:

  • Reiben statt Kratzen: So schwer es auch fällt – ein juckender Ausschlag sollte niemals gekratzt werden, da ansonsten Krankheitserreger in die ohnehin schon geschwächte Haut eindringen und dort eine Infektion hervorrufen können. Vorsichtiges Reiben oder Klopfen der Haut sind erlaubt.

  • Kühlen: Mit einem in kaltem Wasser getränkten Wickel oder mit Kühlkompressen (in ein Tuch gewickelt) kann der Juckreiz unterdrückt werden.

  • Feuchtigkeitsspendende Cremes: Lotionen mit Aloe vera, Urea und Allantoin tragen zur Regeneration der Haut bei und lindern durch Trockenheit bedingten Juckreiz.

  • Mit lauwarmem Wasser duschen: Solange der Hautausschlag besteht, sollten Sie nicht mit heißem Wasser duschen. Das trocknet die Haut aus und fördert Rötungen zusätzlich. Wohltuender für die Haut – nicht nur bei roten Flecken am Bauch – ist lauwarmes Wasser.

  • Hautschonende Duschgels: Ebenso wichtig wie die Wassertemperatur sind die verwendeten Pflegeprodukte. Sie sollten pH-neutral sein und keine reizenden Inhaltsstoffe beinhalten, da sich diese ungünstig auf den Ausschlag am Bauch auswirken können.