Augenmigräne – woher kommen die Blitze vor den Augen?

Migräne geht nicht nur mit Kopfschmerzen einher: Bei vielen Betroffenen kommen Sehstörungen und Augenschmerzen dazu oder sind sogar die einzigen Symptome. Die Blitze vor den Augen können beängstigend sein, meist sind sie aber harmlos. So finden Sie heraus, ob hinter den Sehstörungen wirklich eine Augenmigräne steckt.
Die sogenannte Augenmigräne, von Medizinern als ophthalmische Migräne bezeichnet, ist eine Unterform der Migräne. Im Unterschied zur allgemein bekannten Migräne treten bei dieser Form der Krankheit nicht zwangsläufig Kopfschmerzen auf. Stattdessen kommt es bei einem Migräneanfall zu Sehstörungen wie Lichtblitzen oder Flimmern vor den Augen oder Einschränkungen des Gesichtsfeldes (Skotome) und Augenschmerzen.
Die Ursachen sind auch bei dieser Form der Migräne nicht vollständig erforscht. Mediziner vermuten jedoch eine Fehlregulation der Blutgefäße im Gehirn, die Durchblutungsstörungen im Bereich der Sehrinde auslöst.
Diagnose bei Augenmigräne
Wer die Sehstörungen zum ersten Mal erlebt, kann es mit der Angst zu tun bekommen. Meist sind die Ursachen jedoch harmlos. Nach dem ersten Anfall sollte jedoch ein Augenarzt aufgesucht werden, denn gerade, wenn die Kopfschmerzen ausbleiben, können auch andere Erkrankungen hinter den Sehstörungen stecken.
Der Arzt misst beispielsweise den Augeninnendruck (um einen Grünen Star auszuschließen) und untersucht den Augenhintergrund mittels einer Augenspiegelung (so lassen sich Schäden an der Netzhaut feststellen).
Findet der Arzt keine Ursache für die Beschwerden, sollte ein Neurologe aufgesucht werden. Dieser kann anhand der beschriebenen Symptome meist einschätzen, ob es sich um eine Migräne handelt, oder ob eine ernsthafte Erkrankung wie einen Schlaganfall oder Hirntumor mittels bildgebendem Verfahren (CT oder MRT) ausgeschlossen werden sollte.
Sehstörungen in der Schwangerschaft
Schwangere Frauen, die zum ersten Mal Sehstörungen erleben, sollten als erstes einen Gynäkologen aufsuchen, denn dahinter könnte eine sogenannte Präeklampsie (auch Schwangerschaftsvergiftung genannt) stecken. Diese Erkrankung tritt bei zwei bis fünf Prozent der Schwangeren auf, meist in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Dabei steigt der Blutdruck der werdenden Mutter plötzlich gefährlich hoch an – im Extremfall können Mutter und Kind daran sterben. Typische Symptome sind neben Sehstörungen plötzliche Schwellungen an Gesicht, Füßen und Händen, starke Kopfschmerzen und Übelkeit.
Abgrenzung der Augenmigräne von anderen Migräneformen
Bei Sehstörungen mit bzw. vor den Kopfschmerzen kann es sich auch um eine andere Form der Migräne handeln. Treten bei der Augenmigräne zusätzlich Kopfschmerzen und Schwindel auf, sind diese Symptome meist gleichzeitig mit den Sehstörungen zu spüren – nicht anschließend, wie bei der Migräne mit Aura.
Bei der Augenmigräne sind immer beide Augen betroffen. Treten die Beschwerden nur an einem Auge auf, kann es sich um eine sogenannte retinale Migräne handeln, bei der die Beschwerden von der Netzhaut des Auges ausgehen.
Vorbeugung und Behandlung bei Augenmigräne
Da ein Augenmigräne-Anfall meist nur fünf bis zehn Minuten dauert, ist die Einnahme von Medikamenten in der Regel nicht notwendig. Meist hilft es Betroffenen schon, sich an einen ruhigen und dunklen Ort zurückzuzuziehen.
Um künftige Anfälle zu vermeiden, kann es allerdings helfen, vorbeugend Magnesium einzunehmen. Studien haben gezeigt, dass ein Hang zu Augenmigräne häufig mit einem Magnesiummangel einhergeht und die Einnahme des Nährstoffs bei vielen Betroffenen vorbeugend wirkt.
Zusätzlich sollten Triggerfaktoren wie Stress, Alkohol und grelles Licht gemieden werden. Vielen Betroffenen gelingt es, durch das bewusste Vermeiden solcher Faktoren die Anzahl ihrer Anfälle zu minimieren.